Carolines Geburtstagsfeier

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„Gott, was mach ich hier?", fragte ich mich völlig aufgelöst, während ich meine Jacke auszog und sie wegwarf - da sie komplett mit Blut getränkt war – und mir den Mund abwischte, da ich mit Sicherheit gerade wie eine verrückte Massenmörderin aussah.

Ich kämmte mit meinen Fingern meine Haare und versuchte mich zu beruhigen, was mir aber nicht sonderlich gelang. Dann sah ich hinunter zum toten Körper und biss mir auf die Lippe, um nicht schon wieder zu heulen zu beginnen. Ich war kein wirkliches Mädchen, das wegen jedem kleinen Scheiß zu weinen begann, also warum jetzt? 

Langsam schloss ich meine Augen und merkte erst, wie kaputt ich war. Ich nahm alles um mich herum wahr. Alles war viel zu laut, zu hell... ich sah alles viel zu genau. Wenn es mich herum nicht gleich leiser würde, würde ich gleich ausrasten.

Nach langen Minuten, in denen ich einfach nur herum schrie, beruhigte ich mich wieder und ging nach Hause. Na ja, versuchte es zumindest. Denn mein Orientierungssinn war genau so gut wie, als ich noch ein Mensch war. Nämlich der eines Steines.

Ich irrte herum, als ob ich mich gar nicht auskennen würde, doch irgendwann schaffte ich es aber dann doch. So gut es ging ignorierte ich die Sonne, die auf mich hinunter prallte. Nervös biss ich mir auf der Lippe herum. Als ich gerade über die Straße gehen wollte, quietschte es plötzlich neben. Sofort schrie ich auf. Nicht weil ich mich erschrocken hatte. Nein, einfach nur, weil es so sehr in meinen Ohren schmerzte. Knurrend schaute ich zu dem Fahrer, der mich anschaute, als ob ich ganz verrückt geworden wäre. Schnaubend ging ich weiter nach Hause.

***

Leise schloss ich die Türe hinter mir, damit auch ja niemand bemerkte, dass ich über Nacht nicht da gewesen war, doch  mir wurdeein Strich durch meinen Plan gemacht. Eine komplett aufgelöste Elena kam auf mich zu und hatte einen Trainingsanzug an. Seit wann trug sie so etwas zu Hause?

„Machst du etwa Sport?", fragte ich belustigt und hob eine  Augenbraue.

Verwirrt sah mich meinen Schwester an, als ob ich einen Witz gemacht hätte und sie hätte ihn nicht verstanden. Eigentlich, ich wusste auch nicht, warum ich jetzt lachte. Dann sah sie mich wütend an:

„Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht!"

Verdammt! Wo war ich denn?

Stefan hat ich gestern umgebracht, ich lag die ganze Zeit im Wald und habe einen Menschen umgebracht und hab danach das Blut wieder ausgespuckt! Diese Möglichkeit fiel leider aus..

„Ähm.. ich war bei Laura! Mal eine Pause von dem ganzen Übernatürlichem.", log ich langsam. Nach ein paar Momenten nickten die Dunkelhaarige und ging an mir vorbei zur Türe:

„Ich bin Alaric und trainiere ein bisschen."

„Viel Spaß, Schwesterchen!", murmelte ich, fertig von den vielen Gefühlen und ging in die Küche. Gott, war ich hungrig. Ich glaube, ich hatte noch nie so viel Lust etwas zu essen. Vielleicht wegen dem ganzen Vampir- Quatsch.

Ich holte so viel aus dem Kühlschrank, wie nur möglich und stopfte es in mich hinein. Doch es brachte rein gar nichts. Ich wurde irgendwie nur noch hungriger.

„Verdammt!", fluchte ich und warf die Schüssel zu Boden, die gleich darauf zersprang. Ich brauchte endlich Blut! Aber ich wollte Elena nicht noch mehr Sorgen bereiten, als sie eh schon hatte.

Schnell räumte ich alles wieder weg und verschwand in meinem Zimmer.

***

Wenig später klopfte es an meiner Türe.

„Ja?", rief ich und schon wurde sie geöffnet. Es war meine Schwester. „Was ist denn?"

„Schule?!", erwiderte sie etwas verwirrt.

Tatja Petrova's Curse (Vampire Diaries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt