Ja, auch Rockstars müssen zur Schule. Aber ich möchte nicht von unserem langweiligen Teil des Tages erzählen. Davon Mal abgesehen, interessiert es wirklich niemanden, dass wir einen Test in Mathe geschrieben haben und danach die Quartalsnoten bekommen haben.
Aber nun sitze ich an meinem Keyboard und drücke sinnlos darauf herum. Joe liegt auf seinem Bett und liest Teenie- Zeitschriften und bei jedem Heft, wo etwas über uns geschrieben steht, räuspert er sich, damit er sicher ist, alle hören ihm zu und dann liest er schräg betont vor.
„Nick ist laut Umfragen, der süßeste Jonas. Kevin der witzigste und mit Abstand der hübscheste, ist Joe, der Boss der Jonas". Er dreht sich auf den Bauch und drückt die Zeitschrift an sich.
„Das steht da nicht so", werfe ich ein. Zumindest nicht, dass er der mit Abstand hübscheste ist und der Boss wäre. Bei jedem Interview, betonen wir noch einmal extra, dass niemand der Boss ist. Höchstens unsere Eltern, dabei lachen wir gespielt und Joe zwinkert einmal in die Kamera.
„Sehen meine Augen so aus, als würden sie lügen?". Er setzt sich hin und reißt die braunen Augen auf. Dabei versucht er ernst zu schauen. „Deine Locke lügt", ich zeige auf sein schwarzes Haar.
Panisch schlägt er die Hände auf den Kopf und versucht, die nicht vorhandene Locke glatt zu streichen. Es funktioniert immer wieder. Ertappt legt er sich wieder hin und blättert weiter.
Mir fällt absolut nichts ein, was ich schreiben könnte. Nicht einmal eine Melodie möchte mir einfallen. Dabei denke ich an das braunhaarige Mädchen und sofort sehe ich den erschrockenen Blick von ihr, vor meinem inneren Auge. Hätte ich eingreifen müssen? Er muss etwas gemeines gesagt oder sie verletzt haben. Ich haue mir symbolisch vor die Stirn. In dem letzten Lied singen wir davon, stark zu sein und Mut zu beweisen. Dabei sitzt der Komponist versteckt hinter dem alten Drum. Wie falsch das alles ist.
Ich hätte ihr zumindest hinterher laufen können. Meine Gedanken schweifen nur um das Mädchen. Ich höre Joe gar nicht mehr zu, sondern stelle mir vor, wie ich mutig von der kleinen Bühne gesprungen wäre, dem Typen am Kragen gepackt und sie in den Arm genommen hätte. „Ich will deine Kreativität ja nicht stören, aber meine Ohren sagen mir, dass dies kein Ton unseres neuen Hits ist!". Kevin hat seine Hände auf die Ohren gelegt und beugt sich vor mich. „Nick?". Ich wache aus meinem Tagtraum auf und merke, dass ich die ganze Zeit nur eine Taste gedrückt habe. Ich schüttle verwirrt meinen Kopf und stehe auf. Ich brauch unbedingt ein Schlag Wasser ins Gesicht.Der jüngste in der Familie Jonas, mein kleiner Bruder Franklin, hat gerade Muffins für die Schule gebacken. Als er gerade im Schrank nach etwas sucht, greife ich schnell zum Backblech und nehme mir einen mit Schokolade glasierten Muffin.Verdammt heiß. Still setze ich mich auf unsere Couch und verspeise den für meinen Geschmack viel zu süßen Muffin. Müde vom ganzenEssen, breite ich mich auf dem Sofa aus und schalte den Fernseher an. „Wer hat einen der Muffins gegessen? Kevin?". Wütend brüllt der kleine Franklin durch unser Haus. Schnell verstecke ich das verdächtige Papier und schließe die Augen. Gerade rechtzeitig, denn ich merke wie jemand vor mich tritt. Regel Nummer 2 im Hause der Jonas, wecke nie ein schlafendes Bandmitglied, für einen nicht triftigen Grund. Mein Dad sagt, wir haben beim Schlafen kreative Ideen und träumen von neuen Songs.
Wahrscheinlich meint er damit nur mich, denn Kevin träumt von Sachen wie Elefanten mit Daumen und Joe träumt von sich selbst. Oder Fans die seinen Namen kreischen und der Reihe nach umkippen.
Ich höre Franklin mit Kevin diskutiert und ihn dazu bringt zu zugeben, dass er einen gegessen hat. Unglaublich, der größte knickt bei einer Befragung eines 10 jährigen ein und behauptet etwas gemacht zu haben, was er nicht getan hat.
Ich muss wirklich eingeschlafen sein, denn als ich aufwache, sitzt mein Dad auf der gegenüberliegenden Couch und liest die Zeitung. Als ich mich aufsetze packt er sie schnell weg und seufzt erleichtert. „Und?", fragt er grinsend. „Ich habe den Muffin nicht gegessen", flüstere ich noch schlaftrunken. Er kratzt sich am Kopf. Er wird älter, sein braunes Haar wird langsam dünner.
„Ich meine ob du einen neuen Songhast? Ah, warte ich hole ein Block, dann kannst du ihn direkt aufschreiben!". Er springt auf, bevor ich etwas sagen kann.
Es ist schwer, seinen Stolz zu bremsen. Er schmeißt mir den Block auf die Beine und setzt sich neben mich.
„Ich... also...genau gesagt, ist es kein ganzer Song", lüge ich, als ich seine leuchtenden Augen sehe.
Ich wage es nicht zu erwähnen, dass ich überhaupt nichts geträumt habe. „Nicht schlimm, schreib deine Gedanken auf. Worum geht es denn grob?". Er legt mir aufmunternd seinen Arm auf die Schultern. Meine Schläfe fängt an zu jucken, wie immer wenn ich Lüge.
Kevin und Joe kommen dazu. „Hat er einen grandiosen Einfall?", fragt Kevin und sie setzen sich fröhlich zu uns. Drei Augenpaare schauen mich flehend, dass es ein neuer Hit wird an. „Also wie gesagt, es ist nur eine grobe Idee". Keiner will etwas verpassen, also ist es still im Raum. Ich habe das Gefühl sie rücken dabei noch näher an mich ran. „Es geht um ein Versprechen, immer für einen da zu sein. Dann ist der Versprecher nicht mehr mutig und greift in einer heiklen Situation nicht ein. Das Herz des anderen ist total gebrochen und er macht sich totale Vorwürfe". Ich denke dabei an das Mädchen in Baxxters Club. Einen Moment bin ich stolz, doch etwas sinngebendes gesagt zu haben, dann fällt mir auf, dass ich das alles Ernst gemeint habe und mich darin identifiziere. Obwohl ich diesem Mädchen nie ein Versprechen gegeben habe, fühle ich mich schlecht. Vielleicht weil wir derzeit über Mut gesungen haben.
Ich warte auf die Reaktion meiner Brüder und meines Vaters. „Ich hoffe du hast damit nichts zu tun,mein Sohn". Mein Vater schaut mich wissend an. Viele Lieder werden aus Erfahrungen geschrieben, dazu zählen auch meine. Ich lache ertappt. „Nein, das war nur so ein undeutlicher Traum. Die Menschen waren sehr verschwommen", lüge ich. Wieder juckt meine Schläfe. Aber falls jemand dies deuten kann, wage ich es nicht, mich zu kratzen.
Joe und Kevin schauen sich erst einen Moment still an, sodass ich glaube, dass sie die Wahrheit wissen. Doch dann klatschen sie sich ab und klopfen mir auf die Schulter. „Sehr gute Idee. Und die passt zu unseren alten Songs. So eine Art Geschichte über mehrere Lieder verteilt!". Das sagt ausnahmsweise und auch sehr erstaunlicherweise Kevin. Er wird ein wenig rot, als hätte er eine seiner idiotischen Ideen genannt. Seine Lieder, würden nicht einmal Kinder hören wollen.
„Ihr macht das schon. Ich gebe die Idee an das Label weiter!". Dad streicht sich über die Knie und steht auf. „Ich bin so stolz auf euch Jungs!". Damit verschwindet er. Unsicher kratze ich mir am Kopf, wie soll das Lied denn weitergehen? Aber zu diesem Zeitpunkt, habe ich nicht gewusst, dass ich das Mädchen morgen schon wieder sehen werde. Und erfahren, dass sie nicht gerade der Typ ist, der in Mädchenzeitschriften liest und sich über die neusten Bands informiert.
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Be different (Nick JONAS) *beendet*
Fanfiction*beendet* Eigentlich ein ganz normaler Auftritt wie jeden Abend und doch ganz anders. Ein intensiver Augenblick in dem ich mir ein Versprechen gab, aber kurz darauf schon brach. Ich weiß nicht wer sie ist, aber ich werde sie beschützen, dass ist kla...