Als ich die Augen öffne, schmerzen sie vom grellen Licht. Die weißen Wände reflektieren die Sonnenstrahlen durch die großen Panoramafenster direkt in mein Gesicht.
Einige Mal blinzle ich, bis sie sich daran gewöhnt haben. Verwirrt schaue ich mich um. In der Ecke auf einem Ledersessel kauert mein Bruder Kevin und schläft mit offenen Mund.
Ansonsten ist der Raum leer. Fast schon wortwörtlich leer. Gegenüber von mir hängt ein Flachbild Fernseher, darunter ist der braune Eichentisch und daneben zwei Ledersessel, auf einen davon sich Kevin breit gemacht hat. Ich lieg in einem ziemlich gemütlichen Bett und an meiner Hand ist eine Nadel, die zu einem Infusionsbeutel führt. Oh nein, Krankenhaus.
Ich habe fürchterlichen Durst und merke, dass neben mir ein Glas Wasser steht, aus dem ich trinke.
Eine Weile brauche ich, bis mir klar wird, was passiert ist. Gut, ich weiß das ich nach dem starken Herzklopfen und den Schweißausbrüchen ohnmächtig geworden sein muss, aber ich kann mir überhaupt nicht erklären warum. Getrunken hatte ich den Tag über genug.
Trotzdem ein wenig geschafft schließe ich wieder meine Augen. Als ich sie wieder öffne, scheint es spät Nachmittag geworden zu sein. Draußen wird es ein wenig dunkel. Ich schaue zu dem Ledersessel, in dem mittags Kevin geschlafen hat, aber er ist leer. Der Beutel über mir ist wohl erneuert worden und ich setze mich auf. Dabei beschließe ich, einmal die Toilette zu besuchen und nehme den Beutel über mir vom Haken. „Er ist weg!", höre ich, als ich mir gerade die Hände wasche.
Ich öffne die Tür und schaue zum ersten Mal verlegen zu mir herunter. Mein Anzug ist einem seltsamen Nachthemd gewichen.
Ich taste schnell meinem Körper nach Narben ab, oder Anzeichen dass ich operiert wurde. Nichts. Erleichtert gehe ich zu dem Krankenbett. Dad sitzt bereits auf einem der Ledersessel und liest die Zeitung. Mum läuft ein Stück hinter mir und ich habe das Gefühl, als würde sie ihre Hände vorsichtig eng bei mir behalten, sollte ich noch einmal plötzlich das Bewusstsein verlieren. Von meinen Brüder keine Spur. „Hier sind einige Klamotten. Sie haben dir nur das schreckliche Hemd angezogen, weil wir nicht daran gedacht haben sie mitzunehmen". Mum stellt einen kleinen Koffer neben mir auf das Bett und hält mit der anderen Hand das offene Nachthemd an meinem Rücken zu. Erst jetzt bemerke ich, dass ich mit nackten Hintern vor dem großen Fenster herumspaziere. „Du hast uns einen richtigen Schrecken eingejagt!", Dad schaut kurz geschockt über die Zeitung hin weg.
Aber wenn ich nicht operiert wurde, was dann? „Bin ich sehr krank?", frage ich wie ein kleines Kind. Erst schauen sich meine Eltern mit bedeutungsstarken Blicken an, dann schütteln sie den Kopf. „Sie wissen es nicht genau. Aber die Ärzte schätzen, du leidest an Diabetes mellitus Typ 1". Mum setzt sich zu mir und legt mir einen Arm auf die Schultern. „Du warst wohl Unterzuckert, sagen sie".
Unterzuckert? Aber ich habe doch den ganzen Tag gegessen. „Und wann wissen die das?", frage ich fast schon stotternd. Wieder tauschen sie Blicke aus. „Sie haben schon einige Tests gemacht heute, wir werden sehen. Sollte es sich aber bewahrheiten, werden wir sofort nach Hause fliegen und du wirst bei uns im Krankenhaus erneut untersucht". Jetzt stellt Dad sich hin und schaut aus dem Fenster in den sehr tristen Park. „Wir werden bisher keinen den wahren Grund sagen. Du hattest nicht genug getrunken und bist daher umgekippt Nick!". Er stemmt seine starken Arme in die Taille.
Die Arme, die mich als Kind immer hoch geschmissen und gefangen haben. Die Arme, die mir das Gitarre spielen beigebracht haben.
Er dreht sich um: "Wir werden es schaffen, aber du wirst kein Wort darüber verlieren, klar?". Ernst blickt er mich an. Ich nicke nur unsicher? Mit Diabetes mellitus lässt es sich heutzutage doch leben. Ich habe in der Schule gelernt, Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit und man muss sich regelmäßig Insulin Spritzen. Es ist eine starke Umstellung und wird sehr schwer sein. Aber ich glaube, dass so was nicht tot geschwiegen werden sollte. Aber ich möchte meinen Vater nicht wütend machen, also bin ich still.
Irgendwann erscheinen auch Joe und Kevin. Sie sollten das Interview nachmittags ohne mich machen und erzählen von ihrem Ereignisreichen Tag. Aber ich kann ihnen nicht zu hören, denn ich muss zugeben, diese fast-Diagnose, beschäftigt mich doch ziemlich. Ich stelle mir vor, wie alle ihren Hamburger essen dürfen, nur ich nicht. Wie ich vor jedem Essen meinen Blutzuckerspiegel messen muss.
Mit meinem Abendessen, eine Scheibe Brot mit vorsichtshalber Diät Marmelade, kommt der behandelnde Arzt hinein. „Wie schön sie einmal hier behandeln zu dürfen. Auch wenn es nicht gerade erfreuliche Umstände sind!". Sein kahler Kopf strahlt rot und Schweiß läuft im von der Stirn. Immer wieder tupft er die Tropfen mit einem feuchten Tuch beiseite.
Eine Begrüßung scheint nicht nötig, er kommt lieber sofort zur Sache.
„Ich muss ihnen leider sagen, dass sich unsere Vermutung bewahrheitet hat. Nicholas sie leiden an Diabetes mellitus Typ 1". Ich weiß es gibt ziemlich viele Krankheiten auf der Welt die schlimm sind. Viel schlimmer und schmerzhafter als die Zuckerkrankheit. Aber egoistisch gesehen, bricht für einen kurzen Moment meine Welt zusammen. „Bei ihnen im Krankenhaus lernen sie in Art Kursen damit umzugehen. Und wie sie Symptome von Überzuckerung und Unterzuckerung frühzeitig wahrnehmen. Und auch, was sie dann machen". Da bin ich aber heilfroh, denk ich mir. Dabei blicke ich zu Dad, und sofort fällt mir sein Vorhaben ein, niemanden davon zu erzählen. Als würde das unser sicherer Abstieg werden.
Aber das mit diesem neuen Buch auch schöne Kapitel geschrieben werden, kann ich bisher nicht ahnen.PS: Ich gebe Nick Jonas in meiner Geschichte nicht urplötzlich eine Autoimmunkrankeit. Die Diagnose wurde dem Jonas Brothers Sänger wirklich gesagt, nur etwas eher und wahrscheinlich unter anderen Umständen. Dazu passt das Alter auch nicht ganz, aber hey, es ist schließlich eine Fiktion.
Trotzdem wollte ich es für die, die es vielleicht nicht wissen, einmal gesagt haben :D
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Be different (Nick JONAS) *beendet*
Fanfiction*beendet* Eigentlich ein ganz normaler Auftritt wie jeden Abend und doch ganz anders. Ein intensiver Augenblick in dem ich mir ein Versprechen gab, aber kurz darauf schon brach. Ich weiß nicht wer sie ist, aber ich werde sie beschützen, dass ist kla...