Diese männliche Schlampe!

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Es ist ungefähr vier Uhr in der Nacht und ich liege noch immer wach. Ich muss morgen nicht arbeiten, aber was ist mit Dave? Wieso mache ich mir solche Sorgen? Dieses Angebot ist unter aller Sau. Sex ohne jegliche Verpflichtungen. Es ist nicht so, als hätte ich etwas dagegen... wenn er nicht gerade mein Chef wäre. Es steht außer Frage, dass ich mich wohl gefühlt habe, aber dieser Abend ist vorbei.

Trotzdem finde ich keinen Platz im Bett. Ich stehe auf und gehe im Wohnzimmer auf und ab, wieder in mein Zimmer und schaue mein Regal an. Da entdecken ich Oscar. ...Wenn du dich berührst will ich, dass du denkst, ich wäre es... Es ist doch so banal! Wieso denke ich überhaupt darüber nach? Scheiße! Er hat es geschafft sich in meinem Kopf einzunisten. Ich ziehe mir das Kleid wieder an und gehe raus...

-

Ich wache mit einem Schädel auf - unfassbar. Neben mir ein Mann, den ich nicht zuordnen kann. Ich schnappe mir meine Sachen und verschwinde. Ich war gestern so voll. Keinerlei Erinnerung sind mir geblieben. Außer - dieser verdammte Stark hat es echt geschafft meine Gedanken einzunehmen... Vollidiot. Ich habe während dem Sex an diesen Mistkerl gedacht. Was um Gottes Namen ist in mich gefahren? Ich renne nach Hause und mein erstes Ziel ist duschen. Kaum bin ich da raus, klingelt es auch schon.

,,Ja, ich komme!", schreie ich durch die Wohnung, ziehe mir ne Leggings, ein Shirt an und öffne die Tür. Vor mir steht Dave.

,,Na? Anstrengende Nacht?" Was? Woher weiß er das? Hat er mich beobachtet? Ich sehe ihn entpuppt an. ,,Weil du so zerstreut aussiehst, meine ich", fügt er schmunzelnd hinzu und hält Brötchen hoch. ,,Ich habe Frühstück dabei." Er schlendert rein und ich stehe da wie ein Fisch, schließe die Tür und folge ihm in die Küche.

,,Was machst du hier?", frage ich entgeistert.

,,Hast du dich entschieden?", fragt er mich nun und dreht sich abrupt zu mir, sodass ich an seine Brust knalle. Dave hält mich und ich schaue zu ihm hoch. Ich kann es nicht erklären, aber es schreit gerade alles in mir diesen Mann in mein Zimmer zu zerren, auf mein Bett zu schmeißen und zu vögeln. Was ist nur los mit mir?

,,Nein", sage ich bestimmt. ,,Der Tag hat grade erst angefangen. Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht."

,,Okay, du solltest was essen."

Eine viertel Stunde später sitzen wir uns gegenüber vom Esstisch. Eins meiner Beine habe ich angewinkelt unter meinem Po und in einer Hand halte ich ein Brötchen.

,,Musst du nicht arbeiten?", frage ich.

,,Nein", antwortet Dave knapp.

,,Achso."

,,Du scheinst allerdings gearbeitet zu haben." Er sieht mich grinsend an.

,,Wie bitte?"

,,Ich bin nicht dumm und ich nehme es dir nicht übel. Ich habe meinen Spaß auch noch mit anderen Frauen. Für mich hört es sich ganz logisch an. Solange du noch keine Entscheidung getroffen hast, muss ich auf meinen Spaß nicht verzichten und wenn es deine Entscheidung beschleunigt, auch gut." Ich sehe ihn verascht an.

,,Klar. Du warst also gestern noch aus?" Er zuckt leichtfertig mit seinen Schultern. Ich schaue mein Brot an und sage nichts mehr. Arschloch! Ich mache mir Gedanken und währenddessen fickt er ne andere? Ich will dich. Ich glaubs auch.

,,Jessica? Hey, bist du sauer?"

,,Nö."

,,Doch das bist du."

,,Wieso vögelst du auch ne andere, nachdem du mit mir aus warst?" Ich gucke ihn verständnislos an. Er sieht ernst aus und verschränkt seine Arme vor seiner Brust.

,,Ist das dein Ernst? Du wimmelst mich ab, gibst mir einen Korb und jetzt fängst du an Zickig zu werden, weil ich mit einer anderen Frau zusammen war? Wenn es so wichtig war, wieso hast du nicht angerufen? Und überhaupt war ich nicht der einzige, Miss."

,,Das ist was ganz anderes. Ich hab mich dir nicht erst an den Hals geworfen."

,,So ist das jetzt? Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr zu diskutieren. Vielleicht lassen wir es doch sein." Dave steht auf und knallt die Tür zu. Das hast du ja toll gemacht, Jess!

Ich schmeiße das Brötchen auf meinen Teller und in dem Moment klingelt es wieder. Wütend stampfe ich zur Tür.

,,Was ist denn noch?", frage ich aufgebracht. Kate steht tränenüberströmt vor mir. ,,Oh, ich wusste ja nicht...", bringe ich noch heraus, da umarmt sie mich.

,,Er wollte wissen wo du bist und d-d-dann hab ich gesagt, i-i- ich weiß nicht, warte doch bis sie wieder da ist. Dann haben wir geredet und eins ist zum anderen gekommen und wir sind..." Oh mist ,,... im Bett gelandet." Diese männliche Schlampe! Rick soll sich mal gefasst machen. Dieser Idiot. Ich nehme Kate noch fester in meinen Arm. Nach ner Stunde ist sie auf dem Sofa eingeschlafen und ich mache mich auf.

-

Ich jogge durch die Stadt und als ich am Ziel bin, klingle ich. Er macht auf und ich klatsche ihm eine. ,,Ey, wofür war das denn?!", schreit mich Rick an.

,,Du hättest jede nehmen können, aber nicht sie!" Er sieht mich erschrocken an und begreift.

,,Ich weiß, Jess. Und die Schelle habe ich wohl verdient, aber in dem Moment war sie einfach so...", verteidigt er sich. Nicht sehr gut. 

,,Mir ist scheiß egal wie sie war! Du weißt, dass sie mehr für dich empfindet. Das was zählt ist, wie es ihr jetzt geht! Ich habe keine Ahnung wo sie die ganze Nacht war und bin heil froh, dass sie zu mir gekommen ist. Wenn du sie noch ein mal anfasst, schneide ich dir deine Eier höchstpersönlich ab!", drohe ich ihm. Und das ist kein Scherz! Ich hätte den größten Spaß daran. 

,,Jess, sei nicht sauer, bitte. Du kennst mich, ich hatte nie die Absicht..."

,,Das geht mir ehrlich gesagt am Arsch vorbei. Es ist passiert und du hättest es besser wissen müssen. Ich glaub's einfach nicht. Hattest du überhaupt vor, es mir zu sagen? Im Park hast du nicht mal mit einer Wimper gezuckt", unterbreche ich Rick. 

,,Nein, es war für mich nicht wichtig."

,,Ich würde dir noch eine Klatschen, wenn ich nicht so ausgepowert wäre!"

,,Wieso regst du dich überhaupt so auf? Was geht dich das an?", wird er jetzt stutzig.

,,Sie liegt mir am Herzen und wenn ihr etwas passiert wäre, solange sie weg war, hätte ich dich gekillt. Und überhaupt denkt ihr Männer nur mit eurem Schwanz! Wie wäre es mit Gehirn?" Er lehnt am Türrahmen.

,,Was ist denn da los im Starkparadies?", provoziert er jetzt mich. Das will er wirklich durchziehen? Lieber nicht. 

,,Halt die Klappe!", schnauze ich ihn an.

,,Kann es sein, dass du weniger sauer auf mich, als auf den Stark bist?" Er besitzt ernsthaft die Frechheit mich das zu fragen. Na dann. Ich trete ihn.

,,Ich bin mehr als wütend auf dich! Was bildest du dir ein? Und ja, auf den Stark bin ich auch sauer. Das hat aber nichts mit deiner unkontrollierten Lust auf meine, in dich verliebte Mitbewohnerin zu tun! Also lenk nicht ab du Vollidiot!"

,,Jess reg dich ab!"

,,Ich kann nicht glauben, dass du es getan hast. Und du hast nicht mal den Anstand, dich zu entschuldigen. Sie weiß nicht mal, was sie falsch gemacht hat." Ich drehe mich um und gehe.

Take me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt