Ich muss da wieder rein.

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Die Sonnenstrahlen fallen auf mein Gesicht und ich ziehe die Decke über meinen Kopf. Ich hatte so einen schönen Traum, ich will weiterschlafen. Warte! Wieso schlafe ich nackt? Ich öffne meine Augen und vor meinem Gesicht taucht das Gesicht des Mannes auf, in den ich mich verliebt habe. Ich berühre meine wunden Lippen. Es fühlt sich an, als hätte ich an einem Kussmarathon mitgemacht. Meine Finger berühren jetzt Daves Gesicht. Ich fahre über seine Schläfe, seine Wange und seine Lippen. Mein Handy klingelt. Wann habe ich es denn auf die Kommode geschmissen? Ich drehe mich um und nehme an ohne zu schauen wer anruft.

,,Jessica Pink." Dave regt sich.

,,Ich habe den ganzen Abend auf Sie gewartet, Jessica Pink! Wenn Sie keine Lust hatten oder anderweitige Pläne hatten, hätten Sie mir Bescheid geben dürfen." Ich schlage mir an meine Stirn.

,,Das habe ich vollkommen vergessen. Das tut mir so leid." Ich stehe vom Bett auf und gehe in ein anderes Zimmer. Da entdecke ich Daves weißes Hemd und streife es mir über. Es fühlt sich unglaublich gut an. Ich atme seinen Duft ein und höre weiter zu.

,,Das gibt mir meine Zeit auch nicht wieder zurück. Wo waren Sie denn die ganze Nacht?" Ich muss grinsen und würde es ihr am liebsten ins Gesicht klatschen. Dann fällt mir ein, dass sie selber schon einmal wohl genau die selbe Nacht hatte. Jetzt hasse ich sie nur noch mehr.

,,Ach, bei einem Freund. Wir haben uns verquatscht und ich hab die Zeit vergessen." Ich höre Elena am Ende der Leitung ausatmen.

,,Na gut, das nächste Mal sagen Sie mir bitte Bescheid." Das plane ich doch nicht!

,,Natürlich." Wir verabschieden uns und ich lege auf. Die Frage ist, was mache ich jetzt? Ich kann unmöglich wieder zu Dave ins Zimmer. Scheiße! Ich muss da wieder rein. Ich nehme meinen Mut zusammen und hoffe, dass Dave noch schläft. Diese Hoffnung zerplatzt, aber ob ich wirklich traurig bin, kann ich nicht sagen. Er zieht gerade eine Jeans an und zieht den Gürtel fest. Gott, ich habe wirklich mit Dave geschlafen. Ich benehme mich wie ein kleines Mädchen, das ihr erstes Mal hatte. Dave schaut auf, sieht mich mit dem Handy in der Hand und gekreuzten Beinen dastehen.

,,Wer hat angerufen?", fragt er ganz locker. Ich räuspere mich.

,,Elena", antworte ich knapp. Dave ist nur noch verwirrter. ,,Ich wollte mit ihr shoppen - gestern", erkläre ich und werde immer leiser, bis das letzte Wort kaum mehr zu verstehen ist. Dave schmunzelt.

,,Verstehe." Er kommt auf mich zu. ,,Das Hemd steht dir übrigens ausgesprochen gut", flüstert er und bevor ich reagieren kann, senken sich seine Lippen auf meine und seine Arme halten mich umschlungen. Ich umfasse seine Oberarme und sollte ihn wirklich nicht küssen, aber er ist so sanft und intensiv, dass ich ihn nicht wegschieben kann. Ich gebe mich ihm hin, stelle mich auf meine Zehenspitzen und schlinge meine Arme um ihn. Am liebsten würde ich es wieder tun. In meinem Bauch sammeln sich Schmetterlinge an. Tausende fliegen dort herum und das sollte nun wirklich nicht passieren.

Mein Handy klingelt wieder. Dave macht aber keine Anstalten mich loszulassen. Als es das zweite Mal klingelt, ziehe ich mich zurück. ,,Lass es doch klingeln, Jess", meint er. Ich sehe ihn an, während ich rangehen.

,,Jessica Pink." Auch Daves Blick liegt auf mir.

,,Wo warst du, Jess? Oder eher, wo bist du? Ich habe den ganzen Abend gewartet. Wie auch deine Freundin, Elena." Ben ist am anderen Ende. Ich grabe meine Stirn in meine Hand und drehe mich um.

,,Wieso hast du nicht angerufen?", frage ich. Ich hätte es sowieso nicht gehört, aber ein Versuch wäre es wert gewesen.

,,Das habe ich, mein Schatz", antwortet er grob. ,,Dich und Dave."

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