Im Internet suche ich nach Jobanzeigen. Die klingen aber alle so schmierig und gar nicht seriös. Einer möchte eine junge, temperamentvolle Putzfrau. Sie soll vier Mal die Woche kommen und über die Bezahlung wird vor Ort diskutiert. Also wenn das mal kein Affe ist, dann habe ich den Glauben an der Menschheit verloren.
Es gibt eine Stelle als Aushilfe in der Gastronomie. Das Restaurant ist nicht groß, gleicht eher einem Cafe und es liegt auch nicht sehr weit von hier. Ich rufe sofort an und schon habe ich ein Termin bei dem Chef. Es dauert noch ne Weile, deshalb schreibe ich derweil eine Kündigung. Soll ich den tatsächlichen Grund hinschreiben? Nein, ich bin eine Erwachsene Frau. Mit solchen Kinderkram sollte man nicht anfangen. Ich ziehe mich schnell um und gehe auch schon los. Das Cafe ist schnell gefunden. Eine Mitarbeiterin führt mich zum Büro und geht dann. Ich klopfe an.
,,Ja bitte!" Ich öffne die Tür und gehe rein. Der Mann lächelt mich schon freundlich an. ,,Guten Morgen. Sie müssen Miss Pink sein." Er kommt zu mir und schüttelt mir die Hand. ,,Ich bin Jeff Ahmsen. Nenn mich einfach Jeff, aber nicht Jeffi. Das mag ich überhaupt nicht." Ich muss lachen. ,,Wenn Sie mich nicht Jessi nennen, kann ich gut damit leben." Er strahlt mich an.
,,Super, setzen Sie sich doch." Ich setze mich ihm gegenüber. Er lässt sich ganz elegant auf seinen Stuhl fallen.
,,Vielleicht fange ich mal mit den Grundlegendsten Sachen an...." Er fragt mich Haufen von Sachen, über die ich noch gar nicht so nachgedacht habe. Am Ende habe ich das Gefühl, meine Zunge fällt gleich ab. Aber der Typ gefällt mir. Mit ihm würde ich niemals auch im Traum etwas anfangen.
,,Gut, Jess. Die Erfahrung können Sie sich hier ganz einfach erarbeiten. Sie gefallen mir vom Typ her sehr gut. Mit den Gästen zu reden würde Ihnen meines Erachtens auch nichts ausmachen. Ich habe allerdings noch andere Bewerber. Heute rufe ich Sie noch an und gebe Bescheid." Er steht auf. Ich lächle.
,,Dankesehr." Er schüttelt mir wieder die Hand und begleitet mich noch zur Tür. So schlecht ist es gar nicht mal gelaufen. Ich hoffe, die anderen stellen sich schlechter an als ich. Auf dem Weg nach Hause versucht mich Dave zu erreichen. Was will der denn jetzt? Ich gehe nicht ran. Zu Hause angekommen mache ich Essen, bügle ein wenig und setze mich vorn Fernseher. Es klingelt. Ich gehe hin und mir kommen Zweifel. Ben und Rick müssten wissen, dass ich arbeite. Die Mädchen arbeiten sowieso alle. Es kann nur Dave sein. Ich gehe wieder zurück und lasse mich ins Sofa fallen. Der kann mich mal. Es klingelt wieder.
,,Jess! Als ob du das nicht hören würdest!" Ja, Dave.
,,Hör auf zu schreien. Die anderen schlafen noch!", rufe ich zurück.
,,Das ist mir scheiß egal! Wie kommst du darauf heute nicht bei der Arbeit zu erscheinen?!"
,,Lass mich in Ruhe!"
,,Nein! Verhalte du dich nicht wie ein kleines, elfjähriges, pubertierendes Mädchen!" Also so nett wie der ist, kann ich nicht anders als das zu machen, was er von mir verlangt. Nicht.
,,Das kann dir doch egal sein!", rufe ich daher. Pisser.
,,Das ist es aber nicht. Mach bitte die Tür auf!", lässt er sich nicht abwimmeln.
,,Nein.", bleibe ich stur.
,,Wenn du so weitermacht, denken alle ich hätte dich betrogen oder so was." Na sicher doch. Als ob mich das umstimmt.
,,Wenn man es genau nimmt, hätte ich dafür vorher mit dir etwas anfangen müssen. Was ich nicht werde. Also hau ab!", belehre ich Dave.
,,Jess, es tut mir leid. Lass es jetzt gut sein!" Er ist immer so nett. Geil. Was hacke ich eigentlich darauf herum? Nett nett nett. Das interessiert mich nicht. Soll er doch sagen was er will. Ob scheiße oder zu nett, das ist mir doch egal.
,,Geh weg."
,,Ich kann diese schlecht eingebaute Tür auch schnell aufbrechen. So schwer ist das nicht.", prahlt er herum. Natürlich.
,,Die kannst du danach aber bezahlen." Das Geld hat er ja.
,,Du müsstest wissen, dass mich diese Kleinigkeit nicht aufhält." Kotzbrocken.
,,Schmeiß dein Geld bloß nicht raus! Du hast noch eine Menge an deinem Haus zu tun!" Ja und noch mehr Geld zum ausgeben. Wie kann man nur so reich sein?
,,Und trotzdem scheinst du es für wichtiger zu halten mich zu ignorieren?" Exakt.
,,Das hast du vollkommen richtig erfasst. Geh jetzt weg!" Er wird immer schlauer.
,,Willst du das wirklich?", fragt er ernster, als sowieso schon. Natürlich nicht! Aber doch!
,,Ja!" Nach langer Pause höre ich Schritte die Treppe runtergehen.
-
Ich sitze noch lange einfach da und dann kommt Kate auch wieder nach Hause. Sie setzt sich zu mir ohne etwas zu sagen. Nach ner Zeit kann sie es wohl nicht mehr aushalten.
,,Er war hier.", meint sie, als ob ich das nicht wüsste.
,,Ich weiß."
,,Er hat mich gefragt, ob du zu Hause geblieben bist und ist dann gegangen.", informiert sie mich.
,,Okay.", erwidere ich knapp. Was soll ich dazu denn noch sagen?
,,Habt ihr wirklich miteinander geschlafen?" Sie sieht mich jetzt an. Ich schüttle meinen Kopf.
,,Was ist es dann?" Ich atme laut aus und schließe meine Augen.
,,Kate, es muss nicht immer was passiert sein. Wenn sich zwei Menschen nicht in einem Raum befinden können, reicht es schon aus."
,,Aber du musst doch nicht gleich kündigen.", meint sie verzweifelt. Was ist denn los mit ihr?
,,Wieso sollte ich nicht?"
,,Du bist die Einzige, mit der ich reden kann, Jess. Die anderen hassen mich." Ich sehe sie an.
,,Du musst lernen, dich nicht von anderen Menschen abhängig zu machen. Ich helfe dir gerne, aber du musst auch selber vorankommen. Scheiß auf die Mädchen. Du hast einen netten Chef, Finn hasst dich nicht und mehr brauchst du nicht."
,,Jess, Bitte." Wieso wollen immer alle etwas von mir? Sehe ich so einladend aus?
,,Kate, ich komme mit Dave nicht klar. So will ich nicht arbeiten."
,,Was willst du sonst machen?" Ich zucke mit den Schultern.
,,Ich finde schon was." In dem Moment klingelt mein Handy. Ich gehe schnell ran.
,,Jessica Pink.", melde ich mich. Es ist Jeff Ahmsen.
,,Guten Abend, Jessica. Ich will nicht lange stören. Wir haben uns für eine andere Mitbewerberin entschieden. Wenn sich etwas ändern sollte, werden Sie mit Freude in Betracht gezogen. Für dieses Mal wird es leider nichts. Trotzdem wünsche ich noch alle Gute."
,,Danke." Er verabschiedet sich, ich lege auf.
,,Gute Nacht, Kate!", rufe ich und gehe ins Bett. Was eine scheiße!
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Take me.
Romance**wird überarbeitet ** ACHTUNG! ERWACHSENENINHALT! Take Me. #1 Abgeschlossen. I'm Yours #2 Abgeschlossen. Forgive me #3 Abgeschlossen. • Jess Pink, 21, Putzfrau • Dave Stark, 28, CEO Leseprobe: ,,Herzlichen Glückwunsch, Jess", flüstert er mir sanft...