Endlich!

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Wir fangen das Spiel also von vorne an. Daves Partner starren uns immer so komisch an. Ich fühle mich so, als ob wir in der Sendung Der Bachelor wären. Die Mädchen sind von Stark verzaubert. Daria fängt an zu drehen. Die Flasche zeigt auf Bella.

,,Pflicht oder Wahrheit?", fragt Daria provozierend.

,,Pflicht", antwortet sie entschieden.

,,Gut, fangen wir harmlos an. Hm, sprich drei Runden mit französischem Akzent. Und damit du auch redest moderierst du die ganze Geschichte einfach." Die Mädchen lachen leise. Bella zuckt mit den Schultern.

,,Que que. Dann bin isch wieder dran." Bella dreht und sagt an. ,,Der Err in blauee Anzüg ist dran. Wahreit oder Fliescht?" Der Mann lacht: ,,Pflicht bitte."

,,Fliescht? Natürlisch. Geen Sie in Schrank und lernen kennen üne Mädel." Die Mädchen gucken sie alle an. Die Männer lachen. Bastarde. ,,Dafür üne Mal dreen" Der Mann dreht. ,,Bonni. Du bist die Glücklische oder nischt glücklische. Finde erraus." Bonni steht etwas gerötet auf und geht mit dem Mann in Blau in einen Schrank. Sie guckt noch mal raus. ,,Wie lange?"

,,Oh, pardon. Fünf Minüt."  Und sie verschwindet wieder.

,,Wollt ihr etwas trinken?", frage ich in die Runde. Hätte ich das mal gelassen.

,,Oh ja. Wasser." 

,,Sprite." 

,,Cola für mich!" Ja super, eigentlich war es nur rein höflich. Ich wollte nichts holen. Ja gut, jetzt muss ich wohl. Ich stehe auf und gehe in die Küche. Aus dem Keller hole ich die Getränke und gehe wieder hoch. Die Gläser sind definitiv zu hoch gestellt. Einige bekomme ich da runter.

,,Da musst du noch ein wenig wachsen." Ich drehe mich zu Dave.

,,Ich muss gar nichts. Deine Schränke liegen nur zu hoch", entgegne ich. Das ist auch nur logisch. Immerhin kann man meine Größe jetzt nicht mehr ändern, wohingegen die Höhe der Schränke sehr wohl variabel erscheint. 

,,Natürlich", meint er aber nur. Dave stellt sich vor mich, sieht mich lächelnd an und holt Gläser runter, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich wende mich ab und gehe etwas weiter weg. Es ist mir etwas zu sehr unangenehm. Das zeige ich ihm auch. Was ich ja eigentlich nicht will.

,,Wieso machst du das?", frage ich daher unpassend aufgebracht.

,,Weil du zu klein bist", lacht er, dabei weiß er was ich meine. 

,,Das meine ich nicht und das weißt du ganz genau", beschwere ich mich. 

,,Weiß ich nicht nein." Er dreht sich zu mir und lehnt sich an die Küche.

,,Wieso hättest du nicht einfach weggehen können, so wie jeder normale Chef? Habt ihr nichts mehr zu besprechen oder was?", frage ich wie blöd, obwohl ich die Antwort doch wissen sollte. Nicht nur ein Mal hat er es klar gemacht.

,,Ich will meine Angestellten kennen lernen", antwortet er ganz diplomatisch.

,,Seit wann? Ich habe dich abgewiesen und jetzt suchst du dir eine nächste Kandidatin?" Jetzt kommt er näher, bis ich zu ihm hochschauen muss und bleibt ernst.

,,Du wirst noch Ja sagen und ich habe dir gesagt, dass ich dich will und keine von den anderen."

,,Du versuchst es einfach nicht. Bonni wäre genauso eine Zicke, Bella hat die gleiche Figur und an Selbstbewusstsein mangelt es Daria nicht", schlage ich die anderen mal vor. Wie wärs?

,,Wieso drei wenn ich alles in einer haben kann?", fragt er leise und kommt näher, bis sich unsere Körper berühren und unsere Gesichter voreinander schweben.

,,Du bist doch ein kompletter Gegensatz in allem was du sagst", antworte ich gefasst leise.

,,Was darfst du mir nicht sagen, Jess? Was musst du machen?", fragt er jetzt und legt seine Hand an meine Taille. Ich muss schlucken. ,,Nichts."

,,Das glaube ich dir nicht", haucht er. Mein Blick fällt auf seine Lippen. Wie würden die sich auf meinem anfühlen? Auf meinen Lippen? Auf meiner Haut? Was hält mich eigentlich noch auf? Meine Abneigung gegen Milliardäre ist schon lange fallen gelassen. Dass er mein Chef ist, vergesse ich in jeder einzelnen Sekunde. Also wieso sollte ich mich zurückhalten?

,,Vielleicht habe ich es auch einfach nur vorgeschlagen, damit ich die Chance habe, dass du mich an dich ranlassen musst." Er streicht mit seiner Nasenspitze über meine Nase. ,,Jess, sag Ja."

,,Dave...", hauche nun ich. 

Komme ihm näher. 

Er zieht mich sofort an sich. 

Ich kralle mich an sein Hemd.

Ziehe meinen Atem ein. 

Endlich!

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