Natürlich bin ich verletzt!

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Wow, so schnell können sich Meinungen ändern. Krass. Ich bin selber überwältigt. Aber gut. Es soll mich nicht stören. Während ich zu den anderen gehe, muss ich lachen. Wie dumm ich doch bin. Ben für ihn aufgeben? Niemals. Die Mädchen starren mich verwirrt an, als ich lachend ankomme. Es dauert nicht lange, da kommt Dave. Elena hat dann wohl ihre Einzigartigkeit nicht ganz zeigen können oder wie sehe ich das?

Er klatscht einmal laut in sein Hände.

,,Wie ich sehe, haben Sie alle schon eine Pause gemacht. Heute wird kein langer Tag werden. Um vier könnt ihr alle gehen. Danke." Wir machen uns an die Arbeit. Dave versucht meinen Blick einzufangen, aber ich würdige ihn keines Blickes. Nicht von sojemandem wie mir. Scheiße!

,,Aua!", fluche ich leise. Ich bin auf einen Nagel getreten. Wie zum Teufel passen Nägel in einen Schuh? Ich hüpfe auf einen Stuhl und zieh meinen Schuh aus. Der Nagel ist nicht groß und ich ziehe ihn schnell raus. Ich ziehe die Luft scharf ein.

,,Was machst du da?", fragt mich Dave, der natürlich immer auftauchen muss mit dieser guten Laune. Ich antworte nicht und sehe ihn auch nicht an. Den Nagel lege ich auf den Tisch neben mir und ziehe meinen Schuh wieder an.

,,Hallo? Erde an Jess. Können Sie mich hören?" Immer noch nichts. Er muss nicht so tun, als würde es ihn interessieren. Ich stehe auf, verziehe leicht mein Gesicht, da es höllisch brennt. Dave packt meine Arme und befördert mich wieder auf dem Stuhl.

,,Hey!", ruft er mir jetzt verärgert ins Gesicht und kniet sich vor mich. ,,Bleib sitzen, verdammt und sieh mich an." Und das tue ich auch. ,,Schön, dass du mich wenigstens noch verstehst." Dann schnappt er meinen Schuh und zieht ihn aus, so wie meine Socke. Er sieht sich meine Fußsohle genau an. Ein kleiner roter Punkt verunstaltet das Bild. Dave streicht mit seinem Daumen sanft darüber und ich kralle mich an meinen Stuhl fest. Er sieht mich an.

,,Was ist los?", fragt er und ich weiß sofort was er meint. Natürlich merkt er, dass etwas anders ist und mir kann das nur recht sein. Ich bin keine Puppe, mit der er einfach machen kann was er will.

,,Nichts.", antworte ich deshalb.

,,Ich merke doch, dass etwas ist. Als ich hoch gegangen bin, war noch alles gut."

,,Mr. Stark ich würde vorschlagen, Sie lassen mein Fuß los und ich gehe arbeiten." Ich versuche aufzustehen, aber Dave befördert mich wieder auf dem Stuhl.

,,Jess, ich bin doch nicht blind. Ich sehe doch, dass sich etwas geändert hat."

,,Ich versichere Ihnen, Mr. Stark, es hat sich an meiner Einstellung nichts geändert."

,,Jetzt hör aber auf, Mr. Stark, Mr. Stark... Sieh mich an, wenn ich mit dir rede.", beharrt Dave und ich muss ihn wohl oder übel ansehen. ,,Habe ich wieder irgendetwas getan? Habe ich etwas falsches gesagt? Was, Jess? Rede mit mir." Er sieht mich fast schon verzweifelt an. Wie können diese Augen nur so gut lügen? Gott, ich tue so, als ob er mir einen Antrag gemacht hätte und dann betrogen.

,,Es ist nichts.", entgegne ich und schaue ihm direkt in seine Augen, damit er mir endlich glaubt. Er sieht mich lange an. Sehr lange.

,,Gut, wenn du meinst es mir nicht erzählen zu müssen, dann tu das." Dave steht auf und geht. Sehe ich das gerade richtig? Er verarscht mich und ich habe das schlechte Gewissen? Ach scheiße! Scheiße! Scheiße! Am liebsten würde ich so losschreien. Natürlich bin ich eifersüchtig. Natürlich bin ich verletzt! Natürlich will ich ihn dennoch küssen, um mich haben, seine Berührungen. Ich bin volle Kanne in diesen Mann verschossen. Scheiße!

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