Am nächsten Tag fehlte Mitchell. Ebenso am Tag darauf und am übernächsten. Als er eine Woche später wieder da war, hatte er tiefe Augenringe, sein Haar hing halbherzig gemacht und fettig runter und er lief in einer dicken Jacke verhüllt herum. Scott erschrak als er ihn sah. «Was ist los mit dir?», fragte er. Mitchell schenkte ihm einen müden Blick und murmelte: «Hatte n paar schlechte Tage...» Stillschweigend schlich er neben Scott daher wie ein dunkler Schatten. Besorgt sah Scott an ihm herunter. «Hör auf mich so an zusehen.», maulte Mitchell leise und stellte sich leicht hinter Scott, als wolle er sich vor irgendwas verstecken. «Du sieht furchtbar aus...», sagte Scott mit einem Blick nach hinten. Mitchell schnaubte beleidigt. «Das musst du mir nicht sagen!» «Tut mir leid...» Mitchell seufzte. Er war zu erschöpft um auf irgendeine Art aufbrausend zu sein.
Mitchell kritzelte während den Unterricht durchgehend in sein Notizbuch. Scott schielte auf das Blatt, aber er konnte nicht erkennen was drauf stand. Als er mehrere Minuten später wieder zu Mitchell sah, schlief dieser seelig auf seinem Tisch. Kurz überlegte Scott ob er ihn wecken sollte, aber dann erinnerte er sich an Mitchell's müden Anblick heute morgen und ließ ihn schlafen.
«Mitchie.» Vorsichtig stieß Scott den schlafenden Jungen an. Alle Schüler hatten bereits die Klasse verlassen, jedoch schlief Mitchell noch immer fest auf seinem Tisch. «Mitchie!», sagte Scott ein wenig lauter und stieß gegen seine Schulter. «Wie, Was?!» Mitchell schreckte so schnell hoch, dass Scott sich selbst erschrak. «Sorry, ich hab dich nur geweckt...» Mitchell blinzelte leicht und sah sich um. «Wir müssen zum nächsten Raum», erklärte ihm Scott. Mitchell nickte leicht und richtete sich auf. «Dann komm.» Langsam packte er seine Sachen zusammen und schulterte seine Tasche. Scott folgte dem zierlichen Jungen, der leicht schwankend aus der Klasse lief. «Alles okay Mitchie?» «Bin müde...» «Ist ja auch kein Wunder...», murmelte Scott und harkte sich kurzerhand bei Mitchell unter. Zu erst schien Mitchell es kaum zu merken, aber langsam lehnte er seinen Kopf auf Scotts Schulter und ließ sich von dem größeren stützen.
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R.E.C.
Fiksi RemajaDie anderen lachen ihn aus. Sie mobben ihn. Sie grenzen ihn aus. Er ist nicht gut genug für sie. Nur einer versteht ihn. Ein einziger, dem er zu vertrauen beginnt.