Mitten in der Nacht klingelte es bei Mitchell. Verwirrt sah er von seiner Zeichnung auf. Kurz zögerte er an die Tür zu gehen, dann kam ihn in den Kopf, dass Yoshi nach Hause kam und er vielleicht seinen Schlüssel vergessen hatte. Voller freudiger Erwartung sprang er auf und drückte auf den Summer. «Yoshi?», rief er leise in den Hausflur um die Nachbarn nicht zu belästigen. Aber derjenige, der hoch kam war nicht Yoshi. «Was... Was machst du hier Scott?!» Entgeistert sah Mitchell den Blonden an, der am Fuß der Treppe stand. «Störe ich?», fragte er. Stumm sah Mitchell ihn an und schüttelte den Kopf. Scott seufzte und kam die übrigens Treppen hoch. «Sorry, dass ich so... So komme. Mitten in der Nacht» Mitchell trat zur Seite. «Komm rein» Dankbar nickte Scott und schlich an ihm vorbei. Mitchell führte ihn in sein Zimmer und der Besucher ließ sich auf sein Bett fallen. «Wie ich sehe bist du auch noch wach», sagte er und zeigte auf die brennende Schreibtischlampe. Mitchell nickte und schloss die Tür. «Was machst du hier?», fragte er erneut und Scott fuhr sich durch die zerzausten Haare. «Ich habe es zu Hause nicht ausgehalten... Meine Eltern haben sich wieder gestritten... Extrem laut... Und da bin ich abgehauen... Und zu dir gekommen...» Erschöpft lehnte er sich an die Wand. «Warum ausgerechnet zu mir?», fragte Mitchell leise, welcher noch immer hilflos mitten im Zimmer stand. «Weil du der einzige bist, der mir in den Kopf kam, bei dem ich mich auch wohlfühle» Mitchell nickte wissend, verstand aber kaum was. «Willst du schlafen?», fragte er. Scott zuckte mit den Schultern und schloss die Augen, noch immer an die Wand gelehnt. Als er die Augen wieder öffnete war Mitchell verschwunden. «Mitchie?» Keine Antwort kam, stattdessen hörte er eine Tür quietschen und Sekunden später kam Mitchell wieder, eine Decke und ein Kissen in der Hand. Sorgfältig legte er die Bettwäsche neben seine und kletterte ins Bett. «Komm neben mich» Scott folgte seinen Worten und kroch unter die Decke. Er musste sich ein bisschen quetschen, denn natürlich war das Bett nur für eine Person gedacht. «Ist dein Cousin nicht zu Hause? Weil du gerade nach ihm gerufen hast als ich hoch kam», fragte Scott, als er es sich, so gut es ging, gemütlich gemacht hatte. Mitchell schüttelte den Kopf. «Er ist selten zu Hause...» «Und deine Tante?» «Sie arbeitet viel...», murmelte Mitchell kaum hörbar. Scott nickte und sah den Kleineren an, welcher ihn ebenfalls in die Augen schaute. Lange sahen sie einander an, bis Mitchell näher an Scott rückte und sich an ihn kuschelte. «Schlaf Scott...», murmelte er. Ein wolliges Gefühl stieg in Scott auf, als er den Arm um Mitchell legte und die Augen schloss, er war plötzlich unglaublich müde. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte er sich wieder richtig wohl an der Seite eines anderen Menschen. «Nacht Mitchie»
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R.E.C.
Teen FictionDie anderen lachen ihn aus. Sie mobben ihn. Sie grenzen ihn aus. Er ist nicht gut genug für sie. Nur einer versteht ihn. Ein einziger, dem er zu vertrauen beginnt.