«Scott...», murmelte Mitchell müde und stieß den größeren leicht mit dem Fuß an. Scott brummelte etwas unverständliches und seine Arme schlangen sich noch fester um Mitchells Oberkörper. Mitchell lächelte leicht. Der Wecker neben den Beiden piepste unermüdlich. «Wir müssen aufstehen Scott», sagte er, diesmal etwas lauter und versuchte sich auf zu richten. «Nein», flüsterte Scott und drückte Mitchell an sich. «Lass uns noch liegen bleiben. 5 Minuten» «Das sagst du jedes Mal», seufzte Mitchell, aber er gab sich geschlagen. So wie immer. Scott drehte sich leicht um und drückte die Schlummertaste um sich danach wieder an Mitchell zu kuscheln und sofort schlief er ein. Mitchell lächelte leicht und drehte sich, so gut es in dem engen Bett nun mal ging, um, damit er Scott's Gesicht sehen konnte. Schmunzelnd beobachtete er die leicht zuckenden Augenlider, eine Eigenschaft die Scott immer beim Schlafen hatte. «Hast du das gemeint Yoshi?», fragte Mitchell leise. «Ist das die Art von Freundschaft die du zwischen mir und Scott wolltest?» Ein Piepsen ertönte und Scott stöhnte leise. «5 Minuten sind rum Scooter», sagte Mitchell leise und rappelte sich hoch. «Mitchie, ich bin müde!», jammerte Scott und öffnete die Augen. Sein Blick verfolgte Mitchell wie er Aufstand um das nervige Piepsen auszuschalten und dann das Zimmer verließ um sich seine Klamotten aus Yoshi's Zimmer zu holen. Scott verstand immer noch nicht, warum Mitchell sich weigerte seine eigenen Sachen anzuziehen um stattdessen die viel zu großen Hemden und T-Shirts seines Cousins zu tragen, aber er fragte nicht nach. Manche Dinge musste man bei dem Jungen nicht verstehen. Er selber zog sich eine Hose über die Boxer und zog ein Shirt an, welches er von zu Hause mitgebracht hatte und gesellte sich zu Mitchell ins Badezimmer. Scott beobachtete im Spiegel wie er selbst sich die Zähne putzte und Mitchell seine hartnäckigen Haare zurecht kämmte. Scott lachte leise, als eine Strähne immer wieder Mitchell ins Gesicht fiel, spuckte seinen Zahnpastaschaum ins Waschbecken und lief in Mitchells Zimmer um seine Sachen zu verstauen. Schnell sah er sich um und guckte ob er noch irgendwas rum liegen hatte. Seine Flasche auf dem Schreibtisch. Er griff sie sich hastig, allerdings etwas zu hastig, denn mit der Flasche riss er noch einen Haufen Blätter runter. Gereizt zischte Scott und versuchte alle so schnell wie möglich aufzuheben. Er pfefferte sie zurück auf den Schreibtisch und wollte sich umdrehen, als ein einzelnes Bild seine Aufmerksamkeit erregte. Er trat näher an den Tisch und hob es hoch. Es zeigte zwei Menschen die dicht aneinander am Strand standen. Vor ihnen zog sich das unendliche Meer, der Himmel war blau und pink gehalten, aber es war keine Sonne zu sehen.
«Ich will ans Meer» «Wieso das denn?» «Ich will mir den Sonnenaufgang ansehen» «Und der Sonnenuntergang?» «Der kann mir egal sein... Ich will den Sonnenaufgang ansehen... Kommst du mit?»
«Natürlich»
«Kommst du Scott?», rief Mitchell, welcher schon längst seine Haare unter Kontrolle hatte und jetzt ungeduldig an der Tür wartete. «Moment» Rasch packte er das Bild in seine Tasche und lief Mitchell hinterher. «Mal wieder kein Frühstück?», fragte er, als Mitchell die Tür schloss und die Treppe runter lief. «Kannst dir ja was beim Bäcker kaufen» Scott verdrehte die Augen. «Du hast gut reden. Du hast so gut wie nie Hunger!» «Ich esse genug, du bist einfach ein Vielfraß. Das ist was ganz anderes!» Mitchell lachte und Scott grummelte beleidigt. Gemeinsam liefen sie an der Straße entlang, schweigend. Mitchell hatte seine Kamera in der Hand und filmte wie immer die Umgebung. Egal wie oft er diese Straßen aufgenommen hatte, er filmte sie immer und immer wieder. Scott beobachtete ihn lächelnd und legte dann den Kopf in den Nacken. «Wenn du in den Himmel schaust und dabei läufst kommt es dir vor, als wenn du fliegst», sagte er. Mitchell sah ihn kurz an und folgte seinem Beispiel. «Du hast recht...», lächelte er. «Was meinst du wie es ist zu fliegen? Ich mein, so richtiges fliegen. Nicht im Flugzeug» Scott zuckte mit den Schultern. «Ich stelle es mir toll vor», sagte Mitchell und blieb stehen. «Zu fliegen» «In den Sonnenaufgang?», fragte Scott und sah den Jungen an. Er nickte. «Das wäre unglaublich»
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R.E.C.
Teen FictionDie anderen lachen ihn aus. Sie mobben ihn. Sie grenzen ihn aus. Er ist nicht gut genug für sie. Nur einer versteht ihn. Ein einziger, dem er zu vertrauen beginnt.