Sie fuhren sechs Stunden lang. Der Bus war unbequem und Mitchell's Gewicht fühlte sich langsam ungemütlich schwer auf Scott's Beinen an. Trotzdem ließ er den Jungen schlafen, Scott wusste, dass Mitchell den Schlaf brauchte. Gedanken verloren starrte er aus dem Fenster. Er war selbst auch müde, aber an Schlaf konnte er nicht denken. Zu viele Gedanken spuken in seinem Kopf herum. Mitchell. Seine Eltern. Scott schlang seine Arme noch ein bisschen fester um Mitchell's Körper und vergrub sein Gesicht in der Schulter des Jungen. Er hatte ihn so vermisst in der Zeit in der Mitchell weg war. Sein Blick glitt nach draußen und er sah die paar Autos die in der fahlen Dunkelheit auf der Straße fuhren. Gleich waren sie da.
«Mitchie» Vorsichtig stupste Scott den Jungen an, der auf ihm wie ein nasser Sack hang. «Wach auf! Wir sind da» Mitchell brummte leise und öffnete die Augen. «Wir sind da Mitchie» Sofort richtete Mitchell sich auf und rutschte dabei von Scott's Schoß auf seinen eigenen Platz. «Wir sind da?», fragte Mitchell aufgeregt. Scott nickte und schnallte sich ab. Er verzog das Gesicht als er Aufstand und musste sich an den Sitzen um ihn herum festhalten, damit er nicht fiel. «Was ist los?», fragte Mitchell besorgt und bot Scott seinen Arm zum stützen an. «Du saßt sechs Stunden auf meinem Schoß», brummte Scott und taumelte vorwärts. «Meine Beine sind taub» Mitchell grinste leicht und half seinem Freund aus dem Bus. «Wir sind pünktlich!», rief Scott aus als sie auf den Parkplatz sprangen. Mitchell sah sich um. Der Himmel war noch dunkel, man konnte nur erahnen, dass die Sonne gleich aufgehen würde. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es gerade mal halb sechs Uhr Morgens war. «Also, wo gehts zum Strand?», fragte Scott und ließ Mitchell los um zu testen ob er seine Beine wieder richtig spürte. Mitchell sah sich etwas hilflos um. «Keine Ahnung...» «Dann komm, wir sehen uns mal um» Scott verschränkte seine Hand mit der Mitchells und die beiden liefen los.
Es schien als sei Mitchell in eine neue Welt eingetaucht. Seine stumpfen Augen leuchteten und ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er erinnerte sich gut an die Zeit, in der er hier mit seinem Vater war. Vieles war ihm vertraut oder war mit einer Erinnerung verbunden. Jetzt wusste er wohin sie mussten und Mitchell zog Scott eilig hinter sich her. «Scott, da drüben!» Er zeigte auf eine Reihe von Dünen, welche sich vor ihnen erstreckte. «Da müssen wir hin!» Eifrig zog er and Scott's Hand. «Komm, wir müssen uns beeilen!» Immer schneller lief er auf die Dünen zu und rannte auf eine Treppe zu, die nach oben führte. Leichtfüßig sprang er diese hoch und Scott hatte Mühe hinterher zu kommen und gleichzeitig seine Hand zu halten. Abrupt bleib Mitchell stehen und Scott rannte fast in ihn hinein. «Mitchie?» Sein Freund antwortete nicht, sondern starrte geradeaus. Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger Strand, dahinter ein noch viel größeres Meer. «E- Es ist so... wunderschön...», wisperte Mitchell und bewegte sich langsam runter zum Strand, ohne auch nur den Blick vom Himmel abzuwenden, welcher sich langsam aber sicher rosa färbte. Scott folgte ihm, führte Mitchell seinen Weg nach unten, welcher noch immer hypnotisiert den Himmel an starrte. Langsam lief Mitchell über den Strand und blieb kurz vor dem Wasser stehen. «Als wäre ich in meinen Träumen unterwegs...», sagte Mitchell leise. Scott lächelte und legte seinen Arm um ihn, worauf er sich sogleich an den größeren kuschelte. Gemeinsam beobachteten sie, wie sich der Himmel langsam von rosa nach pink und von pink nach blau verfärbte. «Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen» Scott legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Das fahle Blau-pink, die noch leicht weißen Wolken. Er verstand was Mitchell so faszinierte. «Scott?» «Hm?» «Du bist wundervoll» Scott errötete und richtete seinen Blick wieder auf den Jungen. Mitchell lachte bei dem Anblick von seinen rosa Wangen und umarmte ihn. Vorsichtig umarmte Scott ihn ebenfalls und drückte Mitchell an sich. «Ich hab noch nie jemanden so tollen kennengelernt!» «D- Danke Mitchie..» Das braune Augenpaar des Jungen leuchteten ihn an. Er löste sich aus der Umarmung und holte seine Kamera hervor. Mitchell schaltete sie ein uns richtete sie auf Scott. «Smile for the camera!» Scott lachte und Mitchell richtete den Camcorder auf den Himmel. Über den Display hinweg starrte er nach oben. Lächelnd beobachtete ihn Scott. Sie standen eine gefühlte Ewigkeit so, jeder in Gedanken versunken. Und selbst, als der Himmel blau wurde, die Leute ihren Alltag begannen und es um ihnen herum laut und lebendig wurden blieben sie so stehen. Erneut nahm Scott Mitchell's Hand in seine und drückte sie. «Wollen wir langsam zurück?», fragte Mitchell leise. Scott schüttelte den Kopf. «Lass uns noch auf den Sonnenuntergang warten.»
The End
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R.E.C.
Teen FictionDie anderen lachen ihn aus. Sie mobben ihn. Sie grenzen ihn aus. Er ist nicht gut genug für sie. Nur einer versteht ihn. Ein einziger, dem er zu vertrauen beginnt.