Nick
Greg streckte den Kopf in den Eingang. »Bonsoir mes amies! Arbeitet ihr immer noch?« Er begutachtete den fast fertigen Eingang. »Ihr sieht aber nicht weit aus«, meinte er. Ich verdrehte die Augen. In meinen stolzen über fünfhundert Jahren, habe ich gelernt erstens mit jüngeren Geduld zu haben und zweitens, mich nicht ärgern zu lassen. Leider hatte mein jüngerer Bruder so etwas in der Art nicht gelernt. »Mach du das doch, wenn du es besser kannst!« Fauchte Gabe ihn an. Greg grinste nur und ging wortlos an uns vorbei. »Ich habe was für dich Schwesterlein!« Dies war an Amy gerichtet, die auf den Boden saß und anscheinend eine Pause machte. Menschen konnten mussten ja zwischendurch Pausen machen, da sie sich sonst noch überanstrengen. Einer der positiven Dinge ein Vampir zu sein. Amy sah ihn nur vorsichtig an. Greg stellte ein Papiertüte vor sie und ging dann wieder. Amy schaute nur kurz hinein. Der Duft von frischen Zimtbrötchen und Croissants stieg in meine Nase. Ich schmunzelte und feilte an einer Steinkante über mir, um sie eben hinzubekommen. Gabe griff wieder nach dem Hammer und fing wieder an zu hämmern. Genau dann passierte es. Gabe traf daneben und erwischte ein besonders empfindliche Stelle. Steine und Brocken fingen an sich zu lösen und krachten herunter. Ich wich mehrere Schritte zurück und Gabe versuchte sich mit seinen Armen zu schützen. Eine riesige Staubwolke wurde aufgewirbelt. Ich hörte Amy laut husten. Immer mehr Brocken lösten sich von der Decke und prasselten auf uns herab. Schnell warf ich mich über Amy und versuchte sie vor den Steinen zu schützen. Irgendwann legte sich die Staubwolke und die Steine hörten auch auf runter zu fallen. Amys Hustenanfall war das einzige Geräusch. Ich reichte die Wasserflasche, die zum Glück den Steinhagel überlebt hat. »Trink!« Forderte ich sie auf. Sie tat was ich sagte und trank einen riesigen Schluck. Ihr husten wurde etwas milder. »Danke«, brachte sie zwischen dem husten hervor. Ich richtete mich auf. »Oh merde«, fluchte Gabe. Ich drehte mich um. Der ganze Eingang war komplett zugeschüttet mit Steinen und Brocken. »GREG, MIKE, JONAS!« Brüllte ich laut. »Du musst nicht schreien, wir haben es gehört und stehen vor dem Steinhaufen«, rief Jonas zurück. »Alles okay bei euch?« Erkundigte sich Mike. Gabe schaute von mir zu Amy, die den ganzen Staub aus ihrer Lunge gehustet hatte. »Es geht uns gut«, antwortete Gabe. Eine weile blieb es still. »Fangt an die Steine weg zu schaffen«, bat ich. »Wir schaufeln uns frei.« Genau das wurde gemacht, aber sobald wir die Steine zur Seite schleiften, vielen neue von der Decke. »Hört auf!« Rief Gabe. »Hört auf, die Steine kommen nur wieder runter. Wir müssen das anders machen... Am besten geht ihr und Nick und ich kümmern uns um den Steinhaufen. Wir können es besser kontrollieren.« »Okay, aber wenn ihr doch Hilfe braucht, dann ruft uns«, Rief Greg. »Schon gut. Ihr könnt ja die Zeit nutzen uns aufräumen«, sagte ich grinsend. Ich hörte Jonas hinten stöhnen. Dann waren sie weg. Ich sah Gabe an. »Lass uns oben anfangen und uns nach unten schaufeln«, schlug ich vor. Gabe nickte. »Pass auf, dass du keine weitere Lawine auslöst. Am besten wir holen jeden Stein einzeln darunter.« Ich nickte zustimmend. »Und was mache ich?« Platze Amy dazwischen. Gabe und ich drehten uns gleichzeitig um. »Du bleibst sitzen. Am ende verletzt du dich wieder.« Amy sah Gabe finster an, widersprach aber nicht. Wir fingen vorsichtig an. Nur kamen immer mehr Steine runter. Lange versuchten wir uns frei zu schaufeln, doch dies war schwieriger als es sich anhörte. Die Decke prasselte immer wieder runter. Ich merkte wie Amy aufstand. Als ich mich umdrehte, sah ich sie die Tüte aufmachen und reinschauen. Als sie meinen Blick bemerkt, hob sie den Kopf. »Ich habe Hunger«, meinte sie nur dazu. Schließlich seufzte sie. Es ist alles zerquetscht und mit Staub bedeckt. Ich ging auf sie zu, hockte mich neben sie und nahm ihr die Tüte aus der Hand. Die Croissants und die Zimtbrötchen sahen nicht mehr gut aus. Die konnte man nicht mehr essen. »Wir sind hier bestimmt bald draußen, dann besorgen wir dir etwas zum essen.« Amy nickte.
Wir waren leider nicht bald draußen, so wie ich es Amy gesagt hatte. Amy war schon eingeschlafen, als Greg kam und uns verkündete, dass es schon morgen war. Wir saßen schon seit über zwölf Stunden hier fest und waren nicht weiter gekommen! Und unser Zeitgefühl war auch weg. Seufzend lehnte ich mich an die Wand. »So wird das nichts«, brummte ich. »Greg, von innen uns frei zu schaufeln klappt nicht. Probiert ihr es mal, aber ganz vorsichtig.« Greg rief die Mike und Jonas zu sich. Gabe und ich versuchten ihnen zu erklären wie sie die Steine am besten zur Seite kriegten. »Bei uns prasselt zwar auch alles runter, aber es geht«, informierte uns Mike. Seufzend setzten Gabe und ich uns auf den Boden. Bald wären wir hier draußen.
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Bitteres Blut- Brüder
Vampire(...)Ein Mann mit braunen Haaren und violetten Augen kam herein. Instinktiv rückte ich weiter in die Raum Ecke hinein. Ohne mich anzuschauen, stellte er ein Glas auf den Boden und schüttete aus einer Flasche Wasser ein. Dann, breitete er eine Servie...