Teil26

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Wir stiegen in unser Auto und fuhren zu den Eltern des ersten Opfers, Zoe Kelley.

»Also theoretisch gesehen, wenn du in der Nähe deiner Brüder bist, könntest du dann Tagsüber raus?«, fragte Cole schließlich. Ich blinzelte. »Ja, theoretisch könnte es gehen.«

Er dachte kurz nach und fuhr dann fort: »Also, wenn du dann Tagsüber aufwachst, denkst du du könntest in diesen Kindergarten gehen, wo die Mädchen alle waren und dich dort einmal umschauen?«, fragte Cole ohne seinen Blick von der Straße abzuwenden. »Ja klar, gute Idee.«

»Super«, sagte er, fuhr in eine Einfahrt ein und drehte um. »Was machst du da?«

»Ich fahre dich nach Hause«, meinte Cole und spitze die Lippen. »Wozu?«
»Damit du etwas schlafen kannst. Immerhin wirst du den ganzen Tag wach sein.«

»Warte doch! Wir müssen das nochmal überdenken. Meine Brüder müssen noch näher an mir sein. In der gleichen Stadt reicht nicht.«

Das ließ Cole kurz stutzen. Schließlich seufzte er, wendete und parkte auf einem Parkplatz am Straßenrand und machte den Motor aus.

»Daran habe ich nicht gedacht. Warum auch? Ich habe meine Schwester nie gefunden. Ich habe diese Stufen Sache nie wirklich in betracht gezogen, weißt du?« Ich lächelte mich unschuldig an.

»Was machen wir jetzt?«, fragte er. Ich dachte nach.

»Wenn wir sie irgendwie in meine Nähe bekomen könnten, ohne das sie mich sehen«, dachte ich laut. Cole sah mich intensiv nachdenkend an. »Wir können sie irgendwie zu dir locken. Nur wie?«

Eine Weile blieben wir beide in Gedanken. Dann startete Cole den Motor. »Uns fällt schon was ein. Sonst finden wir einen anderen Weg mit dem Kindergarten zu sprechen.«

»Hatten wir nicht überlegt, früh aufzustehen und dann in den Kindergarten zu gehen?«, fragte ich.

»Schon, aber ich denke es ist besser wenn wir das früh Mittags machen, damit wir mehr Zeit haben die Erzieher zu befragen. Wir könnten deinen Brüdern eine Nachricht hinterlassen, dass du keine Ahnung in einem Cafe in der Nähe bist. Sie würden dahin fahren und auf dich warten. Du schleichst dich dann an ihnen vorbei und kommst so in den Kindergarten und wenn du beobachtest, dass sie gehen, gehst du ebenfalls.«

Ich dachte über seinen Vorschlag nach. »Okay, aber werden sie nicht merken, dass ich in der Nähe bin? Sie können mich doch suchen.«

»Mist«, stieß Cole aus und seufzte frustriert. »Immer diese Probleme«, brummte er vor sich hin und irgendwas auf Russisch.

»Weißt du was, ich gehe das Risiko ein«, sagte ich schnell, denn ich wollte nicht das er sich aufregte. Cole warf mir einen Blick zu.

»Sicher? Ist das okay für dich?«

»Ja klar, ich habe mich schon fot für Missionen verkleidet...«
»Ich meinte das du deine Brüder in deiner Nähe hast«, unterbrach er mich.

Ich stutze kurz, antwortete aber schnell, damit er das nicht bemerkte. »Ja ja, ist schon gut! Ich muss ja nicht mit denen reden und sie werden mich auch nicht sehen. Selbst wenn, werden sie mich doch nicht auf offener Straße, zwischen allen Menschen, am hellen Tag wegzerren!«

Cole sah mich zweifelnd an. »Falls der Fall der Fälle auftreten sollte und sie dich sehen, geh einfach weiter, sprich nicht mit ihnen, versuche sie abzuschütteln und fahre dann so schnell es geht ins Hotel zurück.« Ich nickte.
»Eins haben wir nicht bedacht. Ich muss ja morgen irgendwie zum Kindergarten kommen und ich denke nicht das sie an unserem Hotel auf der anderen Seite der Stadt vorbei laufen werden. Doch dafür habe ich auch eine Lösung. Ich verstecke mich, kurz vor Sonnenaufgang dort in der Nähe. Dann sehe ich ja wenn sie da sind.« Cole lächelte mich an und ich lächelte zurück. »Klappt schon«, versicherte ich.

Bitteres Blut- BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt