Teil16

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Amy

Satan war in der Gestalt eines jungen Mannes, mit schwarzen Haaren und goldenen Augen, die etwas Katzenartiges an sich hatten. Er hatte alle Engel und Vampire (bis auf meine Brüder) raus geschickt.

Sein Blick ruhte auf Gabe, als der ihn begrüßte und schweifte dann zu mir.

Bis jetzt hatte er noch nichts gesagt.

Erst musterte er mich scharf, dann wandte er sich wieder an Gabe. »Willst du mir deine Subordonat vor.«

Subordonat. So wie er es aussprach, klang es wie etwas schlechtes und sofort fühlte ich mich erniedrigt.

Mit einem mal, verstand ich Mike und die anderen. Satans Macht war so stark, dass jeder in seiner Nähe es spürte, wie Gewichte, die einem runter zogen. Gabe griff nach meinem Arm und zog mich sanft ein paar Schritte vor. »Lucifer, dass ist Amy White, mein Vampir.« White? Ich hieß Amy Blair! Warum gab er mir seinen Nachnamen?

Ich wollte Gabe eigentlich einen scharfen Blick zu werfen, traute mich aber nicht von Satan wegzusehen.

Satan musterte mich wieder und wartete. Offenbar wollte er das ich etwas sagte.

»Guten Abend S... Natas«, sagte ich. Gut das ich mich noch korrigiert habe!

Satan stand von seinem Thron auf und kam mit langsamen Schritten auf mich zu.

»Amy White!«, wiederholte er. »Und dein alter Nachname war Blair, richtig?«
Ich nickte. Also hatte Gabe das ihm schon erzählt gehabt.
Satan griff unerwartet nach meiner Hand und zog mich von den anderen weg, zu einer neben Tür.

»Wir unterhalten uns jetzt. Gabe, ihr könnt hoch gehen.«

Ich warf Gabe einen hilflosen Blick zu, doch der sah mir nur beruhigend hinterher. Warum ließ er das zu?
Wer weiß was Satan mit mir machte?

Satan schleppte mich in eine Bibliothek, mit Decken hohen Regalen, voll alter Bücher.

Vor einer Sofaecke blieb er stehen und drückte mich auf eines der Sofas.

»Hier«, er stellte ein Glas voll Blut vor mich hin und beobachtete mich scharf.

Eigentlich hatte ich vorgehabt das Blut nicht anzurühren, aber ich war halt ein neuer Vampir und ohne richtige Kontrolle über meinen Blutdurst. Also schnappte ich das Glas und trank es in zwei Schlücken leer.

Ich hörte Satan lachen. »Den Blutdurst von Vampiren fand ich schon immer amüsant.«

Ich blickte ihn verwirrt an. Was war daran lustig? »Ihr Vampire stürzt euch auf das Blut, wie wilde Tiere auf rohes Fleisch.«
Jetzt fühlte ich mich noch mehr erniedrigt.
»Aber ich sollte mich nicht beschweren. Immerhin habe ich deine Spezies erschaffen.« Er lachte und verstummte plötzlich. »Du bist ja so still? Dann mache ich den Anfang. Seit wann bist du ein Vampir?«

»Seit ein paar Wochen, also noch nicht solange, Natas.« Satan winkte ab.

»Sag Lucifer zu mir, wie deine Familie auch. Immerhin bist du die Subordonat meines Lieblingsvampirs.«

»Okay, dann Lucifer.«

»Nun Amy, wie gefällt dir das Leben als Vampir? Und lüge mich nicht an!« Ich schluckte.

»Ich muss mich noch daran gewöhnen, es ist alles ganz anders«; sagte ich.

Das war nämlich auch die Wahrheit. »Und warst du mit der Verwandlung einverstanden?«, fragte Lucifer.

Bitteres Blut- BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt