Nick
Mike, Greg, Jonas und Gabe saßen schon im Wohnzimmer auf den Steinbetten. Ich setzte mich neben Mike. »Im Park waren Gefallene Engel«, fing Gabe an als er uns sah. Ich stöhnte auf. »Was wollten die?«
»Sie hatten Amy gesehen und waren der Felsenfesten Überzeugung, dass Natas sie belohnen würde, wenn sie ihm Amy bringen«, sagte er und man merkte, wie wütend es ihm machte. »Wahrscheinlich sind sie auf dem Weg zu Natas um ihn zu berichten, wir hätten ein Mädchen verwandelt«, vermutete Jonas.
»Er würde uns aber nichts tun. Immerhin bist du doch sein Liebling?« Mike sah Gabe fragend an. »Niemand weiß was Natas tun würde. Am besten sagen wir im das Amy jetzt ein Vampir ist. Vielleicht ist er dann nicht so sauer«, schlug Greg vor. »Ich rufe ihn sofort an«, sagte Gabe und war sofort am Handy, doch Jonas legte meine Hand über sein Handy. »Jetzt sofort?«
»Warum nicht?« Er zuckte mit den Schultern. »Du willst also jetzt sofort den Teufel höchstpersönlich anrufen und ihn sagen, du hättest ein Mädchen in einen Vampiren verwandelt und zu deiner Subor gemacht, obwohl er das absolut nicht duldet? Bist du Lebensmüde?« Gabe winkte ab. »Ich bin sein Lieblingsvampir, er wird mir nichts tun«, widersprach er. »Ach mach doch was du willst«, sagte Jonas und schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich war zwar auch nicht begeistert, dass Gabe Natas anrief, aber besser Gabe erzählte ihn von Amy, als das es die Gefallenen Engel taten. »Wenn niemand etwas dagegen hat, würde ich jetzt nach oben gehe und Natas anrufen. Hat wer was dagegen, Nein? Dann Tschüs!« Damit war er weg. »Ich gehe mit ihm«, sagte ich und flitze hinter her.
In Sekundenschnelle stand ich neben Gabe, auf einer leeren Straße. Gabe hatte schon die Nummer gewählt und wartete. Ich lehnte mich an eine Straßenlaterne und steckte die Hände in meine Jeans. Schon nach dem zweiten Klingeln ging er dran, sagte aber nichts. »Natas«, sagte Gabe ruhig und respektvoll.
Stille.
Dann: »Gabe Withe, ich habe mich schon gefragt wann du mich wieder anrufst.« Natas hatte eine weiche und ruhige Stimme, aber soweit ich das beurteilen konnte, war das nur Täuschung.
Dieser Mann war der Teufel, der Fürst der Hölle verdammt! »Wir haben uns seit meinem letzten Ball nicht mehr gesehen.« Natas klang jetzt nicht mehr erfreut. Gabe verdrehte die Augen, was Natas zum Glück nicht sehen konnte. »Ich hatte zur Zeit viel um die Ohren«, redete Gabe sich aus. »Hättest du damals mein Angebot angenommen, dann müsstest du dein Geld nicht mehr selber verdienen.« Natas hatte Gabe vor ein paar Jahrzehnten angeboten, bei sich zu wohnen (weil er sein Lieblingsvampir ist), doch Gabe hatte abgelehnt. Er wollte lieber mit seinen Brüdern (also Mike, Greg, Jonas und mich) durch die Welt ziehen und unsere Schwester suchen.
Ich lauschte weiter dem Gespräch. »Ich wollte dir sagen, dass wir unsere Schwester gefunden haben«, erzählte Gabe. »Meinen Glückwunsch«, sagte Natas. »Was noch?« Er musste wohl wissen, dass Gabe noch mehr erzählen wollte. Hoffentlich waren die Gefallenen Engel noch nicht bei ihm gewesen.
Gabe holte tief Luft, sah mich an und ließ es dann raus: »Ich habe sie verwandelt.«
Wieder Stille. Man hörte nur Natas Atmen. »Du hast WAS?« Jetzt klang er richtig sauer. »Ich habe sie zu meiner Subor gemacht und ich bin stolz darauf.« Einst musste man Gabe lassen. Er hatte wirklich viel Mut.
Er hatte den Teufel verärgert und sah nicht so aus als würde er es bereuen.
Eine weile hörte man auf am anderen Ende der Leitung nichts. Dann: »Du wirst sie töten«, befahl Natas.
»Werde ich nicht«, widersprach Gabe und biss die Zähne zusammen.
»Wenn du es nicht machst, werde ich es tun. Ich dulde keine Frauen als Vampir.«
»Amy Blair ist meine Subor und gehört damit mir. Ich entscheide was mir ihr passiert und ich sage das sie am Leben bleibt.«
»Amy Blair?«, fragte Natas verdutzt.
»Ja so heißt sie, aber von jetzt an Amy Withe.«
Ich hörte wie Natas ein und aus atmete. Nach ein paar Minuten schnaubte er.
»Ehrlich Gabe Withe, wenn du nicht mein Lieblingsvampir wärst, hätte ich dich auf der Stelle aufspießen lassen, alter Freund.« Gabes Haltung lockerte sich und große Erleichterung machte sich auf seinem Gesicht breit. Er grinste mich triumphierend an und ich grinste zurück.
»Da du nun den Weg des Meisters eingeschlagen und eine Subor an deiner Seite hast, werde ich dir Marken anfertigen lassen. Irgendwelche Wünsche?«
»Gold«, sagte Gabe nur.
»Gold, so soll es sein. Ich werde mich höchstpersönlich darum kümmern. Schließlich bist du doch mein Lieblingsvampir.« Ich runzelte die Stirn. Warum gab Natas so schnell auf? »Und ich erwarte dich, deine Brüder und deine Subor bei mir in meinem Anwesen in Transsylvanien.« Damit legte er auf.
»Gold ernsthaft Gabe?« Ich sah ihn skeptisch an. Er zuckte die Schultern. »Warum nicht? Er hat gefragt und ich habe geantwortet. So jetzt lass uns zurück gehen, ich bin müde«, sagte Gabe, schob den Schachtdeckel zur Seite und sprang in die Tiefe. Ich folgte ihm und machte über mir zu. »Findest du es nicht etwas seltsam das er so schnell aufgegeben hat?«, fragte ich und sah Gabe mit gerunzelter Stirn an. »Ich war auch erst stutzig.«
»Sollten wir uns darüber Gedanken machen?« Gabe wiegte den Kopf.
»Ich werde mal etwas recherchieren. Er hat ja erst aufgegeben, nachdem Amys Name fiel. Ansonsten müssen wir warten bis wir in Transsylvanien sind.« Ich seufzte. »Ich habe eigentlich gar keine Lust nach Rumänien zu reisen« gab ich zu. »Ich auch nicht, aber es wäre besser wenn wir tun was er sagt. Sonst überlegt er es sich noch anders und lässt Amy töten.« Ich stimmte ihm zu. Besser kein Risiko eingehen.
Bevor ich mich schlafen legte, schaute ich kurz nach Amy. Sie lag mit dem Rücken zu mir und hatte sich zusammen gekauert. Ich machte die Tür wieder zu und ging zu meinen Brüdern. Die hatten sich schon auf die Stein Betten (oder Stein Altar wie Jonas sagte) gelegt und schliefen schon. Ich legte mich auf mein Bett, schloss die Augen und war sofort weg.
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Bitteres Blut- Brüder
Vampire(...)Ein Mann mit braunen Haaren und violetten Augen kam herein. Instinktiv rückte ich weiter in die Raum Ecke hinein. Ohne mich anzuschauen, stellte er ein Glas auf den Boden und schüttete aus einer Flasche Wasser ein. Dann, breitete er eine Servie...