Teil28

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Cia

In der nächsten Nacht machten wir uns rasch fertig und verließen das Apartment und setzten uns draußen vor dem Hotel auf eine Bank. Cole telefonierte gerade mit der Polizei.

»Aha, okay.« Dann legte er auf.

»Und?«, fragte ich. Wir wollten die Polizei bitten, uns ihre Technische Ausrüstung benutzen um das Gesicht des Mannes vom dem Überwachungsvideo zu schärfen und nach ihm fahnden lassen.

»Sie haben nein gesagt und meinten, wir sollen ihre Nerven nicht überstrapazieren. Ich glaube die halten nicht viel von Vampiren«, antwortete Cole finster. Ich seufzte. Toll, ganz toll! Jetzt konnten wir nicht weiter arbeiten.

»Was machen wir jetzt«, murmelte ich und strich mir durch das Haar.

»Äh... Also wir könnten...« Er brach ab und schielte mit den Augen zum Hotel. Ich sah in verständnislos an und er nickte noch mal mit dem Kopf in Richtung des Hotels.

»Nein nein nein! Das kommt nicht in Frage«, rief ich, als ich begriff was er meinte. »Wir werden ganz bestimmt nicht meine Brüder um Hilfe bitten.«

Cole seufzte. »Sie könnten uns aber in die französische Innung bringen und von dort könnten wir auf die Vampir Datenbank greifen und das Bild analysieren.« Ja er hatte recht, aber mein Stolz war zu groß, als das ich meine Brüder um Hilfe bitten würde! Lieber ließ ich mich zehnmal beißen!

Keine zehn Minuten später waren wir auf dem Weg nach oben, zu dem Apartment meiner Brüder. Cole hatte noch auf mich eingeredet und mich am Ende überreden lassen. Nun hielt er meine Hand, drückte sie aufmunternd, während wir den Gang entlang liefen, bis zur Tür. Ich ließ die Hand meines Partners los, trat einen Schritt vor und klopfte. Keine Antwort.

»Macht auf, ich bin's!«, rief ich. Ich hörte Schritte, dann wurde die Tür entriegelt und Gabe stand vor mir. Sein Blick wanderte von mir zu Cole und wieder zurück zu mir.

»Was für eine Überraschung, Amy.« Er klang meiner Meinung nach etwas zu arrogant und ich fragte mich nur, was machte ich hier eigentlich? Warum wollte ich meinen Bruder um Hilfe bitten?

Ich drehte mich um und wollte gehen, aber Cole hielt mich auf und sah mich erwartungsvoll an.

»Du hast gesagt du machst das«, flüsterte, was völlig unnötig war, denn Gabe konnte uns gut hören. Ich riss mich zusammen, drehte mich wieder um und sah Gabe, der die Szene beobachtet hatte an.

»Wir brauchen eure Hilfe«, brachte ich nach mehreren Anfangsversuchen raus.

Gabe zog die Augenbrauen hoch. Hinter ihm sah ich Jonas und Mike uns beobachten.

»Ach was?«
»Ja.«

»Wobei denn?« Ich machte den Mund auf und gleich wieder zu, denn mehr konnte ich nicht sagen. Mein ganzer Verstand wehrte sich dagegen.

»Wir müssen in die französische Innung und ein Bild bearbeiten, was möglicherweise einen Mörder zeigt«, sagte Cole schließlich anstatt von mir.

»Puh«, machte Gabe, sah hinter sich zu seinen Brüdern und dann zu uns. »Natürlich«, sagte er dann schließlich und drehte sich um. Ich spähte in das Appartment hinein. Vom Aufbau her war es genau so wie unseres, nur die Möbel waren ein bisschen anders. Mike und Jonas starrten uns noch immer an und Greg und Nick saßen auf einem Sofa. Greg schien das alles gar nicht zu interessieren, er schaute Fernseher, aber Nick starrte mich direkt an. Gabe kam wieder, jetzt hatte er eine Jacke über sein weißes Hemd und die Autoschlüssel in der Hand.

»Wir treffen die anderen in der Innung«, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Dann liefen wir schweigend zum Fahrstuhl und damit fuhren wir runter in die Tiefgarage. Gabe ging wohl sofort davon aus, dass wir alle sein Auto nahmen, denn er stieg vorne ein und wartete bis wir ebenfalls einstiegen. Ich setzte mich direkt nach hinten, denn ich hatte nicht vor mit Gabe hinten zu sitzen.

Bitteres Blut- BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt