Amy
Ich wachte von einem dumpfen Schlag und gefolgt von einem Fluchen auf. Langsam setzte ich mich auf und starrte auf die nackten und erdigen Wände. Nein, die Katakomben waren wirklich kein schöner Ort zum leben! Wie konnte man nur in einer so verdreckten, staubigen und unhygienischem Kulisse leben?
Verloren Vampire nach einer gewissen Zeit ihren Sinn für Geschmack?
Ich zog mir ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose an und streckte den Kopf aus der Tür.
Im Wohnzimmer standen Jonas und Mike vor ihren Steinbetten, die voll von Büchern, Kleidung und anderen Kram waren. Auf dem Boden standen mehrere leere Koffer. Nur einer war voll, aber der war zur Seite gekippt und der Inhalt halb raus gekippt. »Was macht ihr?«, fragte ich. Beide sahen auf.
»Wir packen unsere Sachen zusammen«, erklärte Jonas. »Wir wollen unsere Sachen nicht einfach hier lassen, während wir weg sind.«
»Also haben wir uns ein Lagerraum gemietet. Da werden wir alles lagern«, fuhr Mike weiter und grinste mich an. Jonas warf Mike einen bösen Blick zu, den der aber gar nicht bemerkte.
Ich nickte und wendete mich den vielen Sachen zu, die verteilt auf den Steinbetten lagen.
Das meiste waren Bücher, Klamotten und Umschläge mit jeweils einem Jahr drauf. Jonas und Mike packten weiter und beachteten mich nicht mehr.
Also nahm ich ein Umschlag mit dem Jahr 1844. Ich machte den alten Umschlag auf und holte ein paar alte Fotos raus. Das erste zeigte Greg, mit einem Hut auf dem Kopf und einem langen Jackett.
Er und ein paar weitere Männer blickten lächelnd in die Kamera und hatten jeweils ein Glas Wein in der Hand. Der Mann rechts von Greg kam mir bekannt vor... »Das ist Innocenzo Manzetti«, erklärte Jonas, als er sah ich das Bild in den Händen hatte. »Ich glaube ich habe ihn schon mal gesehen«, murmelte ich.
»Ja in den Geschichtsbüchern wahrscheinlich. Er hat dazu beigetragen das Telefon zu erfinden«, sagte Jonas und lächelte. »Greg hat den Erfinder des Telefons kennengelernt?«
»Greg ist ihm auf einer Party begegnet und sie haben sich angefreundet.« Jonas zuckte die Schultern, als wäre es nichts besonderes. »Wenn man schon lange lebt, lernt man viele Menschen kennen. Wenn du noch mehr wissen willst, kannst du Greg ja fragen.« Damit wendete er sich einem roten Koffer zu.
Ich steckte das Foto wieder zurück in dem Umschlag und griff nach einem anderen.
1905 stand da drauf. Ich nahm das erste Bild heraus.
Gabe war darauf abgebildet und neben ihm stand ein weiterer Mann, den ich nicht kannte. Der Mann war sehr fein gekleidet. Er hatte ein hartes und kantiges Gesicht.
»Wer ist das?«, fragte ich und hielt das Bild hoch. Jonas und Mike drehten sich beide zu mir um. »Das sind Gabe und Natas«, sagte Jonas ehrfurchtsvoll. Mike fuhr fort: »An dem Abend hat Natas Gabe wieder zu seinem Lieblingsvampir ernannt. War eine sehr lustige Party. Wir haben getanzt, getrunken, geflirtet...«
Mike zwinkerte mir zu und lachte. »Wie ist Natas so?«, wollte ich wissen und schaute mir die anderen Fotos an. Die meisten stammten von der Party und zeigten entweder Gabe oder Satan (für mich hieß er Satan, egal ob ich ein Vampir war). »Wie soll er schon sein? Er ist der Teufel höchstpersönlich! Wenn wir bei ihm sind, kannst du dir ja ein eigenes Bild von ihm machen.« Damit wendete Mike sich wieder den Koffern zu.
Tolle Antwort! Ich verdrehte die Augen und steckte die Fotos zurück in den Umschlag und ging aus dem Wohnzimmer. Dann holte ich mir die Antworten eben selber!
Ich klopfte an die Tür. »Nick? Bist du da? Ich habe eine Frage.« Ein paar Sekunden später öffnete sich seine Zimmertür. Nicks violette Augen sahen mich missbilligend an.
»Eigentlich sollst du bei Vampir Fragen Gabe fragen. Dafür ist er da«, meinte er. »Ich habe aber keine Vampir Frage. Ich wollte nur etwas über Satan wissen.«
»Natas«, korrigierte Nick mich. »Dann will ich etwas über Natas wissen«, sagte ich leicht genervt.
Nick sah mich an und überlegte kurz. »Okay komm rein.« er öffnete die Tür weiter und ließ mich herein treten. Nick schloss wieder die Tür und wendete sich mir wieder zu. »Was möchtest du denn wissen?«
»Wie ist er so?«
»Grausam und brutal sind wohl die besten Wörter um Natas zu beschreiben. Wenn du ihm nicht gehorchst, wirst du abgeschlachtet. Widersprichst du ihm, wirst du abgeschlachtet. Wenn du etwas tust, was ihm nicht gefällt.«
»Werde ich abgeschlachtet«, beende ich seinen Satz. »Genau. Bei seinen Lieblingen ist er nicht ganz so streng und drückt mal ein Auge zu.« Nick setzte sich auf sein Sofa und klopfte neben sich. Ich ließ mich neben ihn fallen und zog ein Bein hoch. »Ich... Ich habe ihn auf einem Bild gesehen. Er sieht aus wie ein Mensch?«
»Nicht immer, nur wenn er unter Leute geht. Ansonsten hat er eine andere Gestalt.«
»Und welche?« Nick zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf. »Das weiß niemand. Er zeigt seine wahre Gestalt nicht, nur in den seltensten Fällen.«
»Und wann sind die seltensten Fälle?«, fragte ich nach. Nick schwieg und sah mich nur an.
Gleich darauf kapierte ich. »Er zeigt seine Gestalt wenn... Wenn ein Vampir ein Mädchen verwandelt?«, sagte ich mit zittriger Stimme. »Und dann zerfleischt er sie oder was? Wird das mit mir passieren?« Mittlerweile zitterte ich am ganzen Körper. Nick bemerkte es und zog mich an sich und drückte mich fest an seine Brust. »Nein du wirst nicht zerfleischt, keine Sorge. Gabe passt auf dich auf, wir passen auf dich auf, versprochen!« Ich wand mich aus seinem Griff. »Woher willst du das wissen? Er ist der Teufel verdammt noch mal! Hättet ihr mich nur noch verwandelt, dann wäre ich nicht in dieser Situation.«
»Du bist in keiner Situation Amy. Es...«
»Ach halt die Klappe! Du weißt ganz genau das er mich nicht tolerieren wird. Dank euch habe ich nicht nur meine Familie und meine Freiheit verloren, nein jetzt werde ich auch noch auf grausamste weise getötet. Vielen dank auch, ihr seit die schlimmsten Brüder der Welt... Und dabei seit ihr noch nicht mal meine Brüder!«
Mit diesen Worten drehte ich mich um, riss die Tür auf und lief hinaus in mein Zimmer.
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Entschuldigt das ich solange nicht mehr geschrieben hatte. Ich hatte viel um die Ohren.
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Bitteres Blut- Brüder
Vampiros(...)Ein Mann mit braunen Haaren und violetten Augen kam herein. Instinktiv rückte ich weiter in die Raum Ecke hinein. Ohne mich anzuschauen, stellte er ein Glas auf den Boden und schüttete aus einer Flasche Wasser ein. Dann, breitete er eine Servie...