Sie kamen in Gretchen's Schlafzimmer."Wenn du willst kannst du auf der Couch schlafen",sagte sie und deutete in die andere Ecke des Zimmers,"wir werden morgen alles bereden." Irgendwie war ihr die Frau unheimlich, sie hatte das Gefühl dass Gretchen alles über sie wusste, als wären sie ewig befreundet. Langsam ging sie zu der Couch. "Wer ist der Mann der für Firat arbeitet?",fragte Leyla, obwohl sie ja wusste dass er Firat's Sohn war, aber sie wollte wissen ob Gretchen auch dieses wusste. "Du meinst Kai",sagte sie,"er ist Firat's Sohn.Warum fragst du?" Kurz zögerte Leyla, sie konnte doch nicht sagen dass sie sie testen wollte.
"Stehst du auf ihn?",fragte Gretchen.
"Äh Nein",gab sie verwirrt zurück.
"Glaub mir Leyla, mein Bruder ist nicht so der Typ für Beziehungen, er hat einen One-night-stand nach dem nächsten."Schockiert schaute Sie Gretchen an. Wenn Kai ihr Bruder war, dann war sie Firat's Tochter!
"Dann ist Firat ja dein Va..",platzte es aus ihr heraus, doch den Satz konnte sie nicht beenden."Ist egal",zischte Gretchen sauer,"ich will dieses Namen nichtmehr auf mich bezogen hören!Leg dich jetzt hin." Das agressive in ihrer Stimme ließ sie zusammenzucken. Auch Gretchen hatte gemerkt dass sie überreagiert hatte. "Sorry",sagte sie leise. "Egal",gab Leyla zurück und ließ sich auf die Couch sinken.
Gretchen öffnete ihren Kleiderschrank und holte einen Schlafanzug raus und warf ihn Leyla vor die Füße."Dürfte dir zu groß sein, ist aber bestimmt besser als deine anderen Sachen. Das Bad ist nebenan",sagte sie und verschwand dann in der Küche."Wenn du irgendwas brauchst,sag Bescheid",rief Gretchen Leyla aus der Küche endgegen.Nach ein paar Minuten betrat sie das Zimmer wieder wo Leyla etwas hilflos in der Gegend rumstand."Willst du dich setzten oder lieber die ganze Nacht stehen?",fragte Gretchen sie. Leyla konnte bei ihr nicht deuten wie sie etwas meinte was sie sagte. Alles aus ihrem Mund klang so gleich, als wäre ihr alles gleichgültig."Ok wie du willst",sagte Gretchen schließlich, machte das Licht aus und ließ Leyla im Dunkeln stehen. Langsam tastete sie sich in der Dunkelheit vorran doch, wie konnte es anders sein, stolperte sie nach kurzer Zeit und knallte gegen die Wand. Das Licht ging wieder an und erleuchtete das hübsch eingerichtete Zimmer.
"Hätte ich fast vergessen",sagte Gretchen und warf ihre eine dünne Fließdecke zu. Besser als garnichts dachte sich Leyla."Danke",sagte sie knapp."Du redest anscheinend nicht viel",gab Gretchen achselzuckend zurück."Leg' dich doch hin",sagte sie und deutete auf die Couch. Irgendwie fand Leyla es merkwürdig, dass sie darauf hörte was diese Fremde Frau ihr befiehl, aber, warum auch immer, machte sie es. Gretchen schaltete das Licht erneut aus und stieg in ihr Bett. Lange Zeit war es Still bis Gretchen's Stimme die Stille zerriss."Achso Leyla",sagte sie,"hör mir zu. Du sollst wissen, ich habe 10 Jahre bei der Company gearbeitet. Ich habe kein Problem damit Leuten in die Augen zu schauen während ich sie erschieße. Also solltest du dich heute Nacht davon schleichen und dich drücken wollen, rate ich dir weit, weit weg zu laufen und nicht vor den Lauf meiner Pistole zu kommen."Sie dachte immer sie wäre grausam, aber diese Frau war doch psychisch nicht ganz in Ordnung.
Soweit Leyla wusste war die Company eine geheime, kuruppte Organisation die aus wichtigen Leuten in der Politik und Wirtschaft bestand. Zudem arbeiteten viele Agenten für die Company, die alles über jeden wussten. Das war der Grund warum Gretchen soviel über sie wusste, sie hatte Leyla während ihrer Zeit bei der Company im Auge behalten. Der Gedanke daran ließ sie erschaudern. Aufjedenfall war ihre Drohung ernst zu nehmen, sie würde keine Späße machen.Nachdem sie ihre Gedanken gerichtet hatte, legte sie sich so bequem wie möglich hin und lauschte dem gleichmäßigen Atmen von Gretchen, die bereits schlief.
Obwohl sie sich eigendlich so unwohl in der Gegenwart von ihr fühlte, beruhigten sie die Atemgeräusche von ihr. Es war das erste mal seit einer ewig dass sie nicht allein einschlief und es war auch das erste mal seit langem dass sie durchschlief.Verschlafen blinzelte Gretchen in das vom Sonnenlicht durchflutete Zimmer. Ihr Blick schwiff sofort zu der Couch, Leyla war noch da und schlief friedlich. So leise wie möglich verließ sie das Zimmer.
"Du wirst ihm einfach in die Augen schauen, ihm deine Meinung sagen und ihn dann erschießen",murmelte sie vor sich hin,"ganz einfach, ohne viel Aufwand und ohne zu zögern."Im Wohnzimmer kramte sie in der Komode herrum bis sie endlich ihre Pistole gefunden hatte.Sie legte sie neben die von Leyla auf dem Küchentisch und ließ sich auf dem Stuhl sinken. In Gedanken ging sie die Sätze durch die sie Firat schon immer sagen wollte und stellte sich sein Gesicht vor, wenn sie ihn erschoss.
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At Dawn
ActionNichts ist gefährlicher als zwei Frauen, die den selben Menschen hassen Durch einen kleinen Moment der alles andere als gut verlief geriet sie zu ihm, dem Astan-Clan. Gezwungen zu morden und zu entführen. Es war jedesmal gleich, Nichts besonderes me...