'Bitte, es muss klappen',ging es Gretchen durch den Kopf, als sie Leyla davonlaufen sah. Wenn es nicht klappte wäre es wohl weit aus schwieriger ohne viel Aufsehen heil da raus zu kommen.
Sie musste zugeben, Leyla hatte die Rolle des Lieben Mädchens von Nebenan echt drauf.Der Haupteingang kam in Sicht, mit ihm auch der Wachmann. Der, wie Gretchen es gesagte hatte, einfach nur dastand und an seinem heißen Kaffee schlürfte. Leyla zog ihr Handy aus der Hosentasche und fing an darauf herumzu tippen. Sie lief geradewegs auf den Wachmann zu, welcher ihr keine Beachtung schenkte.
Sie lief direkt in ihn rein, sein Kaffee flog wie geplant aus seiner Hand und fiel zu Boden. Die heißen Tropfen die durch die Luft flogen, und auf Leyla landeten, brannten auf ihrer Haut.
"Oh Gott, das tut mir echt wahnsinnig Leid",rief sie schockiert aus und starrte ihn mit großen Augen an. Der Wachmann kratzte sich nur am Hinterkopf und sagte erstmal garnichts.
"Es tut mir echt unendlich Leid, ich habe nicht aufgepasst",stieß sie verzweifelt hervor,"nehmen sie doch dafür meinen."Sie hielt ihm ihren Kaffee hin."Als kleine Endschädigung",fügte sie noch lächelt hinzu. Kurz zögerte er und starrte nur den Kaffee in Lelyas Hand an.
"Ich wäre doch dumm wenn ich dieses Angebot von so einer hübschen Frau ablehnen würde",sagte er und griff lächelnd nach dem Kaffee,"vielen Dank."Er nippte einmal an dem Becher. Das war Leyla's Stichwort um zu verschwinden."Schönen Tag ihnen",sagte sie und wandte sich von ihm ab.Gretchen's Miene erhellte sich ein wenig, als sie Leyla auf sich zukommen sah. Sie hatte es geschafft. Zum Glück.
Sie öffnete die Autotür und brachte einen starken Windzug mit sich.
"Wie lange dauert es jetzt?",fragte sie und zog die Autotür hinter sich zu."Ich denke 5 Minuten",gab Gretchen kühl zurück,"und noch was, gute Arbeit."Ein kleines Lächeln erschien ungewollt auf ihren Lippen. Leyla erwiderte es.Jetzt hieß es warten. Die fünf Minuten schienen sich in die Ewigkeit zu ziehen. Sekunden schienen wie Minuten und Minuten wie Stunden.
Gretchen entsicherte in dieser Zeit schonmal ihre Pistole.
"Ok los",sagte sie und stieg aus dem Auto.
"Ich rede und du, du schießt im Notfall verstanden?!",sagte sie eindringlich und drehte sich kurz zu Leyla um. Sie nickte und gab damit ihre Zustimmung.Sie erblickten den Wachmann, welcher gebückt dastand, mit der einen Hand stützte er sich an der Verglasten Wand ab, mit der anderen hielt er seinen Kopf. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen."Keine Sorge dem geht es bald besser",versicherte ihr Gretchen trocken, als sie ihren leicht ängstlichen Blick bemerkte.
Er sagte kein Wort, rührte sich nichtmal auch nur einen Millimeter als die beiden dunkelhaarigen Frauen an ihm vorbei liefen. Die große Doppeltür ging auf und sie betraten das Foyer. Wie schon beim letzten mal stand Lisa am Aufgang der Treppe. Sie warf ihnen einen sauren, aber auch etwas verwirrten Blick zu.
Gretchen lief an ihr vorbei, ohne ihr auch nur einen Blick zu würdigen. Sollte Lisa doch das machen was sie wollte,sie jedenfalls würde sich die Adresse holen und ihrem Ziel damit ein großes Stück näher sein.
Abgesehen von ihren und Leyla's Schritten hörte sie noch weitere hinter sich, Lisa folgte ihnen also.Ohne zu zögern riss sie die Tür auf und trat mit gehobenen Kopf in das Büro des Generals. Langsam blickte er von dem Papierkram vor ihm auf und erhob sich mühsam von seinem Stuhl.
Er sah fertig und müde aus, seine Augen waren fast schon leer, völlig ohne Ausdruck. Sein Gesicht schien nochmehr gealtert zu sein als bei ihrem letzten Besuch.
"Du wirst alt Jonathan",sagte sie kühl.
"Schön das du da bist Gretchen",gab er zurück, ohne auf ihre Aussage einzugehen.Seid wann nannte er sie so? Beim letzten mal war sie doch noch seine kleine Josette gewesen. Lelya stellte sich dich hinter sie und Lisa, die stand so wie sie sie kannte dicht an der Wand, in der nähe der Tür.
"Die Adresse",sagte sie kalt."Die kannst du gerne haben",antwortete er und griff nach einem kleinen Zettel. Er kam um den Tisch herum und setzte sich auf die Tischplatte, direkt gegenüber von Gretchen und Leyla.
Sie wusste das es für seine alten Knochen bestimmt schon anstrengend gewesen sein musste.
'Erbärmlich',schoss es ihr durch den Kopf.
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At Dawn
AksiNichts ist gefährlicher als zwei Frauen, die den selben Menschen hassen Durch einen kleinen Moment der alles andere als gut verlief geriet sie zu ihm, dem Astan-Clan. Gezwungen zu morden und zu entführen. Es war jedesmal gleich, Nichts besonderes me...