Der Arzt zuckte zusammen.
"Dann legen sie sich bitte mit dem Bauch auf die Liege",sagte er, Leyla hörte die Angst in seiner Stimme. Als Gretchen lag, fing er an die Metallstücke mit einer Pinzette vorsichtig zu entfernen.
Wieder verzog Gretchen keine Mine, obwohl er in der Wunden rumstocherte. Auf irgendeine Weise bewunderte sie Gretchen dafür.Sie zog ihr blutverschmiertes Kleid wieder an und ging zur Tür."Aufwiedersehen Doctor",sagte sie und starrte ihn durch zusammengekniffene Augen an. Sie verließ mit Leyla das Untersuchungszimmer.
"Wie lange fahren wir?",fragte sie Leyla."Wenn wir gut durch kommen sechs einhalb Stunden",gab sie zurück. Gretchen säufste, sie hoffte dass Leyla wenigstens nicht zu der Sorte Mensch gehörte, die eine ganze Autofahrt durchreden konnten. Es wäre ihr lieber wenn nichts von ihr kam und schon garkeine Fragen...
"Diesmal fahr ich",meinte Gretchen und stieg ein.
Nach drei Stunden schweigen durchbrach Leyla die Stille."Gretchen?",fragte sie."Hm?",war das einzige was sie zurück gab, sie hatte gehofft ohne ein Wort durchfahren zu können.
"Warum willst du Firat töten?"
Ihre Muskeln versteiften sich."Lange Geschichte",sagte sie ohne den Blick von der Fahrbahn abzuwenden."Wir haben Zeit",entgegnete Leyla."Na schön",brummte sie...
"Ich habe mit 15 gemerkt, dass er dreckige Geschäfte führt. Immerwieder kamen Männer in dunklen Uniformen zu Besuch. Sie hatten alle den selben Akzent, genau wie du",sie blickte Leyla an."Sie bekamen Unmengen an Geld, jedesmal wenn sie kamen, damals bezahlte er noch gut für die Arbeit.
Mit 17 habe ich dabei zugesehen wie er meine Mutter umgebracht hat..."Die Sätze erzählte sie so Monoton das es Leyla schwer fiel zu glauben, was sie da erzählte.
"Er hat es aussehen lassen als sei es Selbstmord gewesen, und jeder hat es geglaubt, keiner wollte einer 17 jährigen glauben. Jeder sagte zu mir, ich sei einer starken psychischen Belastung ausgesetzt gewesen und würde mir deshalb so etwas ausdenken, weil ich es nicht begreifen könnte, dass sich jemand freiwillig das Leben nimmt, ich würde nur einen Sündenbock suchen.
Ab da habe ich mir meinen eigenen Weg gesucht, ich habe meine Sachen gepackt und bin von Zuhause abgehauen.
Nach zwei Jahren hat mich General Kranz aufgenommen und zu einer seiner Agentinen für die Company ausgebildet",während sie erzählte hatte sie Leyla nicht einmal angeguckt, ihr Blick war immer staar auf der Straße geblieben. Sie machte eine Pause. Leyla sah ihr an das es ihr schwer fiel den Teil der jetzt kam zu erzählen.
"Mit 23 habe ich aufgehört, weil...weil ich schwanger war...vom General..."
Sie hörte wie Gretchen tief Luft holte bevor sie fort fuhr.
"Als Emily dann geboren war, blieb ich noch drei Jahre bei ihr, bis ich wieder anfing für ihn zu arbeiten. Ab da habe ich sie jeden Tag zu meiner Tante gebracht. Es,...es lief ja eigentlich alles perfekt bis zu dem einem verdammten Tag...
Ich weiß nicht wie, aber aufjedenfall hatte Firat uns gefunden...Ich brachte sie wie immer zu Cassy, fuhr zur Arbeit und kam Nachmittags zurück. Wie immer fuhr ich erst nach Hause um meine Pistole zu verstecken, ich wollte nicht das Emily wusste was ich mache. An dem Tag stand ein Paket vor meiner Tür. Ich kniete mich davor und öffnete es",sie stoppte. In ihren Augen funkelten kleine Tränen und zum erstenmal hörte Leyla Emotionen in ihrer Stimme,sie hörte Trauer.
"Ich erinnere mich noch an den Anblick der sich mir bot. Er hatte meinem kleinen Mädchen das Leben genommen. Er hatte sie enthauptet und mir ihren Kopf vor die Haustür gelegt! Du hast ja keine Kinder Leyla,aber ich hoffe dass du trotzdem verstehst warum ich ihn töten will...Ich habe danach meinen Namen geändert und bin untergetaucht, ich wollte alles was passiert war einfach hinter mir lassen..."
Vor schock konnte Leyla garnichts sagen. Firat hatte sein Enkelkind enthauptet! Und seiner Tochter den Kopf in einem Paket vor die Tür legen lassen. Sie konnte sich denken was das für ein Psychischer Schmerz es für Gretchen gewesen sein musste...
"Ich habe immer auf den Tag gewartet wo er jemanden von seinen Leuten schickt, um mir etwas zu übergeben. Er hatte dich eigentlich in den Tod geschickt, Leyla, er wusste das ich normal jeden der in mein Haus einbrechen würde, erschossen hätte.
"Vielleicht kannst du jetzt versten warum ich will das er dafür bezahlt und stirbt."Das einzige was Leyla zu stande brachte war ein nicken. Sie konnte es verstehen, sehr sogar.
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At Dawn
ActionNichts ist gefährlicher als zwei Frauen, die den selben Menschen hassen Durch einen kleinen Moment der alles andere als gut verlief geriet sie zu ihm, dem Astan-Clan. Gezwungen zu morden und zu entführen. Es war jedesmal gleich, Nichts besonderes me...