At Dawn

Kapitel 24》Pass auf dich auf《

"Tja ich bin halt scharf",meinte Gretchen sarkastisch und lachte auf. Sie stand auf und sofort fing Diva an zu winseln.
Naja, so unrecht hatte sie garnicht, sie hatte eine tolle Figur und war bildschön, nur ihr Charakter störte das Gesamtbild, aber alles in allem war sie sicher perfekt in Griffin's Augen.

Gretchen ließ sich auf die Couch fallen. Sofort sprang Diva zu ihr hoch und warf sich auf sie, nach einem ermahnenden Blick ihrerseits sprang die Hündin jedoch wieder hinunter.

"Warum heißt sie eigentlich Diva?",fragte Leyla nach einer Weile.

"Naja sagen wir's so",hörte sie Griffin hinter sich sagen,"ich wollte einen Namen der mich etwas an Josette erinnert."Verwirrt blickte sie ihn an.
"Er sagte, ich benehme mich wie eine Diva, also heißt der Hund jetzt so",gab nun Gretchen nun zurück und sah vorwurfsvoll zu Griffin.
"Ganz unrecht hat er ja nicht",sagte Leyla um Gretchen ein wenig zu ärgern und zu provozieren. Sie warf ihr einen bösen Blick zu, was Leyla wiederum nur zum lachen brachte.

"Ich habe was für dich",sagte Griffin schließlich und stellte Gretchen eine große Tüte auf den Schoß. Sie breitete die Dinge auf dem Tisch aus. Eine Abdeckplane, ein Schalldämpfer und soweit Leyla erkennen konnte ein Jagdmesser.
"Nur noch ein Anruf dann hast du bis nachher alles",sagte er.
"Du bist der beste",meinte Gretchen, stand auf, kam auf ihn zu und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Deutlich war zu sehen wie beide rot anliefen, was bei Gretchen allerdings nicht so auffiel wie bei Griffin, durch die dicke Make-upschicht in ihrem Gesicht.

Es war bereits drei Uhr und sie alle saßen immernoch auf der Couch, in ihrer gemütlichen Runde und redeten miteinander. Dann endlich klingelte es an der Tür. Griffin stand sofort auf und klappte den Laptop auf, der auf der Küchentheke stand. Leyla erkannte nur Umrisse, doch es reichte aus um zu erkennen, dass es die Bilder der Überwachungskamera im Eingangsbereich waren.
Nachdem er die Person kurz gemustert hatte lief er zur Tür um sie endlich zu öffnen, Luna kam gleich mit lautem Gebell hinterher.

"Bitteschön",sagte er mit einem Lächeln, als er wieder zu ihnen kam und hielt Gretchen ein Fläschchen mit einer leicht bläulichen Flüssigkeit hin."Danke",sagte sie und nahm es entgegen. Lieber wäre es Leyla wenn sie gewusst hätte was sich darin befand.

"Wir sollten besser so langsam mal gehen",meinte Gretchen plötzlich,"ich muss mir noch etwas wegen morgen überlegen."
Verwirrt sah Griffin erst zu Gretchen dann zu Leyla.
"Ich werde morgen etwas machen,zu jemandem hingehen,wo ich mir geschworen habe keinen Fuß mehr hinzusetzen",sagte sie nur als eine ziemlich undeutliche Erklärung.
Es war zu erkennen das Griffin sich Sorgen um sie machte."Pass aber auf dich auf",sagte er fürsorglich,aber auch ein wenig niedergeschlagen.

Ein letztes mal strich sie Diva durch das Fell.
"Danke nochmal für die Sachen",sagte Gretchen und striff im vorbeigehen seinen Arm, wobei er erschauderte.
"Immer wieder gerne",gab er lächelnd zurück.

Sie traten auf die Straße, die bis auf ein paar einsame Autos wie leergefegt war.
"Josette?",fragte Griffin noch. Sie drehte sich zu ihm um."Werde ich dich Wiedersehen?"
"Keine Ahnung",gab sie kalt zurück, drehte ihm wieder den Rücken zu und lief los ,ohne sich auch nur noch einmal zu ihm umzudrehen.

Leyla guckte ihm in die traurigen Augen."Ihr werdet euch Wiedersehen, da bin ich mir sicher",sagte sie zu ihm, um ihn etwas aufzumuntern. Dann ging auch sie.

Nur mit Mühe holte sie zu Gretchen auf."Was war das denn?",fragte Leyla Gretchen aufgebracht."Was war was?",gab sie nur teilnahmslos zurück."Erst Küsst du ihn und dann kommt so eine Verabschiedung?!"
Gekonnt ignorierte Gretchen Leyla's Worte und lief einfach, mit dem Blick starr nach vorne gerichtet, weiter.

"Hör zu",sagte Gretchen und nahm einen Schluck von ihrem Cocktail. Sie saßen in der kleinen, aber feinen Lobby ihreres Hotels."Wenn er dir entwischt, dann bring ich dich um, das schwöre ich dir",sagte sie kalt und sah Leyla eindringlich an."Das wird er nicht",sagte Leyla selbstbewusst und erwiderte ihren Blick.

"Falls es so weit kommt",murmelte Gretchen leise, sie wollte es nicht laut aussprechen, es war ihr ganz unbewusst rausgerutscht. Schockiert sah Leyla sie an."Was meinst du damit?",sagte sie aufgebracht und etwas zu laut, denn einige drehten sich zu ihnen um und warfen ihnen warnende Blicke zu. Unschuldig lächelte Gretchen einen nach dem anderen an, bis sie sich endlich wieder abgewandt hatten.

"Pass auf",sie beugte sich mehr zu Leyla damit sie leiser sprechen konnte."Wir werden morgen zum General gehen, du weißt ja wer er ist. Wenn ich von ihm verlange für mich herauszufinden wo Lincoln ist wird er, sogut kenne ich ihn, von mir wollen, dass ich ihn zu Emily bringe",sie schluckte schwer."Ich werde ihm wohl schlecht die Wahrheit verheimlichen können..."