Kapitel 21》Vertrau' niemanden《

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"Du kriegst mich nicht",quitschte die kleine Melissa vergnügt als sie vor Josette wegrannte."Das glaubst du doch nichtmal im Traum!",rief ihr Josette freudig hinterher. Sie war ihr dicht auf den Fersen, aber Melissa hatte den Vorteil kleiner und wendiger zu sein als ihre große Schwester.

Plötzlich stolperte sie über etwas was sie nicht definieren konnte und fiel vorne über. Aus Reflex griff sie zur Seite und versuchte sich an etwas fest zu halten. Sie erwischte den Ärmel von Kai, der ihr soeben Beinchen gestellt hatte und zog ihn mit sich zu Boden. Unsaft landeten die beiden nebeneinander im Graß. Kai lag lachend, dicht neben ihr auf dem Boden.

Sie rappelte sich auf, hockte sich über Kai und drückte ihn sanft mit den Schultern auf den Boden."Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen",sagte sie gespielt streng und konnte sich nur mit Mühe ein lachen verkneifen."Ich konnte doch nicht zulassen das du meine Schwester fängst",sagte er frech."Falsche Antwort",lachte sie und begann ihren 8 Jährigen Bruder zu kitzeln.

"Hö.....hör. ..hör Bitte auf",brachte Kai zwischen seinen lachanfällen hervor. Sie überlegte kurz, kitzelte ihn dann aber gnadenlos weiter.

"Josette!",hallte die Stimme ihres Vater über den Hof."Bin gleich wieder da",sagte sie und ließ von Kai ab.

Sie lief zur Terrassentür wo ihr Vater ungeduldig auf sie wartete."Bringst du das Bitte Misses Peregrine vorbei",sagte er mit seiner rauchigen Stimme und hielt ihr die Tageszeitung und einen kleinen Briefumschlag entgegen."Klar",gab sie zurück und griff nach den Sachen.

Sie konnte diese grießrämige, alte Frau nicht ausstehen. Sie war unfreundlich, einfach nur merkwürdig und sie fand sie auch ein wenig gruselig.

Sie guckte auf das Titelblatt der Zeitung.

4.Mai 1996
Tragischer Todesfall in Lathen/Emsland...
73 Jähriger Mann wird in seiner Wohnung zu Tode geprügelt.Es geschah am Donnerstag,den 2.Mai(...)

Sie überflog den Artikel schnell...

In gedenken an Gerhard Peregrine,einem ehrenhaften Mann der durch eine grausame Tat sein Leben verluhr...

Aprupt blieb Jo stehen. Jetzt wollte sie noch weniger zu Miss Peregrine. Wenn ihr Mann tatsächlich vor zwei Tagen ermordet wurde, konnte sie wohl nicht in all zu guter Verfassung sein und bestimmt nicht erfreut über den Besuch eines 14-Jährigen Mädchens.

Nach nur 3 Minuten stand sie vor dem alten Haus, das düster wirkte mit den ganzen zugezogenen Vorhängen vor den Fenstern.

Ein wenig verunsichert klopfte sie an die große, alte, schön verzierte Holztür, eine Klingel gab es nicht.

Nach langer Zeit, kurz bevor Josette schon wieder gehen wollte, waren schwerfällige Schritte vom inneren des Hauses zu hören. Die Tür wurde von Miss Peregrine geöffnet, die komplett schwarz gekleidet war und deren Haare wüst in die Luft standen.

Jo räusperte sich."Guten Tag Miss Peregrine. Ich habe hier die Tageszeitung und einen Brief von meinem Vater für sie",sagte sie etwas unbeholfen und hielt es ihr entgegen.
Mit einer nicht zu deutenden Mine nahm sie ihr es ab.
"Und das mit ihrem Mann das tut mir aufrichtig Leid",sagte Jo noch doch Miss Peregrine hatte die Tür schon zur Hälfte geschlossen.

"Pass auf dich auf Kindchen",raunte sie,"die Welt da draußen ist böse, vertrau niemandem ausser dir selbst."Dann fiel die Tür ins Schloss und eine etwas verwirrte Josette blieb zurück.
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Durch ein leises: Gretchen, wurde sie sanft aus ihrer Traumwelt geholt.
Langsam schlug sie die Augen auf und sah direkt in die Giftgrünen von Leyla."Aufstehen",sagte sie leise und setzte sich zurück auf den Fahrersitz, um dann die Tür zu öffnen und aus zusteigen.

Gretchen gähnte einpaarmal bis sie sich endlich dazu überwinden konnte Leyla zu einem Hotel zu folgen.

Es war klein, aber schön. Als sie die Eingangshalle betraten saßen hier und da ein paar Leute rum die sich laut miteinander unterhielten. Sie ließen sich das kleinste Zimmer zuteilen, wie immer und brachten dann die Sachen auf ihr Zimmer.

Sie hielt die Karte vor den Sensor der weißen Tür. Ein leises pipen ertönte und ein grünes Lämpchen leuchtete auf. Gretchen drückte die Türklinke runter und betrat das Zimmer.
Es war ziemlich modern Eingerichtet und zu ihrer Erleichterung gab es dieses mal zwei Betten. Sofort fiel ihr Blick auf einen Block und einen Kuli der auf der kleinen Ablage über der Minibar lag. Das konnte sie gut gebrauchen für ihr weiteres Vorgehen.

"Was ist?",fragte Leyla etwas verwirrt, als sie Gretchens komischen Blick sah der auf der Tageszeitung hing. "Nichts",gab sie schnell zurück",nur meine frühere Nachberin ist wohl verstorben, deren Rat ich mir bis heute zu Herzen genommen habe."
"Und der wäre?",fragte Leyla weiter, sie konnte es nicht leiden wenn man jemandem alles aus der Nase ziehen musste.
"Vertraue niemandem, ausser dir selbst",sagte sie kühl, wühlte kurz in einer ihrer Taschen und verschwand dann im Badezimmer. Kurze Zeit später hörte Leyla das Wasser der Dusche rauschen.

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