27. August 2015: Helfer in der Not?! (Teil 2)

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Lilly:

Damon lag schon in den Federn und mir war langweilig, also beschloss ich, Dad zu fragen, ob wir noch den Mitternachtsfilmabend zu machen. Das war eine jahrelange Tradition gewesen, wenn wir beide frei hatten, um Mitternacht noch irgendeinen Film anzuschauen mit Chips und Cola. Das hatte nur einmal nicht funktioniert, weil wir beide zu müde gewesen waren. Plötzlich hörte ich eine entgeisterten Papa schreien: „Was?" Ich schlich mich neugierig vor die Tür der Küche, um zu zuhören. Dad telefonierte anscheinend: „Schatz, wir können nicht...Nein natürlich will ich nicht, dass dir etwas passiert, aber auch nicht ihr!" Er hielt kurz inne und meinte „Wenn das so nötig ist...Sie räumen immer noch den Schutt von dem Terroranschlag in Frankreich weg? Und die restlichen Terroristen? Verstehe, du brauchst Schutz...ja, ich komme, mit dem nächsten Flug. Aber ich werde es nicht Lilly sagen, es bricht ihr sicher das Herz, dass ich wieder eine Woche weg bin..."

Du hattest so was von Recht! Denn diese Worte reichten, um mich wütend zu machen! Kurz bevor Dad seinen Tiefschlaf sicher um elf erreicht hatte, lief ich in sein Arbeitszimmer und schaute mich angeekelt um: Lauter Familienfotos auf seinem Schreibtisch, als ob er sich noch um mich kümmerte! Als ich nun mein Geburtstagsgeschenk -eine Schreibtischlampe- fand, rastete ich aus. Ich schmiss sie gegen die Wand, sodass das Glas mit einem lauten Knall zersprang. Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten: Ich schmiss alle seine heißgeliebten Glasstatuen gegen die Wand und dachte: „Wie leicht kann man immer wieder die Distanz brechen? Nicht so leicht wie Glas..." Ich nahm die Bilder von unserer Familie heraus und schaute sie an, doch bevor ich sie in den Schredder warf, legte sich eine warme Hand auf meine Schulter und ich drehte mich um.

Ohne ein Wort fiel ich in Damons Arme und er hielt mich fest: „Ich konnte das Gespräch auch mit anhören und dieses Mal hätte ich mir gewünscht, ich hätte kein so gutes Gehör." Ich schluchzte in seine Schulter „Sie lassen mich schon wieder alleine! Weißt du wie wenige Wochen das letzte Mal her ist? Drei verdammte Wochen erst!"

Er drückte mich fest an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Es prickelte nicht so sehr wie bei unserem ersten Kuss, aber er ließ mich mit diesen kleinen Momenten irgendwie alles vergessen: Jede schlechte Erinnerung, jeden grauen Tag. Ich wusste, ich hatte noch nie einen Menschen getroffen, der zu so etwas fähig war. Es war schön, zu wissen, dass mich ein Mensch in diesem Chaos trotzdem noch liebte und ich ihn. 

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A/N: Ja, es war recht kurz, aber das ist das Endstück des Kapitels. 

-xoxo Alyson_Raventhorn

The Haunted Ones 1: Dreams and Nightmares (GirlxGirl) (GirlxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt