Scarlett:
Jede Minute, die verstrich, raubte mir noch den letzten Nerv. Ich musste mich nun gezwungener Maßen verstecken, ich, Scarlett DiRose! Wenn mir jemand mal früher vor einem Monat erzählt hätte, dass ich mich in einem Monat in das größte Schlamassel hineinreiten würde, eine Art Beziehung mit einem Mädchen, für das ich Gefühle empfand, die ich nicht beschreiben konnte, hinter dem Rücken anderer führen würde. Und dazu noch würde ich auch offiziell verschwunden sein... Ja, ich war mir sicher, ich hätte diesen Jemand ausgelacht.
Jay war zu allem Überfluss auch nicht zu finden und ich brauchte ihn doch! Diese verdammte Hütte von Heim war einfach nur gruselig, nicht nur der Traum, den ich dort gehabt hatte, auch die anderen Teenager! Einer hatte mich gefragt, ob er probieren dürfte, nach welchem Shampoo meine Haare schmeckten...widerlich! Alles in mir sträubte sich, wieder in die Nightmare Hills zurückzugehen. Wieso war nicht alles so geblieben, wie es war? Seit diesem Monat waren meine Gefühle ein totales Chaos und dafür hatte nicht nur ES gesorgt... Wo wir vom Teufel sprachen: „Ist alles okay mit dir?" Fragte eine besorgte, weibliche Stimme, die ich nur zu gut kannte. Ich drehte mich um und sie murmelte schüchtern: „Es tut mir leid für dich, dass du hier in der Toilette dich verstecken musst, aber du wirst offiziell..." „...vermisst, ich weiß, ich habe die Plakate gesehen. Und sie haben nicht einmal meine Schokoladenseite getroffen."
Hinter der Tür der Toilettenkabine hörte ich ein amüsiertes Kichern, das mich sofort wieder glücklich stimmte. Was stellte dieses Mädchen mit mir an? „Dass du in diesem Moment daran denken kannst, einfach typisch..." Ich öffnete nur langsam die Tür, um in zwei graublaue Augen zu sehen, die mich freundlich musterten. Mary drehte sich wieder zum Spiegel, kämmte ihre langen braunen Haare, aber nicht ohne einen Blick vom Spiegel zu mir zu werfen. Ich hingegen schaute nur einmal in den Spiegel, da ich viel zu große Angst vor meiner zweiten Persönlichkeit hatte. Mary wandte sich zu mir und kam auf mich zu. Sie nahm meine Hand, strich langsam mit dem Daumen darüber und flüsterte: „Ich weiß, wie es ist, sich verstecken zu müssen. Ich hab das auch jahrelang gemacht." Ich sah sie verwundert an „Wie?"
Mary seufzte lange „Ich wurde früher gemobbt und die ganze Stadt schien mich dank meiner ehemaligen Freundin in einem völlig anderen und negativen Licht zu sehen. Ich lag jahrelang im Bett und hab gebetet, dass sie mich vergessen." Sie holte Luft, bevor sie weitersprach: „Ich hasste es, mich zu verstecken, aber ich hatte genug Zeit nachzudenken. Ich wollte nicht mehr schwach sein. Ich wollte gestärkt mit Erfahrung nach draußen gehen und zeigen, wer ich wirklich bin...also mach dir keine Gedanken." Ich schaute zuerst in die Ferne und dann atmete ich tief ein. Mit so vielen Worten von Mary hätte ich nie gerechnet, erst recht nicht mit solchen, wenn wir uns nur einen Monat lang kannten.
Lange blickte ich auf das Fenster vor mir, bevor ich wieder zu Mary schaute „Danke." „Wofür?" fragte Mary verwundert „Danke dafür...dass du einfach da bist und mich nicht alleine lässt." Ich trat auf sie zu und tat etwas, was null in meiner Natur lag: Ich umarmte sie, bevor ich ihr einen leichten Kuss auf die Wange gab. Mary wurde leicht rot und wandte sich zum Spiegel, um sich die Wange abzuwischen, da man meinen Lippenstift noch sah. Ups...
Ein wenig später stiegen wir beide durch das schmale Fenster des Raums, um unbemerkt nach draußen zu den anderen zu gelangen. Falls sich irgendjemand wunderte, wie ich bemerkt hatte, dass Tylers Onkel im Sterben lag, das hatte ich gar nicht. Ich hatte einfach nur Alex orten wollen, um sie fragen zu können, ob sie sich noch an den Moment in meinem Traum hatte erinnern können, denn ich war mir nicht mehr so sicher, ob das ein Traum gewesen war...
Was vor allem am meisten gefragt war: Wer zur Hölle ermordete einen Mann, der keinen Dreck am Stecken hatte? Ihr konntet mir glauben, ich hatte alle Akten der Basis dank meines Aufenthaltes im Kopf und dieser Haring, äh Henry Farwood war so gut wie unschuldig, ALLEN gegenüber. Kein Mord, Straftat...N-U-L-L...
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The Haunted Ones 1: Dreams and Nightmares (GirlxGirl) (GirlxBoy)
FantasíaWird aktuell verbessert und umgeschrieben! "Du denkst, dein Leben ist kompliziert? Werde eine von uns und sehe, wie sich dein Leben verändert, bis nichts mehr so ist, wie es einmal war..." Santora, Hauptstadt des furistischen Kanadas, mit über Taus...