4. September 2015: Keine Spielchen mehr... (Teil 1)

159 11 2
                                    

Jay:

Noch einmal wiederholte ich flüsternd und verächtlich das Wort „Untersuchungshaft". Es hallte durch die kleine Zelle in die Station, durch dessen Hallen und ich saß mit mich wieder auf den Stuhl neben meinem Bett, durch die Gitterstäbe musterte ich erst das leere Büro. „Jetzt hätte ich irgendwie auch gerne Olivers Kräfte." Dachte ich erst, schlug mich aber innerlich für diesen Gedanken, die dunklen Kräfte hatten auch ihre Nachteile: Prisonia bekam jedes Jahr fast 110 Anwärter der dunklen Kräfte, da diese ihre Sinne, ihren Verstand und manchmal sogar sich selbst verloren hatten. Chace hatte mir davon erzählt, als er eine Weile lang dort als Wächter tätig war, aber er hatte sofort gekündigt und gemeint: „Dafür brauchst du einen starken Geist, denn nicht nur die Gefangenen sind geistesgestört." Umso glücklicher war ich, hier zu sein anstatt in Prisonia. Na ja, so glücklich auch wieder nicht. Und noch einmal dachte ich zurück, was gestern noch passiert war:

Officer Arrow saß sich mir gegenüber und meinte ehrlich: „Mr. Careford, sie als Alexas Onkel hatte ich eigentlich als nett angenommen." „Sie haben ein richtiges Bild von mir, immer noch...Mr. Arrow." Er nickte nur, aber er sah nicht so aus, als ob er mir glauben würde. „Wo waren sie an dem Tag des Mordes?" Verdammt...ich war in der Basis am Samstag bis Sonntag in der Basis gewesen, aber das konnte ich nicht sagen! Und so nahm das Gespräch kläglich seinen Lauf.

Und jetzt war ich hier. Toll, zurzeit hatte ich ja echt Glück! Erst wurde die Basis zerstört, dann musste Jasmin sich von mir trennen. Bravo, ein gelungener Monat bis jetzt!


Alex:

Scarletts Reaktion war nicht gerade aussagegebend gewesen. Sie war einfach nur mit einem Pokerface verschwunden. Ich verstand dieses Mädchen einfach nicht: Heute nett, morgen zickig und später rätselhaft. Das war genauso verwirrend, wie wenn wir wieder Fremdwörter für Biologie lernen mussten...ah apropos: Lilly hatte sich gestern ebenfalls nicht gemeldet, aber heute Morgen kam eine SMS „Bin heute bei Damon, Frühstücken. Wir müssen reden... Komme vielleicht um fünf zu dir.-Lilly" Okay, die beiden schienen es ernst zu meinen, aber bei dem Wort „Reden" kam mir eine schlechte Ahnung: Wollte Damon mit ihr Schluss machen oder so? Ich hoffte nicht, ich fand die beiden echt süß zusammen.

Mary musste ich demnächst auch verkuppeln, sonst wurde sie ja noch versteifter. Ich versuchte auch sie zu erreichen, aber zwecklos...Keiner ging ran. Tja, sah so aus, ich musste mir selbst ausdenken, was ich heute machen würde.


Mary:

Alles, wozu ich noch heute Morgen noch imstande war, war eine Schüssel Müsli runterzuschlucken, immer noch geschockt von gestern. Ich hatte kaum geschlafen, da ich mit vielen Fragen wach gelegen war. Wenn das kein Traum gewesen war, öffneten sich so viele neue Möglichkeiten: War Papa ein Dreamjumper gewesen, wenn er mit mir bei Emanuel gewesen war? Und war ich dort in den Dreamlands gewesen oder in den Nightmare Hills? Und...nein ich hörte langsam auf, bevor mein Kopf explodieren würde! Ich wusste nur eines: Egal, wie viele Antworten ich in dieser Stadt bekam, doppelt so viele neue Fragen kamen wieder auf. Das war bald wie eine Regel.

„Schon wieder am Träumen?" Hörte ich Klaus vorwurfsvolle Stimme neben mir und wir stoppten an einem Wolkenkratzer. „Sorry..." Fing ich sofort an und er lächelte nur „Kein Grund wieder zu entschuldigen. Ich habe mit Alex dasselbe Problem. Wenn ich versuche, ihr etwas beizubringen, ist auch sie meistens mit ihren Gedanken woanders." Ich schmunzelte „Das kann ich mir gut bei ihr vorstellen..." Heute Morgen hatte mich Klaus informiert, dass ich nach mindestens 8 Tagen nach vollständiger Erhaltung meiner Kräfte endlich mich einer Prüfung unterziehen könnte, die laut ihm sehr notwendig wäre und ja...deshalb war ich hier.

The Haunted Ones 1: Dreams and Nightmares (GirlxGirl) (GirlxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt