The Haunted Ones 1: Dreams and Nightmares (GirlxGirl) (GirlxBoy)

6./7. September 2015: Drama hoch vier (Teil 2)

Damon:

Ein Chaos, war kein Vergleich dazu, was hier herrschte. Ein endloses Gewirr von Stimmen unterschiedlicher Höhen und Tiefen, knallende Fäuste auf dem Tisch und eine versuchte, mahnende Stimme, von was Letzteres von dem armen Klaus ausging, der diese Versammlung der Organisation berufen hatte. Seine blauen Augen blickten hilflos im Zimmer herum und ich seufzte nur genervt. Wieso blieben die Drecksarbeiten immer an mir hängen? Ich switchte kurzerhand zu der Orgel in der Ecke des „Dome of Lying" und spielte den höchsten Ton an, den das alte Instrument zu bieten hatte. Sofort verstummte der ganze Raum bei dem entsetzlich hohen Quietschen. Ich rieb mir leicht das Ohr, autsch, dieses Instrument musste wirklich wieder auf Vordermann gebracht werden!

Klaus räusperte sich verlegen und schaute mich dankbar an, bevor er sich vor den Altar stand und alle Platz nahmen. Tausende von Augenpaaren blickten ihn erwartungsvoll an und Klaus begann: „Okay, da dieser Ort laut unseres Vorstandes „unheilig" ist, werden wir hier wohl kein treues Mitglied antreffen und das ist einer der Hauptgründe, warum ich heute dieses Treffen hier arrangiert habe. Der andere liegt in der Menschenwelt, zertrümmert, bald genauso wie unsere Gemeinschaft zueinander." Da hatte er nicht ganz Unrecht, ich hatte schon lange nicht mehr gesehen, dass es jemanden noch die Organisation juckte oder um ihre Existenz bemüht war. „Deshalb müssen wir demnächst den Ort für die nächste Basis der Organisation festlegen."

Bevor er weiter fortfahren konnte, wandte sich eine nächste Stimme ein „Wozu?" „Wie bitte?" Fragte Klaus höflich und der dreiste junge Mann erhob sich wieder. Er war mir schon vorher aufgefallen, mit seinen honigblonden Haaren und den durchsichtigen blauen Augen. In seiner schneidenden und rauen Stimme fuhr er fort: „Wozu sind wir noch hier? Die Täuscher haben uns bewiesen, dass sie die stärkere Front sind! Unsere Basis ist nun neu aufgebaut, lacht uns mit einer Arroganz entgegen und lässt uns unseren Verlust und unsere Niederlage fühlen. Die Täuscher besitzen den neutralen Boden, die Menschenwelt. Wir besitzen nichts, denn nur der Vorstand bestimmt über diese zwei Welten. Und deshalb frage ich, warum sind wir noch hier, wenn wir nichts ausrichten können?" Zu allem Überfluss erhob sich die Menge und das Gewirr von empörten Stimmen wurde immer lauter, aber sie protestierten nicht gegen ihn! Zu meinem Entsetzen waren sie alle für ihn! In der Mitte sah ich Jay, Alexs Onkel, dessen blaue Augen nachdenklich durch den Raum wanderten, bevor sie in meine ohne jede Emotion blickten. Was war mit ihm los? Normalerweise wäre er auf Klaus Seite gestanden, hätte sich sofort erhoben, aber jetzt ließ er sich von nichts trüben.

Der Politikredner mit den blonden Haaren blickte auf Klaus: „Was ist ihre Antwort auf meine Frage?" Klaus schien mit sich zu kämpfen, er sah so aus, als ob dem Schwätzer direkt die Luft abwürgen wollte, deshalb betrat ich die Bühne. Die Augen des Schwätzers waren nun aufmerksam auf mich gerichtet. „Hört zu, es mag vorbei sein, mit unserem alten Quartier, doch gibt es noch Hoffnung. Hoffnung auf ein besseres Versteck...und wozu sind wir hier? Ganz genau, denn wir sind hier, um unseren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen, ihnen Freiheit von dieser Hölle zu schenken!" Ich machte eine bedeutungsvolle Pause, aber diese wurde wieder vom Schwätzer gestört: „Wenn dies hier eine Hölle sein soll, dann wird der Himmel auch nie perfekt sein. Glauben sie es mir oder nicht, Mister, es gibt hiervon keinen Ausweg." Und damit verließ der Fremde mit blonden wehenden Haaren durch die Tür den Dome und verschwand mit einem Donner in dem Gewitter, das draußen herrschte. Und mit ihm verließ die Menge den Saal, nur Jay blickte sich noch einmal um, bevor er ging. Ich konnte es nicht fassen, hieß das etwa...

Klaus stellte sich neben und seufzte traurig „Es tut mir Leid, danke, dass du das versucht hast, aber es hat keinen Sinn mehr. Sie sind alle gegangen und das hat nur ein Ergebnis: Die Organisation hat sich wohl komplett aufgelöst."