Obwohl sie Morrin überhaupt nicht leiden konnte, war sie von seinen Bemühungen, es ihr recht zu machen, überrascht. Doch ihm musste klar sein, dass sie niemals etwas für ihn fühlen würde. In ihrer Ausbildung lernte sie, sich an niemand und nichts zu binden. Niemand sollte in der Lage sein, ihr Herz zu besitzen, denn das würde eine Schwäche sein. Besitz, also auch etwas, an dem man hing, machte einen Schwach. Schwäche war ein Verstoß der dunklen Seite. Aber bis jetzt hatte Nira noch keinen Bedarf an diesem Gefühl gehabt. Sie hoffte inständig, dass der Offizier sich nichts aus ihrer Gemeinsamkeit machte, und sie ihn nicht abblitzen lassen musste. Für sie war das heute nichts weiteres als Vergnügung.
Es war mittlerweile Nachmittag, bei einer kleinen Stärkung gab Morrin bekannt: "Nach dem Essen werde ich unverzüglich Kontakt zu Langdon aufnehmen. Ich bin mich sicher, dein Anliegen wird schnell geprüft und ich könnte wohl schon morgen Abend den zweiten Kontaktmann an dich weitergeben." In die Runde gab er dann noch die Anweisung, das die restlichen Männer sich langsam zurückziehen könnten und ihre Suche einstellen.
Als es schon dämmerte, begab sich Darth Nira wieder an den Sumpf. Zum einen wollte sie noch einmal versuchen die Geister zu rufen, zum anderen wollte sie den kleinen Kristall vom Grund bergen, um ihn gegebenenfalls dem zweiten Kontaktmann zu zeigen. Sie beschloss, zuerst den Stein zu holen. Es dauerte nicht lange, da spürte sie ihn deutlich und sie begann, ihn mit der Macht vorsichtig an die Oberfläche zu bringen. Dieser Stein erforderte mehr Kraft und Geduld, als sie angenommen hatte, und so dauerte es lange, bis sie ihn völlig erschöpft in ihren Händen hielt. Er war noch sehr verschmutzt, doch das störte sie nicht weiter und sie legte ihn neben sich.
Nachdem sie sich gesetzt hatte, breitete sie erneut ihren Geist aus und rief nach Anakin. Heute dauerte es ein wenig länger, erst als sie kurz davor war aufzugeben, gab er sich zu erkennen. Neben ihm erschien auch wieder Obi-Wan.
Was gibt es?
ertönte Obi-Wans Stimme in ihrem Kopf.
"Ich bin hier, um noch einmal um Rat zu fragen."
Wieso sollten wir den Euch geben?
„Er ist deshalb auch eigentlich nur an Meister Skywalker gerichtet. Von Euch sprach ich nicht.", gab sie ruhig zurück. Dieser Obi-Wan war nicht wirklich eine Hilfe, er hatte noch nie den Weg der dunklen Seite gewählt.
Dann fragt zügig! Ihr könnt von Glück sprechen, dass ich euch gestern so viel erzählt habe. Außerdem habt ihr den Stein nun, was wollt ihr also noch wissen?
Anakin erschien vor ihrem Geist.
"Es geht um meine Eltern. ", sie machte eine Pause, auch wenn sie darüber nicht gern sprach, musste sie noch etwas heraus finden. "Da ich meine Eltern nicht kenne, ich aber sehr viel Stärke in mir trage und sehr stark mit der Macht umgehen kann, würde ich gerne wissen, wer sie waren!"
Und warum sollten wir Euch das sagen? Es ist gefährlich. Ihr wisst es sicher nicht ohne Grund!mischte sich Obi-Wan ein.
Das sehe ich genauso. Abgesehen davon kenne ich die Namen nicht.
gab Anakin ihm Recht. Fast schon panisch flehte sie:
"Ich bitte Euch! Verratet mir wenigstens, wer mein Vater war!" Lange kam nichts von den ehemaligen Jedi, beide schienen mit sich zu hadern, dann begann Obi-Wan:
Es ist nicht so einfach, es könnte Euch in Gefahr bringen.
Wieder eine Pause.
Eure Mutter war eine Senatorin, sie besaß allerdings einen niedrigen Wert. Und euer Vater ist Luke.
„Ich bin die Enkelin des Auserwählten?!"
Die Offenbarung schien Obi-Wan nicht leicht gefallen zu sein.
Es war ein Fehler Nira, ich hätte es nicht sagen dürfen. Kurz nach Eurer Geburt war schnell klar, Ihr tragt viel Wut und Furcht in Euch. Luke entschied sich daraufhin, Euch an einen alten Meister weiter zu geben. Dass dieser dann die Seite wechselte, konnte niemand erahnen. Folglich gab er Euch auch nicht mehr her. Und deswegen seid Ihr auch das, was Ihr heute seid, eine vom Hass erfüllte Sith. Habt Ihr noch Kontakt zu eurem Meister, Nira?
Ihr blieb die Sprache weg, wie konnte das nur sein?
"Wie kann das sein? Ist es mir deshalb gelungen, Euch zu rufen?" Wut überkam sie.
Ich weiß es leider nicht, doch Luke hat stets vermutet, dass Ihr die Art der Aggression von Anakin geerbt habt. Einen Beweis gibt es allerdings nicht.
Anakin meldete sich:
Obi-Wan, ist das nicht zu weit her gegriffen? Ihr macht mir gerade klar, sie wäre meine Enkelin, und ich bin Schuld, dass die so böse ist?
Wir wissen es nicht Anakin!
Ihr Großvater stand die ganze Zeit vor ihr? Ihr Großvater war der Auserwählte, von dem es Legenden gab? War das auch der Grund, wieso sie sich irgendwie mit ihm verbunden fand und warum sie so einen hohen Wert besaß?
Schon oft hatte sie Träume, in dem sie Luke und Anakin traf, doch sie glaubte nie daran.
Diese Visionen stellten sich jetzt als real raus, was sie noch mehr verwirrte. Ihr Meister hatte ihr geraten, sich darüber keine Gedanken zu machen, weshalb sie es auch meistens verdrängte.
"Bitte entschuldigt meinen Rückzug, doch ich brauche Zeit für mich."
Mit diesem Abschied erhob sie sich. Auch die Geister lösten sich auf.In ihrem Zelt setzte sie sich auf ihr Bett und stütze ihren Kopf auf die Hände, die wiederum auf ihren Knien stützten. Warum hatte Luke sie wie einen Feigling weg gegeben? Wenn sie wirklich von Geburt an "Böse" war, wieso hatte sie dann anfangs immer so Schwierigkeiten, sich von dem Guten zu entfernen?
Tief in ihrer Vergangenheit versunken, wurde sie plötzlich von Morrin überrascht.
"Was ist passiert? Du warst auf einmal weg."
"Lass mich in Ruhe. Ich habe das mit mir selbst zu klären!", fauchte sie in an. Sie war nicht in Stimmung für Freundlichkeiten. Dennoch ging er nicht, er kam sogar noch einen Schritt näher an sie.
"Ich wollte dir nur sagen, dass ich Offizier Langdon kontaktiert habe. Ich habe dich auf 6 Uhr morgen bei ihm angemeldet. Er bestand darauf, dich selbst anzuhören."
"Ich sagte geh, und nicht komm näher!", jetzt schrie sie ihn fast an, doch lauter werden wollte sie nicht. Niemand sollte das hier alles mitbekommen. Sie wollte allein sein, Morrin sollte sie so nicht sehen, so schwach.
Erschrocken zuckte er zusammen, als sie ihn mit der Macht von sich stieß. Da er aber immer noch nicht im Begriff war zu gehen, stürmte sie an ihm vorbei hinaus in den Wald. Zuerst entfernte sie sich ein Stück von ihrem Lager, dann hielt sie an einer Lichtung an. Es war inzwischen tiefe Nacht, doch das war ihr ziemlich egal. Hauptsache frische Luft. Ihre Wut konnte sie nur schlecht bändigen.
In ihrer Lehre wurde sie gelehrt, alle Wut herauszulassen oder sie für eine bestimmte Person zu sammeln. Da sie aber keinen ihrer Männer umbringen wollte, verging sie sich mit ihrem roten Schwert an den Büschen. Völlig entkräftet hallte plötzlich eine Stimme in ihr:
Nur wenn du lernst, dich zu kontrollieren, wird es dir gelingen, einmal mächtig zu werden.
Leider konnte sie diese Stimme niemanden zuordnen, doch sie vermutete, dass es ihr Meister war. Sie hatte ihn vor ein paar Monaten umgebracht, nachdem sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatte. Es viel ihr nicht allzu schwer, dennoch war er wie ein Vater für sie.Eine Sturm zog herbei und sie entschied sich in ihr Zelt zurück zu kehren.
Sie fand es wie erwartet leer vor, komplett erschöpft schmiss sie sich auf ihr Bett und schlief schnell ein.**
<Du kannst sie doch nicht einfach so weggeben, Luke! Sie ist unsere Tochter!>
<Du weißt, dass wir keine andere Wahl haben, ich kann sie nicht ausbilden. Wenn sie ausgewachsen ist, wird sie zu gefährlich für uns werden! Es ist besser wenn sie nicht weiß, wer ihre wahren Eltern sind.>
<Aber bei ihm ist sie besser aufgehoben? Was, wenn er sie auch nicht kontrollieren kann, wenn sie trotzdem der dunklen Seite verfällt?>
<Dann kann sie ihren Geschwistern erst mal nicht schaden, jetzt, wo sie noch ein klein ist. Es ist der Ideale Zeitpunkt, sie von uns zu entwöhnen.>
<Ich kann dich einfach nicht verstehen! Egal zu wem sie wird, sie bleibt unsere Tochter! Und auch wenn ich nicht mehr lange leben werde, so verdient sie eine liebevolle Erziehung. Wer weiß, vielleicht schaffst du es ja, sie doch noch vom dunklen Pfad weg zu locken!>
<Aber was, wenn ich es nicht schaffe? Wir konnten ja nicht ahnen, dass sie diese Eigenschaften von ihrem Großvater geerbt hat!>
<Es ist doch überhaupt nicht sicher, ob es wirklich von deinem Vater kommt! Wer versichert uns, dass sie uns später nicht erkennt? Aber so wie es aussieht, hast du sie schon längst aufgegeben.> Betrübt verließ die Senatorin den Raum, nachdem sie mit ihrem Mann Luke gesprochen hatte. Nira war erst 5, doch sie war wach und bekam den Streit mit. Daraufhin kam ihr Vater und sang sie wieder in den Schlaf.**
Erschrocken fuhr die Sith aus ihrem Traum. Es war eine Erinnerung, als sie noch so klein war und alles mitbekommen hatte. Damals waren ihr die Worte ihrer Eltern nicht klar gewesen. Um genau zu sein, hatte sie diese Situation schon längst vergessen.
Und obwohl es noch dunkel war, begab sie sich nach draußen, um dort zu meditieren. Bis heute Abend musste sie wieder gefasst sein. Sie musste Langdon von ihrem Anliegen zu hundert Prozent überzeugen.--------
kleine Anmerkung, ich habe jetzt in ihrem Traum die Pfeile (<,>) eingefügt, damit man es besser unterscheiden kann ;) Und natürlich vielen Dank, an alle Leser :) Wenn ihr Kritik oder Anregungen habt, dann schreibt sie einfach ;)
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Wenn nicht du, dann ich (Star Wars ff) (wird Erneuert)
Fanfiction!!!Achtung! Ich starte eine neue Bearbeitung! Es kann bzw wird deshalb zu (evtl. grundlegenden) Plotänderungen kommen!!! Nach und nach werden die Kapitel kommen :) Darth Nira ist eine der letzten Sith, die nach dem Fall des Imperiums und dem Wiedera...