26. Überraschung

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Ich saß nun schon fünf Minuten im Auto und überlegte ob ich klingeln sollte. Nervös klopfte ich auf dem Lenkrad herum. Dann entschloss ich, endlich zu gehen. Bevor ich aussteig, sah ich mich um. Niemand war zu sehen. Also stieg ich aus, lief die kurze Treppe hoch und trat in den Hausflur. Ich lief an den ersten Türen vorbei, da wohnten die Millers, die Brenndes, die Easts und dann kam erst Rock. Seine Wohnung war auf der zweiten Etage. Schnell drückte ich auf die Klingel und sah mich um. Niemand. Ich hatte trotzdem das Gefühl gesehen zu werden. Wieder sah ich mich um. Nichts.
Dann öffnete sich die Tür und mir war alles egal. Schnell schlüpfte ich hinein und machte die Tür hinter mir zu. "Da bin ich." Sagte ich und umarmte ihn kurz. "Ja, aber zu spät." Er zwinkerte und nahm sich meine Hand. Langsam zog er mich aus dem Flur ins Wohnzimmer. Dort setzten wir uns auf das schwarze Stoffsofa und er fing an durch meine Haare zu gehen. Ganz vorsichtig, um mir nicht wehzutun. Ich strich über seine rasierte Wange und lächelte ihn an.
Er schien den selben Gedanken zu haben, denn er nahm seine Finger von meinen Haaren und umschloss damit mein Gesicht.
Ich legte meine Hände in seinen Nacken, und dann küssten wir uns. Ganz leicht legte er seine Lippen auf meine.
Ich wollte gerade weiter vorgehen, da klingelte es erneut. "Erwarten wir noch jemanden?" Fragte ich ihn und setzte mich wieder ordentlich hin. "Eigentlich nicht." Stöhnend stand er auf und zeigte mir ein leise Zeichen. Ich nickte. Dann hörte ich wie sich die Tür öffnete. "Hall..." sagte die Person und hielt an. Das kann doch nicht... Wie haben sie... "Guten Abend, Fly." Hörte ich Fynn sagen.
"Gu-guten...Guten Abend." Stotterte sie und ich konnte mir vorstellen wie ihr Gesicht dabei aussah. "Warum stehst du vor meiner Tür?" Leise stand ich auf und sah vorsichtig um die Ecke. Fly sah ziemlich schockiert aus. "Ich...Ich...ich hab...äh...jemanden gesucht." Murmelte sie. "Entschuldigen Sie die Störung." Dann sah sie kurz zu mir und ich legte einen Finger auf meine Lippen. Sie nickte unmerklich und lief rückwärts. "Alles okay?" Fragte Fynn und sah Fly genauer an. "Alles super, bis dann." Sagte sie und ging langsam wieder die Treppe runter.
Fynn schloss die Tür und ich sah ihn an.
Er ging sich nervös durch die Haare, dann kam er in meine Richtung und sah mich. "Hast du es mitbekommen?" Ich nickte und ging um die Ecke. "Warum kommt sie zu mir? Hat sie etwas mitbekommen?" Ich blieb Schulter zuckend vor ihm stehen. "Fynn ich weiß nicht wa..." er stoppte mich. "Meg, das war sehr riskant! Und wenn sie dich gesehen hätte, da du nicht auf mich gehört hast, hätten wir große Probleme gehabt!" Ich sah ihn an. Also war ich in seinen Augen die Schuldige. "Also, was schlägst du vor?" Meine Augenbrauen zogen sich von alleine hoch, meine Arme verschränkten sich vor meiner Brust. "Ach komm. Sieh mich nicht so an. Ich will ja nur überlegen. Das heißt nicht das ich dich nie wieder sehen will, nur heute habe ich definitiv einen Grund bekommen nochmal nach zu denken." Er verschränkte seine Arme ebenfalls. Diese Sätze und die Geste, waren wie ein Schlag in die Magengrube. "Okay. Bis dann." Ich schnappte mir meine Sachen und lief rasch an ihm vorbei, dabei würdigte ich ihn keinens Blickes.

Jetzt, wollte ich nur noch nach Hause.

Lieblingslehrer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt