8. Fahrt

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"Geht's dir gut oder soll ich dich doch lieber ins Krankenhaus bringen?" Mr. Rock sah mich an. "Ich will einfach nur nach Hause." Langsam wurde mir das alles zu viel. Zu Hause würde ich mich sofort auf mein Bett schmeißen und mich schämen. Doch jetzt musste ich noch durchhalten. "Okay, wo muss ich hin?"
Er hielt an einer roten Ampel an. "In die Springs Ave, Nummer 8." Er nickte und bog links ab. Während der stillen Fahrt versuchte ich mich zu entspannen und ihn so wenig wie möglich anzusehen.

"Meghan, wir sind da, du bist zu Hause."
Mr. Rock rüttelte leicht an meiner Schulter. Sofort wurde ich wach und schreckte weg. Mr. Rock war mir durch das wachrütteln ziemlich nah. "Entschuldige." Er wich zurück und ich schnallte mich ab. Meine Kopfschmerzen sind etwas leichter geworden, doch Mr. Rock bestannt darauf mich zu meiner Mom zu bringen. Er half mir bis zur Tür und dann klingelte er. Jules schaute wieder aus dem Fenster und kreischte meinen Namen. Leicht winkte ich und sah Mr. Rock kurz an. "Dein kleiner Bruder?" Er lächte Jules an und der Kleine hörte auf zu schreien. Er musterte Mr. Rock und kicherte. Dann war er weg und Mom öffnete die Tür. "Ja...Oh Meghan. Was ist denn mit dir los?" Sie strich mir über den Arm. "Sie hat im Sportunterricht einen Ball gegen ihren Kopf bekommen." Mr. Rock lächelte meine Mutter beruhigend an. Ihre Augen weiteten sich. "Mooom, es ist okay..." sie zog mich rein. "Mr...."
Helfend sah sie ihn an. "Mr.Rock." sie nickte dankend. "Mr. Rock, ich bestehe darauf das ich Ihnen noch einen Kaffee koche. Irgendwas. Sie haben mir meine Tochter gebracht." Und Mom fing nun an zu übertreiben. Mr. Rock war mein Lehrer.

Wer hat denn bitte seinen Lehrer gern zu Hause?!

"Ähm..." Jetzt sah Mr. Rock mich hilfesuchend an. "Mom, Mr. Rock hat auch ein Privatleben. Vielleicht ein anderes mal." Er nickte. Mom sah betrübt aus, nickte aber. "Okay, dann ein anderes mal. Auf Wiedersehen Mr. Rock. Danke nochmal." Er nickte, winkte und ging zu seinem Auto.

Dann schloss Mom die Tür und brachte mich in mein Zimmer. "Leg dich hin. Ich bringe dir alles was du brauchst und bringe deine Brille weg." Sie sah mich abwartend an. "Ich muss auf die Tiolette, und ich hätte gern etwas zu trinken, kalt." Murmelte ich und ging langsam aus meinem Zimmer, ins Badezimmer. "Okay, ich hol dir was und wenn du fertig bist leg dich bitte ins Bett."
Leise nuschelte ich ein 'Ja, Ja' und knallte die Tür hinter mir zu. Das war nicht intelligent, denn nun brummte mein Kopf.
Ich machte den Wasserhahn an und spritzte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht.

Ich saß gerade mit meinem Lehrer in einem Auto, und er hat meine Mutter bei mir zu Hause kennengelernt, fast wäre er in meinem Haus gewesen.

Ich schüttelte meinen Kopf und sah mein nasses Gesicht an. Mein Herz raste und meine Wangen waren leicht gerötet.
Die Augen funkelten, als hätte ich etwas sehr kostbares gesehen und mir wurde lagsam bewusst, das ich etwas zu fühlen begann, was ich nicht durfte.

Lieblingslehrer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt