Kapitel 1

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Ferien! Das schönste Wort das es gab! Ich machte die Haustür auf, die so gut wie nie abgeschlossen war und rannte in mein Zimmer. Dort tauschte ich meine Schuluniform gegen eine kurze Hose und ein kariertes Hemd und rannte wieder runter.
„Mom! Ich bin mit Star ausreiten!"
„Aber nicht zu weit, Alice! Du weißt, nachher kommt Grandma Elisa!"
„Jaa Mom," sagte ich genervt, da sie mich nun zum hundertsten Mal daran erinnerte.
Ich lief in den Stall, putzte und sattelte Star, der dunkelbraune Westfale, den mir meine Eltern zum 14. Geburtstag geschenkt haben, schnappte meinen Cowboyhut und ritt los. 2 Monate Sommerferien! Herrlich! Meine Freunde beneideten mich alle, weil ich mit meinen Eltern und meinem Bruder Elliot auf einem Reiterhof lebte. Inzwischen waren wir auf der Wiese angekommen und galoppierten los. Es gab doch nichts Schöneres, als auf einem Pferderücken über die Wiesen zu galoppieren. Der Wind blies mir durch meine roten Harre und die Sonne schien mir ins Gesicht. Doch auf einmal hörte ich ein Geräusch aus dem naheliegenden Wald. Ich hielt Star an und lauschte. Dann schoss ein Motorroller aus dem Wald, direkt auf mich zu. Star stieg und da ich darauf nicht vorbereitet war, fiel ich von ihrem Rücken.
„Au! Verdammt!," fluchte ich.
Schnell rappelte ich mich auf und griff nach Star's Zügel und versuchte sie zu beruhigen, was jedoch gar nicht so einfach war. Der Motorradfahrer blieb neben mir stehen und setzte den Helm ab.
„Kann man dir irgendwie helfen?," wollte er wissen.
„Ja! Mach deine verdammte Karre aus!"
Er schaltete seinen Motorroller ab und Star beruhigte sich wieder.
„Hey Alice, was machst du denn hier?"
„Mann Zane, hast du es immer noch nicht kapiert? Ich will nichts mehr von dir! Also lass mich bitte einfach mal in Ruhe!"
„Wieso so zickig? Hab dich doch nur gefragt was du machst und schließlich waren wir ja mal zusammen."
„Ja genau. Waren. Bis du mich mit dieser Schlampe betrogen hast."
Ich schwang mich auf Star's Rücken und ritt weiter. Zane rief mir etwas hinterher, aber ich hörte ihn schon nicht mehr. Ich schaute auf meine Uhr. Mist! Grandma Elisa würde gleich kommen. Da ich zu spät dran war brachte ich Star in den Stall und lief ins Haus. Star könnte ich auch später noch fertig machen.
„Alice! Da bist du ja! Grandma kommt jeden Moment! Und wie siehst du denn aus?," meckerte meine Mom.
Erst da schaute ich an mir herunter. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich von oben bis unten eingesaut war. Schnell lief ich in mein Zimmer und zog mich um. Gerade als ich mein Zimmer verließ, klingelte es an der Tür und meine Grandma war da.
„Elliot, mach bitte die Tür auf!," rief meine Mom meinem Bruder zu.
„Oh mann, kann Alice die nicht aufmachen?," wollte er genervt wissen.
Meine Mom seufzte.
„Na gut. Alice wärst du so nett..."
Immer das gleiche. Elliot lies mich die ganze Arbeit machen. Ich ging zur Tür.
„Alicia mein Engel!", begrüßte mich meine Grandma.
„Granni! Schön dich wieder zu sehen."
Ich umarmte sie. Dann kamen auch meine Mom und mein Dad zur Tür.
„Mom! Endlich besuchst du uns mal", begrüßte mein Dad Granni herzlich.
„Ich habe jemanden mitgebracht."
Sie trat zu Seite.
„Das ist Dan."
Hinter ihr kam ein großer braunhaariger Junge mit blauen Augen zum Vorschein. Er könnte etwas älter sein als ich.
„Dans Vater gehört die Farm auf der ich Tagsüber arbeite", klärte uns meine Grandma auf. „In den Ferien hat er nichts vor und da habe ich ihm angeboten mitzukommen. Er liebt Pferde und da dachte ich, könnte er euch ein bisschen helfen. Ich hoffe, das ist okay für euch?", fragt Granni sorgenvoll.
„Nein nein, das ist schon okay", meinte meine Mom. „Ich werde ihm schnell das Gästezimmer beziehen."
Mit diesen Worten verschwand sie ins Haus und lief die Treppe hoch.
„Hallo Dan", meldete sich nun mein Vater zu Wort.
„Hallo Mr Hanson."
„Du kannst mich ruhig Byron nennen. Das ist meine Tochter Alicia und mein Sohn..."
Er drehte sich um, doch Elliot war nicht da.
„Elliot, kommst du bitte mal?", rief mein Vater in Richtung Wohnzimmer.
„Hi Alicia."
Dan schüttelte mir die Hand.
„Alice", verbesserte ich ihn.
Ich bevorzugte den Spitznamen, den mir meine Freunde gegeben hatten, doch mein Vater nannte mich immer noch Alicia.
„Oder auch so."
Er grinste ein Bad-boy-Grinsen, das er super beherrschte. Bei diesem Anblick klopfte mein Herz schneller.
„Kommt doch rein."
Mein Dad nahm meiner Grandma die Taschen ab und trug sie die Treppe rauf.
„Mom, dein Zimmer ist hier vorne und Dan, ich denke Jackie (Mutter) hat dir das Zimmer hinten links, gegenüber von Alicia's bezogen. Alicia, du kannst ihn ja hinbringen und ihm helfen seine Sachen auszupacken."
Ich brachte zusammen mit Dan seine Taschen in sein Zimmer und half ihm, die Sachen in den großen Schrank zu räumen. Dann bekam er eine Haus- und Geländeführung.

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So, hier ist der erste Teil meiner Geschichte Horse Dream. Ich weiß, ist noch nicht spannend, aber ich hoffe die Geschichte gefällt euch

Horse DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt