Duodequinquaginta

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Den Sonntag verschlafe ich komplett und wache erst gegen Abend auf. Jedoch ist auch nichts besonderes an diesem Tag, also macht es kein Unterschied.

Am Montagmorgen gehe ich nichts ahnend in die Schule. Sebastian und Luca haben ab heute keinen richtigen Unterricht mehr und müssen sich auf ihre Prüfung konzentrieren. Ich bin froh, dass ich nicht in ihrer Haut stecke.
Beim Schulgebäude angekommen bemerke ich sofort die riesen Menge an Schülern in der Aula. Habe ich etwas verpasst? Ich stelle mich ganz nach hinten und versuche wenigstens etwas mitzubekommen. Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen und erkenne, dass sie alle wie gebannt auf das schwarze Brett starren. Leider kann ich aber nicht erkennen, um was es sich handelt. Ich will mich gerade etwas vor quetschen, da werde ich von hinten an der Schulter gepackt und von der Menge weggezogen. Ehe ich weiß was passiert, werde ich un die nächste Ecke gezogen.
"Es tut mir so unendlich leid...", entschuldigt sich Luca zerknirscht vor mir.
"Das macht doch nichts aber sag mal, musst du nicht im Unterricht sein?", winke ich ab, da ich schon oft von irgendwas weggezerrt wurde.
"Doch schon aber ich wollte mit dir Reden...", beginnt Luca und atmet dann einmal tief ein und aus, "Also bevor du das jetzt falsch verstehst, das war kein Date oder so..."
Ich lege meinen Kopf etwas schief und sehe ihn verständnislos an.
"Ehm, das weiß ich...?"
"Okay gut. Ich... wie soll ich sagen...", stottert er und wird dabei rot. Es sieht irgendwie süß aus wenn er rot wird, "Ich wollte dich da nicht mit rein ziehen. Aber...", unterbricht er noch einmal und atmet noch einmal tief ein.
"Ich bin halt-"
"Ach da sind ja die zwei Turteltäubchen", wird Luca von ein paar Mädchen unterbrochen und unsere Köpfe fliegen gleichzeitig zu ihnen herum.
"Turtelwas?", frage ich verwirrt, doch die Mädchen starren nur auf Luca.
"Ich muss dann mal gehen", sagt Luca schnell und verschwindet dann im nächsten Gang. Ich starre ihm immer noch verwirrt hinterher. Was ist gerade passiert? Die Mädchen schauen kritisch auf mich herab und mich beschleicht das Gefühl, dass das mit der Menschenmenge etwas mit Lucas komischen Verhalten zu tun hat. Ganz selbstverständlich laufe ich an ihnen vorbei zurück in die Aula. Mein Blick ist starr nach vorne gerichtet und ich schiebe meine Mitschüler einfach auf die Seite. Am schwarzen Brett angekommen starre ich auf das Foto, das dort ausgehängt ist. Es zeigt mich und Luca, wie wir Händchenhaltend Schlittschuh laufen. Alle Blicke liegen auf mir doch ich kann einfach nicht glauben was gerade geschieht. Ich starre einfach nur auf das Bild. Wer hat es gemacht und warum hängt er es hier hin. Die denken doch jetzt alle falsch davon.
In dem Moment kligelt es und alle Schüler verlassen die Aula. Ich stehe immer noch als Einziger vor dem Bild und starre es einfach an. Da macht man einmal was mit Luca privat und das passiert.
Ich beschließe mich ebenso zu meinem Klassenzimmer zu begeben. Dass ich zu spät bin ist mir ganz egal, was mich nur nervt sind die ganzen Blicke die auf mir liegen. Ich lasse mich neben Daniel fallen und richte meine Sachen.
"Warum wusste ich nicht, dass du auf Typen stehst?", wirft er mir etwas traurig vor. Ich drehe mich sofort zu ihm um.
"Weil ich nicht auf Typen stehe", sage ich mit ernster Miene und Daniel legt seine Stirn in falten.
"Was ist dann mit dem Bild?"
"Wir waren Schlittschuhlaufen und Luca hat mich gezogen weil ich so schlecht war. Irgendwer hat wohl den richtigen Moment getroffen und dann Schlüsse daraus gezogen", erkläre ich schnell. Die Mahnungen des Lehrers, dass wir zu laut seien, ignorieren wir einfach.
"Das ist echt scheiße...", bemitleidet er mich und wippt leicht mit seinem Stuhl. Ja das ist es wirklich und alles nur, weil ich mit ihm Schlittschuh laufen gegangen bin...

Danke an Felix für die Idee mit dem Händehalten :3

Unexpected plot twist (Mauz/BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt