Unexpected plot twist (Mauz/BoyxBoy)

Quadraginta quattuor

Die restlichen Gruppen sind nicht anders. Sie bestehen zum Großteil aus Mädchen in unserem Alter und alle stellen komische Fragen, wollen Bilder und Autogramme. Nach dem dritten Mal habe ich keine Lust mehr zuzugucken und stehe einfach auf. Wir haben bereits 18:30 Uhr und mit der Zeit habe ich wirklich Hunger bekommen. Ich beschließe Luca eine Freude zu machen, da er es definitiv schlechter hat als ich und stelle mich am Pizza Stand an. Zum Glück ist die Schlange nicht besonders lang und ich komme recht schnell an dei Reihe. Ich bestelle zweimal Pizza Hawaii und trage die noch heißen Stücke dann mit viel Geschick wieder in unseren Raum. Natürlich sind die Mädchen immer noch da. Ich wiederhole meinen Satz von bisher jedem Mal und schicke sie somit nach draußen. Luca blickt mich dankend an und bemerkt dann die Pizza in meiner Hand. Seine Augen fangen an zu funkeln und sein Blick wird gierig. Ich laufe auf ihn zu und gebe ihm eins der Stücke.
"Du bist der Beste", sagt er noch bevor er sich auf das warme Stück stürzt. Ich setze mich wieder auf den Stuhl und beiße ebenfalls in meine Pizza. Luca lässt sich neben mich fallen und hat schon ein großen Stück seiner Pizza verschlungen. Mir schmeckt Hawaii Pizza immer noch nicht wirklich und als Luca das letzte Bisschen herunterschluckt, habe ich noch nicht mal die Hälfte gegessen und keinen Hunger mehr.
"Ich könnte grad nochmal ein Stück essen", meint Luca und reibt sich den Bauch während er zufrieden in den Stuhl sinkt.
"Willst du meins noch?", frage ich sofort, da ich es lieber Luca gebe als es wegzuwerfen.
"Willst du es nicht mehr?", wird Luca hellhörig und richtet sich auf.
"Nein, ich habe eh keinen Hunger."
Ich reiche ihm den Pappteller und Luca bedankt sich sofort. Er stürzt sich erneut darauf und ich muss ein bisschen lachen. So einfach kann man ihn also glücklich machen, mit ein wenig Pizza. Leider sind unsere 10 Minuten dann auch schon wieder um und die nächsten Besucher kommen hereingestürzt.

Es geht den ganzen Abend so weiter, bis das Fest um 21:00 Uhr geschlossen wird. Draußen ist es schon mehr als dunkel und man sieht die eigene Hand vor den Augen kaum noch. Da die Meisten ziemlich fertig sind beschließen wir, das Aufräumen auf morgen zu verschieben. Alle verabschieden sich von einander. Das Schulfest kam richtig positiv an und wir bekamen auch viel Lob von Lehrern, die anwesend waren. In dem ganzen Tumult suche ich Sebastian, mit dem ich nach Hause fahren muss. Ich finde ihn schlussendlich mitten auf dem Schulhof bei ein paar seiner Kumpels aus der Klasse. Anstatt dass wir sofort nach Hause fahren, unterhält er sich noch in aller Ruhe mit ihnen. Ich könnte verrückt werden. Plötzlich kommt Luca von hinten angedackelt und gesellt sich zu uns oder eher zu ihnen. Zuerst wird mir ein komischer Blick und dann Luca zugeworfen. Dann schauen sich alle im Kreis verschwörerisch an. Luca bemerkt dies und verdreht seine Augen. Werde ich schon wieder ignoriert und nicht eingeweiht? Sebastian grinst uns hämisch an und legt einen Arm um Lucas Schultern.
"Und wie wars?", fragt er freudig. Luca wirft ihm sofort einen tötenden Blick zu, setzt aber gleich darauf wieder sein normales Gesicht auf.
"Ich fand es recht gelungen. Wie findet ihr das?", fragt er schnell in die Runde und lächelt dabei wieder. Alle stimmen ihm zu und Sebastian sieht fast etwas niedergeschlagen aus. Bekomme ich schon wieder irgendwas nicht mit?
"Und wie kommst du jetzt nach Hause?", fragt Sebastian erneut an Luca gerichtet. Der wird leicht rot und schaut auf den Boden.
"Weiß ich nicht, muss ich mal gucken..."
"Das passt perfekt, du fährst mit uns mit", schlägt Sebastian vor und Luca und ich schauen ihn sofort überrascht an. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber dann brauchen wir ja noch länger als eh schon.
"Können wir dann jetzt gehen?", frage ich etwas schnippisch und blicke zu Sebastian. Der entfernt seinen Arm von Lucas Schultern und nickt mir zu. Es verabschieden sich alle und zu dritt laufen wir dann zu Sebastians Auto.