Luca und ich tauschen erschrockene Blicke aus. Das kann doch nicht ihr Ernst sein.
"Wie bitte?", frage ich sofort empört nach.
"Ich liebe dich, Max, aber ich weiß nicht, ob ich so eine unmoralische Beziehung akzeptieren kann.", versucht sie zu erklären und wirft dabei einen kritischen Blick auf Luca. Ich muss schlucken und hole tief Luft.
"Ich dachte wenigstens von dir etwas Unterstützung zu bekommen. Was ist denn daran so schlimm, dass ich mit einem Jungen zusammen bin? Ich verstehe es nicht und niemand von euch kann mir genau erklären was euch daran stört.", sage ich ihr leise meine Meinung, brodele aber innerlich. Auch Luca scheint alles andere als glücklich zu sein, will sich aber nicht einmischen. Meine Mutter schaut zwischen uns hin und her, bis sie dann seufzt und das Telefon auf den Tisch stellt. Sie drückt auf den Freisprecherknopf und teilt meinem Vater dann mit, dass man ihn nun hören kann.
"Ich kann es echt nicht fassen, dass du nun auch noch deine Mutter mit deinen extravaganten Interessen belästigst. Ich lasse dich sicher nicht mehr mit dem irgendwo alleine hinfahren! Ich hätte mehr Verantwortung von der erwartet.", schreit er schon aus dem Hörer los ohne uns zu begrüßen oder so, "Hast du überhaupt schon mal dran gedacht, was alles passieren kann? Wenn du nacher Krebs hast musst du keine Unterstützung von mir erwarten!"
Ich verdrehe die Augen und schlage mir mit der flachen Hand gegen den Kopf: "Es ist Aids. Nicht Krebs. Der Krebs kommt von der Erkrankung an Aids."
"Ach du kennst dich damit wohl schon gut aus?!", schreit er sofort weiter. Ich drücke Luca's Hand etwas fester. So langsam werde ich wirklich wütend: "Man, so etwas weiß man doch. Das wird mittlerweile in der Schule unterichtet!"
"Bitte? So etwas unterichten sie an den Schulen? Wollen sie alle Kinder zu Schwuchteln erziehen?", fragt mein Vater nach und überschlägt sich dabei fast selber mit seiner Stimme.
"Das ist sicher nicht der Fachbegriff dafür und vor allem sprichst du mit dem Wort nur die Jungs an.", verbessere ich meinen Vater und versuche noch so gut es geht sachlich zu bleiben.
"Guck mal was er aus unserem Jungen gemacht hat!", schreit mein Vater nun zu meiner Mutter, die bisher nur still da saß aber auch enttäuscht den Kopf schüttelt.
"Das ist wirklich nicht akzeptierbar. So etwas kann ich nicht tolerieren.", mischt sich nun auch meine Mutter ein und mein Vater stimmt ihr zu. Ich will gerade wieder den Mund aufmachen und widersprechen, als sich die Tür zum Essraum öffnet und Maya eintritt.
"Was ist denn hier los?", fragt sich leicht verwirrt und bemerkt sofort den gestressten Blick von Luca und meinen genervten.
"Es ist nichts. Wir haben nur eine kleine Auseinandersetzung.", lügt meine Mutter Maya zuckerüß an, doch die lässt sich nicht täuschen und zieht eine Augenbraue in die Höhe.
"Da habe ich aber etwas ganz anderes gehört.", meint sie trocken. Der Lächeln meiner Mutter erstarrt sofort und diese Emotionsänderung ist einfach unbezahltbar. Wie geschockt sie ist. Da ist sie ganz selberschuld.
"Ihr wollt doch nicht ernsthaft Mauz trennen, oder?", fragt Maya sicherheitshalber nach und klingt dabei leicht brechlich. Meine Mutter legt den Kopf schief: "Mauz?"
"Der Couplename von Max und Luca.", erklärt Maya schnell und stellt sich dann zu uns an den Tisch. Meine Mutter schnappt nach Luft: "Du wusstest davon?! Und die beiden haben so einen Namen?! Wer weiß denn noch alles davon?!"
"Alle. Das ganze Internet.", sagt Maya als wäre es nichts und zuckt mit den Schultern. Meiner Mutter fallen fast die Augen aus dem Kopf und mein Vater fängt wie wild an zu schimpfen.
"Jetzt weiß sogar schon das ganze Internet davon? Das ist sicher nur wegen dir. Jetzt denken alle, dass mein Sohn schwul ist!", giftet meine Mutter Luca an und kann es wohl gar nicht selber glauben. Luca will gerade etwas erwidern. Er ist mittlerweile sicher auch schon auf 150 und kann nicht mehr nur zusehen, doch ich halte ihn zurück und ergreife selber das Wort.
"Nein."
Ich atme tief durch. Aus irgendeinem Grund bin ich unerwartet ruhig.
"Es ist sicher nicht Luca's Schuld und die anderen denken nur richtig. Ich bin Schwul, ob du es willst oder nicht."
Mit diesen Worten stehe ich auf, ziehe Luca mit und verlasse den Raum noch während meine Mutter uns komisch hinterher guckt. Maya tritt mit uns aus dem Esszimmer und ich lasse hinter uns die Tür laut ins Schloss fallen.
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Unexpected plot twist (Mauz/BoyxBoy)
FanfictionJeder fährt auf ihn ab. Gutaussehend, sportlich, Muskulös, nett und dazu hat er noch über eine Millionen Abonnenten auf Youtube. Luca, oder ConCrafter, wie er sich selber nennt, ist wohl oder übel der berühmteste Schüler der ganzen Schule. Jed...