Natürlich kommt der nächste Bus erst in einer halben Stunde und ich hab keine Lust, solange zu warten. Ich zittere schon richtig und kann es gar nicht mehr aushalten. Ich schreie ein kurzes Schimpfwort zur Bushaltestelle, obwohl sie ja gar nichts dafür kann. Genervt drehe ich mich um und renne in die andere Richtung. Ich fühle mich wie in meinem Traum und mit der Zeit frage ich mich wirklich, ob ich es nur geträumt habe, oder in die Zukunft sehen konnte. Bei dem Gedanke, was mich bei Luca laut meinem Traum erwartet, muss ich schlucken. Ich glaube aber fest daran, dass das nicht Wirklichkeit wird. Allerdings gibt es da tatsächlich etwas in mir, das glaubt, dass da gleich Jana bei Luca ist. Meine Sicht wird leicht verschwommen. Bin ich etwa so emotional? Ich richte meinen Blick wieder gerade auf den Boden. Mit dem Bus dauert es nicht lange bis zu ihm und mit dem Auto erst recht nicht, aber zu Fuß... zu Fuß ist es doch noch ein rechtes Stück.
Ich biege in Lucas Straße ein und atme erleichtert auf. Es ist nicht mehr weit bis zu ihm. Meine Ausdauer lässt auch so langsam nach und ich muss schwer atmen. Als ich aber den Zaun vor seinem Haus erkenne, lege ich einen letzten Sprint ein und gebe gas. Das Tor steht wie immer um die Mittagszeit offen und ich kann bequem das Grundstück betreten. Etwas unwohl fühle ich mich ja gerade schon. Ich verringere mein Tempo und schleiche schon fast die Auffahrt hinauf. Vor dem Hauseingang bleibe ich stehen. Doch plötzlich schwindet mein Mut. Ich starre auf das Klingelschild. Scharpenberg. Ich glaube so genau habe ich da noch nie drauf geschaut. Langsam strecke ich meine Hand aus. Sie zittert so stark wie noch nie. Wie in Zeitlupe fahre ich mit meinem Finger über den Knopf. Meine ganze Entschlossenheit ist plötzlich verschwunden und ich überlege hin und her, ob ich überhaupt klingeln soll. Ich stehe schon viel zu lange vor der Tür. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und schließe meine Augen. Ich drücke den Knopf komplett durch und springe dann einen Schritt nach hinten. Da hätte ich gar nicht rennen müssen und hätte trotzdem zur gleichen Zeit geklingelt. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und mein Mund ist trocken. Ich fühle mich wie nach einem Marathonlauf und einer Prüfung in der Schule zusammen. Meine Knie wackeln und ich habe das Gefühl, gleich knicke ich in mich zusammen. Die Tür wird geöffnet.
"Hallo?", ruft Luca während dem Aufmachen und bemerkt dann mich, "ah, Max."
Er strahlt mich wieder mit seinem unschuldigen Lächeln an, das mich sofort mitreißt. Wie blöd stehe ich da, bewege mich nicht, lache aber wie ein Vollidiot. Was mir in dem Moment aber durch den Kopf schießt, die letzten Tage war er immer super angepisst als ich gekommen bin. Warum heute nicht? Ich hoffe wirklich, dass Sara ihm nichts davon erzählt hat. Ich blicke in Lucas Gesicht. Er schaut mich erwartend an. In meinem Kopf spielen sich gerade hunderte von Szenarien ab, wie das jetzt laufen könnte, doch in Wirklichkeit traue ich mich nicht einmal in seine Richtung zu laufen.
"Alles okay, Max?", fragt Luca fürsorglich. Ich blicke auf den Boden und räuspere mich. Langsam gehe ich einen Schritt nach oben. Ebenso langsam richte ich meinen Kopf wieder in die Höhe und blicke in Lucas wunderschönes Gesicht. Sein Lächeln wird kleiner, dafür aber glücklicher und einladender. Den letzten Schritt gehe ich ganz schnell und habe dann auch schon meine Lippen auf Lucas gelegt. Ich schließe meine Augen und lege meine Hände erst zögernd, doch dann sachte an seinen Oberkörper. Luca erwidert der Kuss sofort und zieht mich näher an ihn. Ich lege meinen Kopf leicht in den Kuss hinein und bemerke sofort, dass Luca dominiert. Es fühlt sich genauso an wie am Freitag und ich frage mich, wie ich so blöd sein konnte und bis heute gewartet habe. Wir lösen uns leider wieder viel zu schnell und ich schlage meine Augen wieder auf. Luca tut es mir gleich und in dem Moment sieht es einfach wie aus einem Film aus. Wie er seine Augen mit den langen Wimpern so langsam öffnet und mir dann direkt in die Augen schaut. Mein Herzklopfen ist mit einem Mal verschwunden und ich grinse ununterbrochen. Auch Luca kann nicht anders als zu grinsen. Wir starren uns einfach nur an. Ich glaube wir wissen beide nicht, was wir jetzt sagen sollen.
"Komm doch rein", bietet er mir nach einer kurzen, stillen Pause an, was ich dankend annehme.
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Unexpected plot twist (Mauz/BoyxBoy)
FanficJeder fährt auf ihn ab. Gutaussehend, sportlich, Muskulös, nett und dazu hat er noch über eine Millionen Abonnenten auf Youtube. Luca, oder ConCrafter, wie er sich selber nennt, ist wohl oder übel der berühmteste Schüler der ganzen Schule. Jed...