Unexpected plot twist (Mauz/BoyxBoy)

Centum sex

Etwa eine halbe Stunde später erreichen Daniel und ich schon voller Vorfreude das Café Knapp. Luca sitzt an einem Tisch vor dem Café und schlürft genüsslich an einer Tasse Kaffee. Als er uns entdeckt winkt er uns freudig zu sich. Daniel und ich setzen uns schnell zu ihm, denn weder er noch ich können es erwarten, zu erfahren, was Luca mit 'überraschung' meinte.
"Wollt ihr auch was? Ich lade euch ein.", meint Luca fröhlich, woraufhin ich aber dankend ablehne. Daniel dagegen bestellt sich einen Latte Macchiato. Ausgerechnet er, der normalerweise gar nicht hier wäre, aber ich ja eigentlich egal.
"Und wo genau besichtigen wir jetzt eine Wohnung?", frage ich hibbelig nachdem Daniel seinen Kaffee bestellt hat um endlich das Geheimnis zu lüften. Luca setzt ganz langsam seine Tasse von den Lippen ab.
"Das bleibt ein Geheimnis.", schmunzelt er geheimnisvoll und zwinkert mir dabei zu, was mich sofort leicht erröten lässt. Er zieht den Ärmel seines Pullovers nach hinten und wirft einen Blick auf seine Uhr.
"Wir haben noch 28 Minuten, so lange müsst ihr euch wohl noch gedulden.", meint er diesesmal an uns beide gerichtet. Ich verdrehe meine Augen und auch Daniel scheint nicht besonders erfreut darüber zu sein. Genau in dem Moment kommt die Bedienung und bringt Daniel sein dampfendes Getränk. Seine Aufmerksamkeit wird für die nächsten Minuten jetzt eh nur der FLüssigkeit gewidmet sein. Ich schaue Luca mit einem Hundeblick an.
"Nein.", sagt dieser gespielt streng und zieht eine Schnute.
"Bitte."
"Nein. Es soll doch eine Überraschung sein.", bleibt er stur und dreht seinen Kopf beleidigt zur Seite. Ich ziehe ein langes Gesicht und schaue zu Daniel, der damit beschäftigt ist, den Milchschaum mit seiner Zunge zu essen. Den kann man auch niergends mit hin nehmen.
Da ich kein Thema weiß und Daniel beschäftigt ist, bleibt mir nichts anderes übrig als einfach nur in die Leere zu starren. Ich spiele mit meinen Fingern auf dem Tisch und frage mich, wann diese endlosvorkommende halbe Stunde endlich vorbei ist.
Nachdem Luca sich nochmal einen Kaffee bestellt hat und schlussendlich endlich die Rechnung beglichen hatte, war es endlich so weit. Daniel und ich folgen Luca wie zwei Hunde und steigen dann in sein Auto. Warum mussten wir hier hin kommen, wenn wir eh wo anders hinfahren? Die Fahrt verläuft allerdings kürzer als dann doch gedacht und kurz darauf stehen wir vor einem Luxusapartment, von dem ich nicht mal weiß, dass es hier in der Nähe welche gibt.
"Tada!", schreit Luca glücklich und zeigt einladend auf das Gebäude.
"YouTube Money machts möglich.", wirft Daniel erstaunt ein, weshalb er einen sachten Stoß von mir in die Rippen bekommt.
"Das ist doch viel zu teuer.", meine ich verlegen und kratze mich am Kopfrücken, doch Luca winkt nur ab.
"Die ist billiger als es aussieht."
Gemeinsam betreten wir das große Grundstück, dass dieses Gebäude von den anderen abgrenzt. An der Tür kann man nur drei verschiedene Namensschilder anbringen, allerdings sind bisher alle unbeschriftet. Der Vermieter, der schon auf uns vor der Tür gewartet hat, begrüßt uns freundlich und geht dann mit uns in die Eingangshalle. Aufgebaut ist das Gebäude wie andere, allerdings ist hier nur auf jeder zweiten Etage eine Tür und dann auch jeweils nur eine. Daniel und ich staunen nicht schlecht und blicken durch das Treppenhaus ganz nach oben.
"Welche Wohnung schauen wir uns denn an?", fragt Daniel noch immer an die Decke starrend. Luca lacht nur leicht und gemeinsam folgen wir dann dem Vermieter, der zielstrebig die Treppen hinauf stolziert.
Ganz oben angekommen holt er dann einen Schlüssel aus seiner Tasche und schließt die weiße Tür auf.
"Das Gebäude wurde erst letztes Jahr gebaut, weshalb Bad, Küche und alle anderen Räume natürlich im Top-Zustand und neu sind.", berichtet der Vermieter und bittet uns hinein. Die Wände des Flurs sind weiß gestrichen und der Boden wird von einem leicht gräulichen Pakett geziert.
"Das erste Zimmer hier rechts ist als Ankleideraum oder Abstellkammer gedacht. Für was sie es schlussendlich benutzen ist natürlich ihnen überlassen.", erzählt der Vermieter und tretet mit uns drei in den doch recht großen Raum gleich hinter der Tür. Anders als im Gang sind zwei Wände grau und die anderen beiden weiß.
"Auf der anderen Seite befindet sich ein kleines Gästeklo."
Auch hier sind zwei Wände grau und zwei weiß. Solangsam habe ich das Gefühl, dass das ganze Apartment so gehalten ist. Es spricht mich auf jeden Fall jetzt schon an.
Nachdem wir auch noch die Küche, das Gästezimmer und ein Bad besichtigt haben, geht es nun weiter zum Wohnzimmer, das größte Zimmer. Ich staune nicht schlecht als wir den großen, offenen Raum betreten. Eine Wand besteht nur aus riesigen Fenstern und auf der anderen Seite ist eine Wendeltreppe, die auf die auf eine höher gelegene Ebene führt. Daniel klappt schon die Kinnlade runter und ich muss sagen, es sieht wirklich richtig gut aus. Hinter der Treppe erkennt man zwei Türen und der Boden ist ab der Treppe anstatt mit Holz mit Teppich belegt. Jeder von uns kann es kaum erwarten die Trepp hinauf zu gehen und als wir oben ankommen, wirkt der Rest der Wohnugn wirklich schäbig. Der Boden ist mit dunkelgrauem Teppich ausgelegt und auch die Wände sind mit weichem Material bedeckt. In der Mitte steht ein riesen Kingsizebed, das ebenfalls die Farbe grau hat. Aus den Wänden ragen kleine Vorhebungen, die ebenfalls mit dem Stoff auf der Wand bedeckt sind. Sie sehen aus wir kleine flauschige Eckbänke und auf ihnen liegen ein paar Kissen in den gleichen Farben. Ein kleiner nicht durchsichtiger Zaun verhindert, dass man nach unten fallen kann oder man ungewollt beobachtet wird.
"Hier ist eines der drei Schlafzimmer. Das Bett ist im Preis beinhaltet, sie müssen es aber natürlich nicht dazu nehmen."
Bei diesen Worten werde ich leicht rot. Das hier könnte das Schlafzimmer von Luca und mir sein. Bei diesem Gedanken muss ich natürlich sofort wieder daran denken, was hier alles passieren wird. Daniel scheint zu bemerken, dass ich nicht mehr bei der Sache bin und grinst mich vielsagend an. Luca dagegen zwinkert mir nur wieder vielsagend zu, was das Ganze natürlich nicht besser macht.

DIe restliche Führung bin ich gar nicht mehr bei der Sache und als wir alle anderen Räume auch angeguckt haben, stehen wir wieder im Flur wie am Anfang.
"Wir sind nun am Ende unserer Besichtigung. Was denken sie?", fragt uns der Vermieter endgültig und schaut uns erwartungsvoll an. Ich werfe Luca einen fragenden Blick zu, der leicht nickt. In mir wird es warm und ich nicke zurück.
"Wir nehmen sie.", sagt Luca stolz und schüttelt dem erfreuten Vermieter sofort die Hand, bevor er sie auch unsere schüttelt.
"Ich nehme dann mal an, dass ihr drei hier einzieht?", fragt er sicherheitshalber nach und schaut uns alle dabei an.
"Oh nein. Nur er und ich.", sagt Luca schnell und schaut ihn entschuldigend an. Der Vermieter schaut uns kurz komisch an, richtet sich dann aber wieder an Luca.
"Na wenn das so ist, dann gehen wohl nur zwei Personen in den Mietvertrag ein."
"Ich zahle alleine.", schaltet sich Luca erneut ein, was den Vermieter noch etwas mehr aus der Fassung bringt.
"Okay, dann kommen sie bitte mal mit, damit wir das ganze formelle klären können."
Als Luca und der Vermieter das Apartment verlassen haben, schauen Daniel und ich uns verwirrt an.
"Omg, der hat das gerade total gecheckt.", prustet der sofort los, was mich peinlich berührt und dennoch wütend macht.
"Als ob! Und selbst wenn, ist ja nicht schlimm!", verteidige ich mich und stemme die Hände in meine Hüfte.
"Wie du meinst aber vielleicht hat er ja etwas gegen Schwulenpärchen.", lacht er weiter und kriegt sich nicht mehr.
"Vielleicht ist er ja auch nur froh, dass so jemand wie du nicht hier einzieht.", meine ich schnippisch und ziehe eine Augenbraue nach oben.
"Wie du meinst aber er erfährt es früher oder später eh. Spätestens wenn ihr beide zu laut seid!"
Mit diesen Worten rennt Daniel von mir weg und ich ihm natürlich sofort hinterher.

Ich bin nun schon bei Kapitel 106 angelangt. Ich wollte von Anfang an eigentlich weit über hundert Kapitel gehen, allerdings frage ich mich, ob das mit der Zeit nicht etwas langweilig wird? Die Frage ist jetzt, wollt ihr, dass die Geschichte sich dem Ende neigt oder ich mir noch mehr einfallen lasse? Bei der Fortsetzung muss man natürlich noch bedenken, dass ich nicht ganz um den stereotyp von Liebesgeschichten drumherumkomme.
Schreibt einfach mal was ihr denkt oder wollt :D