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Brandon:

Ich starrte Sally jetzt schon eine halbe Stunde an und ich bekam immer noch nicht genug von ihr. Sie sah so schön aus, wenn sie schlief. Sanft striff ich ihr eine Haarsträhne, die ihr im Gesicht hang weg, doch sie wachte nicht auf. Das war meine Chance. Leise stand ich vom Bett auf und schnappte mir meinen Anzug. Ich wollte nicht, dass sie aufwacht.
Mit anhaltendem Atem schlich ich mich aus der Wohnung hinaus, auf die Straße, wo auch schon Christoph mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf mich wartete.
„Hey Kumpel!" Lachte er und wollte meine Hand abklatschten , doch ich ignorierte ihn. Stattdessen stieg ich ohne eine Wort in sein Auto ein und starrte aus dem Fenster.
Ich war immer noch sauer, dass er auf meiner Frau lag, die dazu noch nackt war.
„Sally hat mir nicht geglaubt, dass du kommst" sprach Christoph , der sich mit einem genervten Schnaufen hinters Steuer setzte und mich mit einem bettelten Blick anschaute.
„Hast du die Frau, die ich dir gezeigt habe weggebracht?" Versuchte ich vom Thema abzulenken, denn ich wusste, wenn wir darüber weiter reden würden, dann wäre er ein toter Mann. Mir war bewusst, dass ich eine enorme Eifersucht hatte.
„Ja... Aber da gibt es ein kleines Problem" murmelte er undeutlich vor sich hin, doch ich konnte diesen Satz gerade noch verstehen.
Ich holte tief Luft und hob gespannt eine Augenbraue. „Welches Problem?"
„Keine Ahnung, ob das von dir geplant war, doch die Frau hat noch gelebt" Christoph startete den Motor und fuhr langsam vom Parkplatz weg.
Ich nahm seine Antwort erst nach ein paar Sekunden wahr. Ich begriff nicht recht. Es war unmöglich, dass Lucy noch am Leben war. Ich schlug mehrere Male auf sie ein. Niemand überlebte bei meinen protalen Schlägen.
„Wo ist sie jetzt?" Fragte ich in Gedanken versunken.
„Ich hab sie zu mir nach Hause gebracht" antwortete er und bog links ab.
Ich griff schnell nach dem Lenkrad und drehte es nach rechts, dass wir wieder umdrehten. „Dann fahren wir jetzt zu dir"

Nach ein paar Minuten standen wir auch schon bei Christoph zu Hause, im Wohnzimmer.
„Wo ist sie?" Fragte ich aufgeregt und ging nervös im Zimmer auf und ab.
Er deutete auf eine riesengroße Tür, neben einem Bücherregal und ging langsam auf sie zu. „Ich muss dir noch etwas sagen, bevor wir da hinein gehen" flüsterte er mysteriös und legte die Hand an die Türschnalle an. „Ich hatte kein Seil, um sie festzubinden, also hat sie freie Laufbahn da drinnen"
Ich klatschte mir verzweifelt auf die Stirn und schupste ihn zornig auf die Seite. Wie konnte man nur solche Panik, vor so einem kleinen, schwachen Mädchen haben?
Ich riss die Tür auf und schaute mich im Raum um, der mir Leer erschien, doch ich spürte und hörte ein leises Atmen von einer fremden Person.
„Komm raus!" Brüllte ich und haute die Tür zu, dass Lucy mir nicht entwischen konnte.
„Es bringt dir einen Scheiß, sich vor mir zu verstecken. Ich werde dich so oder so finden" Entspannt setzte ich mich auf das große Bett in der Mitte und wartete darauf, dass sie ein Geräusch erzeugte.
„Brandon... Was tust du da?" Fragte mich Christoph und setzte sich neben mich.
„Warten" ich legte mich nach hinten auf den Rücken und befrachtete meine Hände hinter meinen Kopf. „Wenn sie nicht in ein paar Minuten freiwillig hinaus kommt, dann hole ich sie mir auf meine Art und Weise" ein breites Schmunzeln bildetete sich in meinem Gesicht. Er zuckte mit den Schultern und verschränkte seine Arme.

„Hätte ich gewusst, dass du von Sally der Verlobte bist, dann hätte ich ihr gleich die ganze Wahrheit von dir erzählt!" Tuschelte Lucy leise, dass mich zum Aufspringen brachte.
„Mach dich bereit Christoph... Es gibt was zum Spielen" lachte ich teuflisch und tupste ihn leicht an den Beinen an.
„Du hast der Armen Frau wahrscheinlich mal wieder, einer deiner tollen Geschichten aufgetischt!" An ihrer Stimme war zu erkennen, dass sie schon fast am weinen war.
Ich wusste von wo die Stimme her kam, doch ich blieb noch am selben Fleck wie zuvor stehen. Mich interessierte es, welche Geschichte, sie dachte, die ich Sally erzählt hatte.
„Bist du mal wieder ein Geheimagent? Oder dieses Mal ein Familienvater?"
Als sie das sagte, konnte ich mir kein Lachen verkneifen. „Echt süß, doch es wird dich überraschen, dass ich dir jetzt sage, dass Sally alles von meinem Leben weiß. Sie kennt Kristien, Brad, Mason, Justin, Damien, Megan, Harvey und sogar Janet" Als ich ihr das sagte, hörte ich kein Wort mehr von ihr.
Mit einem strickten Ziel rannte ich zum Vorhang und zerrte Lucy hervor. Sie schaute mich mit einem verheulten Gesicht an und ging freiwillig mit mir mit.
„Schön dass du eine zweite Frau gefunden hast, die dich so liebt, wie du bist" Ihr verarschendes Lächeln stach mir direkt in meine Augen. Sauer drückte ich sie gegen die Wand und verpasste ihr eine feste Ohrfeige, dass sie kaum mehr auf den Beinen stehen konnte, doch ihr Mundwerk riss sie immer noch auf.
„Wenn Sally erfahren würde, dass sie nicht die erste Frau ist, der du einen Heiratsantrag gemacht hast, dann wärst du ziemlich in der Patsche" Sie zeigte mir die Zunge und suchte Hilfe bei Christoph, doch der saß einfach nur am Bett und zündete sich eine Zigarre an.
„Genau deshalb, musst du sterben" Ich schmiss sie mit voller Wucht auf den Boden und stellte mich knapp neben sie hin. Ihre feuchten, roten Augen schauten direkt in meine, doch ich konnte keine Knade finden. Sie wollte anscheinend sterben.
„Ich versteh immer noch nicht, warum du Linda getötet hast, nur weil sie noch nicht bereit war dich zu heiraten. Sie war meine beste Freundin!" Milliarden von Tränen schossen aus ihren Augen.
„Sally ist was anderes! Ich liebe sie. Ich könnte ihr niemals etwas antun!" Ich presste meine Lippen zusammen und schlug Lucy in den Magen. Sie soll besser nachdenken was sie sagt.
„L-Linda hast d-du etwa nicht g-geliebt?" Stotterte sie mit all ihrer Kraft, bevor sie endlich ruhig war. Mit geschlossenen Augen lag sie erschöpft am Boden und bewegte sich nicht mehr.
„Christoph!" Brüllte ich wütend und deutete mit meinem Kopf auf Lucy. „Töte sie! Und keine Knade!"

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Linda = die erste Frau, die Brandon einen Hochzeitsantrag gemacht hatte.

Albtraum- Der Mann, der mein Leben auf den Kopf gestellt hatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt