48

237 19 3
                                    

Ich betrachtete das Hochzeitskleid, dass ich bereits an hatte im Spiegel. Es saß perfekt an meinem Körper.
„Bist du bereit?" Fragte mich Christoph und schnappte meine Hand, um mich zu drehen, doch es entkam mir kein Lächeln.
„Ach komm schon" er zog meine Mundwinkel mit seinen Fingern nach oben und grinste wie ein Irrer. „Sobald du siehst wem du da heiratest, wirst du in Freudentränen ausbrechen" mit einem Schnaufen lies er mich wieder los und öffnete mir die Tür.
Mir war bewusst, sobald ich aus dieser Tür hinaus gehen würde, werden mich alle anstarren.
„Unten, vor dem Hotel steht bereits eine Limousine. Die wird Sie zur Kirche bringen" sprach das Mädchen, deren Namen ich immer noch nicht wusste.
Sie schnappte sich meinen Schleier vom Schrank und bekleitete mich zusammen mit Christoph zum Auto.

„Wie ist dein Name?" Fragte ich sie und ging aus dem Ausgang hinaus. Ich spürte, dass Christoph nicht wollte, dass ich dieses Gespräch mit ihr führte, doch er war mir egal.
Das Kind zögerte zuerst, doch traute sich schließlich doch etwas zu sprechen. Sie drückte mir den Schleier in die Hand und nickte einmal als Dankbarkeit. „Sinem.  Kommt aus dem Türkischen"
Christoph räusperte sich einmal und öffnete mir die Autotür. Der Kranke Typ, hat sogar Kinder aus anderen Ländern entführt. Ich wusste, dass ich einen leichten Akzent von ihnen hörte, doch aus welchen Land, wusste ich nicht.
Ich quetschte mich mit einem Kleid in die schmale Limousine und kurbelte die Fensterscheibe noch schnell hinunter, bevor Christoph auf die andere Seite Einstieg.
Sinem starrte mich mit verweinten Tränen an und winkte mir hinterher. Ich wollte sie nicht alleine lassen.

Als ich nach einigen Minuten Stille, immer noch die Angespanntheit von Christoph spürte, wollte ich am liebsten schreien. Ich wusste, dass er sich jetzt schon eine Strafe für Sinem ausdachte.
„Ich habe das Gespräch begonnen" sprach ich mit einem ernsten Unterton in der Stimme und starrte einfach gerade aus. Ich merkte, dass er den Kopf zu mir drehte, doch er bekam keinen Blick zurück.
„Wie bitte?" Fragte er mich. Er klang verwundert, doch er wusste ganz genau was ich meinte.
„Du hast mich schon richtig verstanden! Das Kind kann nichts dafür!" Ich verschränkte meine Arme und starrte ihn mit einem Reaktionslosem Gesichtsausdruck an. „Wenn die Hochzeit zu Ende, wirst du gefälligst nicht zu Sinem gehen und sie schlagen, oder sonst was. Du wirst nicht mit ihr reden. Nicht einmal anschauen wirst du sie!"
Ein leises lachen entkam seinem Mundwerk. „Wenn du nur wüsstest was ich hier alles organisiere, dann hättest du schon lange deine beschissene Visage gehalten!" Er holte mit seiner Hand aus und wollte mich schlagen, doch er stoppte kurz vor meiner Wange. Mit einem Grinsen setzte er sich wieder normal hin.
Er machte mir von Sekunde zur Sekunde immer mehr Angst.

Als wir nach einer halben Stunde bei der Kirche ankamen, begann mein Körper zu zittern und meine Hände zu schwitzen. Ich war nervös. Am liebsten wollte ich jetzt weg rennen und zu Brandon flüchten, um ihm alles zu erzählen.
Ich dachte schon wieder darüber nach, warum ich ihn nicht geheiratet hatte. Eine Hochzeit ist doch gar nicht so schlimm, wenn es mit demjenigen ist, den man liebt.
Ich stieg aus dem Auto aus und stellte mich starr vor den Eingang der Kirche. Mein Kopf bildete sich gerade tausende von Bildern ein, wie dieser Mann aussehen könnte. Fett.. Schlank...Groß Eines wusste ich auf jeden Fall, und zwar dass niemand so scharf aussehen konnte wie Brandon.
Ich schloss für ein paar Sekunden meine Augen und atmetet tief ein. Ich war nervös.
„Bist du bereit?" Fragte Christoph mich und schupste mich leicht einen Schritt nach vorne.
Ich schüttelte den Kopf und machte meine Augen wieder auf. „Ich werde niemals für so etwas bereit sein" sprach ich und stemmte meine Hände in die Hüften.
„Du hast recht. Das wichtigste fehlt noch" er holte einen bezaubernden Blumenstrauß mit meinen Lieblingsblumen aus dem Kofferraum und drückte sie in meine Hand.
„I-Ich schaff das nicht!" Sprach ich und hielt mir mit viel Mühe meine Tränen zurück.
„Natürlich schaffst du das. Vertraue mir." Er hob mein Kinn an und lächelte mir mit einem beruhigenden Grinsen zu. „Okay?"
Ich nickte und stellte mich erneut vor der geschlossenen Tür, zur Kirche.
Christoph klopfte mir noch einmal leicht auf den Rücken und öffnete die Tür. Die Glocken begannen zu läuten und mein Atem verschnellerte sich. Ich konnte das alles hier gar nicht realisieren.
Ich schluckte kräftig und lies meine Blicke schnell durch den Raum schweifen. Alle Gäste waren aufgestanden und starrten mich mit einem lächeln an.
Als ich einen Schritt hinein ging geschah etwas Eigenartiges.
Mein Vater kam mit einem Strahlen im Gesicht und Tränen in den Augen zu mir und schnappte meine Hand. Was machte er hier?
Meine Eltern leben!
Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und schaute gerade aus zum Altar und sah einen Mann.
Er hatte den Rücken zu mir gedreht.
Mit anhaltendem Atem ging ich mit meinem Vater nach vorne.
Der Priester lächelte mir zu und betete.
Das wäre meine Chance. Ich könnte laut los kreischen und zu Brandon, nach Hause rennnen. Dann wäre ich wieder frei.

Als wir vorne, beim Altar agekommen sind drehte sich langsam der Mann zu mir um, dass mir den Atem raubte. Ich drohte in Ohnmacht zu fallen.

„Hey Honey" lachte Brandon und nahm meinem Vater meine verschwitzte Hand ab.
Mit blassem Gesicht starrte ich ihn an. Ich verstand gar nichts mehr. Ich war mehr als nur verwirrt.
„A-Aber.... Christoph... Hä?"
Brandon entkam ein lautes Lachen. Ich wusste nicht was ich von dieser ganzen Situation halten sollte.
„Ich habe festgestellt, dass man bei soetwas nicht nachdenkne darf. Lass das Herz entscheiden und nicht deine Probleme" Er zog mich an sich, das meine Hände auf seiner Brust lagen und seine Arme um mich geschlungen waren.
„Du bist verrückt!" schnaufte ich und schaute zu den Gästen, die immer noch am Platz standen und darauf warteten, dass der Priester endlich zum Reden begann, doch er starrte uns nur erwartungsvoll an. Brandon musste ihm bescheid gesagt haben, dass es länger dauern wird.
„Du hast ja gar keine Ahnung was für Bangen ich hatte!" ich schlug ihm auf die Brust und gleich danach gab ich ihm einen Kuss auf seine Lippen die etwas vor Aufregung zitterten.
Brandon hob eine Augenbraue und schaute kurz zu Christoph, der sich unter der Menschenmenge versteckte.
„Ich dachte ich werde jetzt ein Fremdne heiraten müssen. Dafür habe ich aber zwei Kinder raus handeln können" lachte ich glücklich und stellte mich gerade vor den Priester. Ich wollte heiraten und zwar jetzt sofort. Brandon hatte recht. Ich hatte zu lange überlegt, welche Nachteile ich bei dieser Hochzeit haben könnte.
Er nahm meine Hand und wir beide hörten dem Pfarrer zu.

Albtraum- Der Mann, der mein Leben auf den Kopf gestellt hatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt