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Als der Fremde mit dem Auto abrupt stehen blieb, schleuderte mein ganzer Körper gegen den Sitz. Aufgeregt beobachtete ich ihn, wie er ausstieg und zu mir nach hinten kam, um mich aus dem Auto zu zerren. „Wir sind da" prustete er los und packte mich and den Haaren, dass ich mit meinem Kopf falsch am Kieselboden aufkam. Die Vögel zwitscherten ihre Lieder und ich schrie meine qualvollen Schmerzen hinfort. „Steh auf!" Knurrte er mich an, schnappte mein Handgelenk und zog mich auf meine Beine. Mit überhöhten Blutdruck fasste ich mir auf den Kopf und merkte, dass ich blutete. Scheiße.. „Komm jetzt!" Der Fremde zog mich in Richtung, eines alten Hauses, dass von außen aussah als würde es jede Sekunde zusammenbrechen. Es ähnelte eines Geisterhaus. Eine Träne rollte mir die Wange runter. Ich hatte tierische Angst. Ich dachte nach Kristien wäre die ganze Sache Geschichte, doch anscheinend mag mich das Leben nicht.
Mit einem dreckigen Lächeln öffnete er die knarrende Tür und schupste mich im Haus auf den kalten Boden. „Liegen bleiben!" Er öffnete einen Schrank und lies seinen Kopf in seinen Schultern kreisen. „Ich hab solange auf diesen Moment gewartet. Kristien hat es vermasselt, doch ich bin viel schlauer!" Er drehte sich um und hielt einen Schlagstock in der Hand. Meine Adern erfroren. Langsam schlug er sich leicht damit in die Hand und ging auf mich zu. „Du bist so wunderschön wie ein Engel" er strich mit den Stock meine Wange entlang und schleckte seine Lippen ab. Mein Körper spannte sich an und mein Atem wurde schneller. „Bring es hinter dir. Töte mich!" Schrie ich ihn an und spuckte ihn auf seine schwarzen Lederschuhe. Angewidert schaute er auf mich herab und hockte sich neben mich. „Überleg gut was du machst!" Er formte seine freie Hand zu einer Faust und schlug mit dem Stock kräftig auf den Boden, um mich einzuschüchtern. „Ich will dich nicht umbringen" Der Fremde stand wieder auf und wischte sich seine Schuhe an meiner Pyjamerhose ab. „Wenn ich dir jetzt sage was ich vor habe, dann kannst du dich später sowieso nicht mehr daran erinnern, wenn du verstehst was ich meine" Er hob einen Mundwinkel und holte mit dem Schlagstock aus, um ihn auf meinen Kopf zu schlagen, dass ich auf die Seite flog und leise vor mich hin winselte. „Hör auf" hauchte ich zu ihm, doch er hörte mich nicht, stattdessen holte er erneut aus und begann wieder auf mich einzuschlagen. Doch diesmal brachte ich kein Wort mehr heraus. Mein Kopf begann zu schmerzen und meine Luft blieb mir weg. „Wir sehen uns später" lachte er mit seinem hinterlistigsten Lachen und prügelte zum Dritten Mal auf meinen Kopf ein, doch diesmal machte er keine Pause mehr. Der Fremde hörte nicht auf mich zu foltern. Ich begann nur noch schwarz vor meinen Augen zu sehen, bis ich keinen Mucks mehr hörte, doch der Schlagstock kam immer wieder mit voller Wucht auf meinem Körper auf. Ein Wasserfall ronn mir mein Gesicht entlang und tropfte in Strömen auf den Boden. Innerlich flehte ich nach Frieden, doch äußerlich wollte ich mich verteidigen, wäre mein Körper nich so schwach. Wie konnte ein einziger Mensch so herzlos sein? Das Leben ist ein Egoist. Den einen schenkt es Luxus, Reichtum und Liebe und ein Anderer darf sich an Sklaverei, Armut und Hass erfreuen. Sollte das fair sein?

Meine Augen öffneten sich und ich sah auf eine edle, goldene Decke herab. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Mit Kopfschmerzen setzte ich mich auf und sah mich in dem großen Raum um. Die Decke war mehr als fünf Meter hoch und im ganzen Zimmer waren weiße, metallene Möbel die mit einem goldenen Rahmen verziert waren. Ich hatte sowas noch nie gesehen. Sowas entdeckte ich immer in Bilderbüchern. Langsam stand ich auf und starte auf das Bett, worauf ich gesessen bin. Ein großes, breites Bett mit einem riesengroßen, weißen Schleier auf den Seiten herabhängend. Es war wie in einem Schloss. Als ich zu einem gigantischen Spiegel ging, bemerkte ich dass ich ein langes, hellblaues Kleid aus Seide trug. Es saß perfekt an meinem Körper, doch ich wollte mich nicht länger mit mir selbst befassen. Neugierig näherte ich mich der großen Doppeltür, die einen kleinen Spalt offen war. Mit stockendem Atem ging ich hinaus und entdeckte einen schmalen Flur der zu Treppen abwärts führte. Diese Stufen waren mit einem dunkelroten Teppich überzogen, damit man sich wie eine reiche Dame fühlte. Mit einem aufrechten Gang stolzierte ich aufgeregt hinunter und sah einen brennenden Karmin und davor zwei weiße Stühle stehen, worauf einer dieser Stühle bereits ein Mann saß. Ich hatte ihn noch nie im Leben gesehen, dachte ich zumindest. Er trug einen teuren, schwarzen Anzug mit einer weinroten Krawatte und schwarzen Lederschuhen. „Hast du schön geschlafen, mein Engel?" Er lächelte mich mit einem charmanten Grinsen an und stand auf. Unsicher schaute ich mich um und nickte. Das ganze Zimmer war grau, schwarz und weiß gehalten. „Das freut mich" Er deutete auf den zweiten Stuhl neben sich und setzte sich wieder in seinen hinein. Mit irritierten Blick setzte ich mich mit einem geraden Rücken hinein und schaute ihn verwirrt an. Seine hellbraunen Haare waren perfekt, mit Gel nach hinten gekämmt, dass kein einziges Haar auf der Seite wegstand. „Sag mir mein Engel" er berührte mit einem leisen Lacher mein Knie und schaute mir mit seinen braunen Augen tief in meine. „Kannst du dich an irgendetwas von Gestern erinnern? Oder an irgendeine Person die dir sehr wichtig ist?" Meine Blicke wanderten an seinen Körper entlang, doch erinnern konnte ich mich an nichts.. „Nein" antwortete ich leise, dass er mich kaum hören konnte. Jetzt, wo er es erwähnt hatte, beängstigte mich das einwenig. „Meine Eltern sind mir wichtig" kicherte ich mit einem schrillen Ton, dass seine Mundwinkel abrupt nach unten senken ließen. „Rede normal!" Sprach er mit einem ernsten Ton und riss seine Hand von mir. „Entschuldigung" flüsterte ich und lies meinen Kopf sinken. „Sagt dir der Name 'Brandon' irgendetwas?" Der Fremde hob eine Augenbraue und stand nervös auf. Als er diesen Namen erwähnte musste ich kurz überlegen. Mit Gedanken an diesen unbekannten Namen vergossen starte ich auf den Boden herab, doch ich konnte kein passendes Gesicht zu dem Mann hinzu ordnen.. „Nein" Ich schüttelte den Kopf und versuchte noch einmal scharf nachzudenken, doch es fiel mir immer noch nicht ein. „Ist okay. Ich kenne auch keinen Brandon" Er legte mit einem fettem Strahlen im Gesicht seine Hand auf meine Schulter und gab mir einen Kuss auf die Wange, dass mich erstarren lies. „Weißt du denn wer ich bin?" Sein Blick wanderte zu meinem Lippen, die sich kein bisschen bewegten. „N-Nein" stotterte ich vor Angst. Ich dachte es wäre unhöflich eine Person zu vergessen.
„Mein Engel.. Ich bin es... Mason.... Dein Ehemann" Er zeigte mir seine Hand, wo ein glänzender, goldene Ring an seinen Ringfinger gefangen war. Geschockt schaute ich blitzschnell auf meinen Ringfinger, wo ebenfalls der selbe wunderschöne Ring an meinem war. Wie konnte ich denn nur meinen Ehemann vergessen? „Natürlich" lächelte ich und zog sein Gesicht zu meinem, dass ich ihn küssen konnte. In mir drinnen, wollte ich mich überreden zu wissen wer Mason war, doch in Wirklichkeit hatte ich keine Ahnung.

Albtraum- Der Mann, der mein Leben auf den Kopf gestellt hatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt