Chapter 6

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Er packte mich am Handgelenk und zog mich nach draußen in die Kälte.
Blitzschnell öffnete er die Tür seines Wagens und drückte mich unsanft auf den Beifahrersitz. Er selber lief auf die andere Seite und setzte sich auf den Fahrersitz.
Ich kannte ihn, doch konnte mich nicht an seinen Namen erinnern.
Victor? Nein.
Er schaute mich mit einem eisernen Blick an.
Plötzlich wurde mir kalt und eine Gänsehaut überfuhr meinen gesamten Körper.
Er bemerkte, dass ich fröstelte und schnappte eine Decke von der Rückbank.
Ich wickelte mich damit ein und schaute ihn mit einem fragenden Blick an.
,,Also, was ist los?"
Ich lachte nervös, weil mir die seltsame Stille langsam Angst machte.
,,Wir suchten schon lange nach dir!"
Ich war überrascht. Was hatte ich denn, was für die Mafia nützlich sein könnte?
Er bemerkte meinen verwirrten Blick.
,,Es geht um deinen Vater. Wie du weißt, arbeitete er für uns. Leider konnten wir die genaue Todesursache nicht herausfinden."
Ich nickte verständnisvoll.
,,Es... Es gab einen ,,Unfall". Wir waren in einem Überfall verwickelt und die Typen wollten mich als Geisel gegen euch, also die Mafia, nehmen."
Er hörte mir gespannt zu.
,,Mein Vater griff sie an und wurde dabei erschossen. Sie wussten, dass ich nun nichts mehr Wert war." Ich schaute auf meinen Schoß.
Er seufzte, so als täte es ihm Leid.
Nein, das konnte gar nicht sein! Diese Typen hatten keinerlei Gefühle.
,,Wie heißt du nochmal?", unterbrach ich die Stille zwischen uns.
,,Vico!"
Natürlich! Jetzt erinnerte ich mich wieder komplett an ihn.
Ihr fragt euch bestimmt, woher ich überhaupt wusste, dass mein Vater für die Mafia arbeitete. Nun ja, ich hatte ganz einfach sein Handy durchsucht.
Ich war keine Schnüfflerin, na ja nicht wirklich, ich hatte damals nur vermutet er würde meine Mutter betrügen.
Somit musste er es mir dann erklären.
Vico unterbrach meine Gedanken, als er den Motor startete und los fuhr.
,,Hey! Wohin bringst du mich?!"
,,Du bist Schuld an seinem Tod. Ich muss dich zum Chef bringen." Seine Stimmte war ruhig, fast so, als würde er mich nicht gerade direkt in die Hölle fahren.

Wir waren angekommen und meine Knie wurden weich.
Shit. Ich hatte Angst.
Ich öffnete die Tür und stieg aus dem Wagen.
Vico packte meinen Arm und zerrte mich wieder hinter sich her.
Wir gelangten zum riesigen Eingang der eleganten Villa.
Ich wurde immer nervöser.
Wir betraten das Haus und gingen weiter durch einen großen Flur.
Vor einer hölzernen Tür blieben wir dann stehen.
Zwei große Typen öffneten die Tür und wir traten ein.
Viele hölzerne Bücherregale schmückten den Raum und mitten drin stand ein großer Schreibtisch.
Auf einem Ledersessel hinter dem Tisch saß ein kräftiger Mann mit eisernem Blick.
Oh Shit. Shit. Shit.
Wieder zog Vico mich mit sich und blieb vor dem Tisch stehen, dann trat er einen Schritt zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust.
,,Yvonne. Ich habe schon lange nach dir gesucht."
Ich lächelte ihn künstlich an.
,,Es war nicht meine Abs.."
,,HALT! Wage es nicht nochmal mich zu unterbrechen!" Seine Stimmte wurde tiefer und gefährlich.
,,Also, wie ich hörte starb dein Vater wegen dir?"
Ich nickte nur schuldbewusst.
,,Weiß deine Mutter über uns Bescheid?"
Ich schüttelte den Kopf. Sie wusste es wirklich nicht. Es wurde ihr erzählt, mein Vater wäre bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
,,Gut, gut. Nun, ich möchte dir nicht Angst machen, jedoch muss ich einen Entschluss fassen." Für kurze Zeit sagte er nichts mehr.
,,Du hast die Wahl. Entweder du arbeitest für mich, oder... Na ja, du wirst sterben."
Ich konnte es nicht fassen! Das war doch keine Wahl!
,,Tötet mich doch! Ich werde nicht die selben Fehler wie mein Vater machen."
Er bewegte seine Hand und mich packten zwei große Hände.
Sie wollten mich gerade abführen, als Vico sich zu Wort meldete:,,Vater, dürfte ich noch etwas vorschlagen?"
VATER?! VATER?! Vico war der Sohn dieses Bastardes!?
Der Bastard nickte nur ruhig und die Hände ließen von mir ab.
Nun trat Vico hervor und flüsterte seinem Vater etwas ins Ohr. Das ganze sah wirklich lustig aus, weswegen ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
Als mich Vico und der Bastard eisernen Blickes anschauten verging mir das Lachen sofort und ich schaute auf den Boden.
Vico ging hinter mich und sein Vater meldete sich wieder zu Wort:,,Yvonne, da mein Sohn der Meinung ist, du wärst eine äußerst gute Arbeitskraft,", das sagte er mit einem verächtlichen Unterton. ,,Werde ich dir noch ein Mal die Wahl lassen. Also, entweder du arbeitest für mich, oder deiner Mutter wird etwas schreckliches zustoßen."
Ich war sauer! Stinksauer! Zuerst muss mein Vater wegen diesem Bastard sterben und jetzt drohen sie auch noch, meine Mutter umzubringen!?
Ich musste ja sagen, ich konnte sie nicht auch noch verlieren.
Mein Kopf war rot vor Wut.
Ich nickte und schaute ihn hasserfüllt ihn die Augen.
,,Ach komm schon, Principessa. Schau mich nicht so sauer an. Ich habe dir doch die Wahl gelassen.", grinste der Bastard und ich stürmte aus dem Raum.
Dieser dreckige Arsch. Ich konnte es nicht fassen! Ich hatte mir geschworen, immer von solchen Menschen fern zu bleiben, doch er ließ mir nicht im geringsten die Wahl!
Wütend machte ich mich auf den Weg.
Nach circa 5 Minuten, hörte ich einen Wagen hinter mir. Es war Vico.
,,Komm schon, ich fahre dich."
Ich schüttelte nur den Kopf und ging mit schnellen Schritten weiter. Vico schnitt mir mit Vollgas den Weg ab...

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Hey, ich hoffe, wie immer, dass das Kapitel euch gefallen hat.
Falls ihr euch fragt, wie "Vico" ausgesprochen wird, hier die Lösung: Wiko ;)
Übrigens habe ich mir schon Gedanken gemacht, wer die Hauptrollen verkörpert;
Vico: Giulio Berruti (Ich weiß, dass er eig. schon n' bisschen zu alt ist :/ )

RecklessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt