Chapter 18

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Dumpf hörte ich seine Stimme.
,,Ivy!? Bist du hier?"
,,Ivy!"
Ich lag auf dem Boden im Frauenklo und hatte keine Ahnung was los war.
,,Ivy?!", Rief er schon wieder.
,,Ich bin hier!",Schrie ich so gut es ging zurück.
Sofort stürmte Vico in die Frauentoilette und sah mich auf dem Boden liegen.
,,Ivy, was ist passiert?!",Fragte er mich aufgeregt, während er mich vom Boden hob und wie ein Baby in seinen Armen hielt.
,,Ich weiß nicht. Wieviel Uhr ist es?",Flüsterte ich mit rauer Stimme.
,,Zwei Uhr nachts."
Shit, ich musste hier ja lange gelegen haben.
Vico brachte mich nach draußen, wo ich mich auf die Treppe setzte und erstmal eine rauchte.
,,Kannst du dich an irgendetwas erinnern?"
,,Ich weiß noch, dass ich was mit nem' Typen hatte und dann wurde alles schwarz.",Murmelte ich.
,,Dieser Penner hat dich bestimmt unter Drogen gesetzt. Hast du deine Tasche noch?"
Ich schüttelte nur meinen Kopf.
Na toll, dieses Arschloch hatte mein Geld und mein Handy.
,,Wie konntest du das zulassen?!",Machte er mich plötzlich an.
Ich schaute ihn verwirrt an.
,,Warum zur Hölle gehst du einfach mit irgendwelchen Typen auf Toilette?! Du bist in einem fremden Land, kennst die Menschen hier nicht und ziehst so eine Nummer ab.",Sagte er teils enttäuscht, teils wütend.
Ich konnte meinen Ohren nicht glauben. Meinte er das jetzt ernst?
,,Weißt du was, ich muss mich nicht rechtfertigen.",Sagte ich und entfernte mich mit schnellen Schritten von ihm und diesem Drecksloch.
,,Wohin gehst du?! Du kannst nicht einfach abhauen!"
Und wie ich das kann!
,,Ich muss mir diesen Scheiß nicht von dir anhören.",Erwiderte ich sauer.
,,Na schön, dann geh doch.",Sagte er und hörte auf mir zu folgen.
So ein Arsch.

Ich wurde von dem Geräusch der Wellen geweckt, die nur ein paar Meter von mir entfernt auf den Strand schlugen.
Es waren kaum Menschen hier und die Sonne ging gerade auf.
Ich war wohl eingeschlafen, als ich mich an den Strand gesetzt hatte.
Ich fühlte mich dreckig und erschöpft, also machte ich mich auf den Weg zum Hotel, wenn ich es überhaupt finden würde.

Nachdem ich circa zwanzig Leute nach dem Weg fragte kam ich am riesigen Hotel an und näherte mich mit schnellen Schritten dem Fahrstuhl.
,,Entschuldigen sie Miss?"
Ich drehte mich um und erblickte die Bitch vom Empfang, die mich angewidert anschaute.
,,Wir dürfen Personen ihres Zustands nicht das Hotel betreten lassen."
,,Ach ja, und dürfte ich wissen was mein ,,Zustand" ist?",Fragte ich mit gehobenen Augenbrauen.
,,Obdachlos?"
Ich atmete tief durch und war kurz davor der Frau ins Gesicht zu klatschen.
,,Ivy! Da bist du ja!",Rief eine, mir bekannte Stimme.
Vic packte meinen Arm, zog mich in den Aufzug und drückte hektisch den Knopf ins oberste Stockwerk.
,,Wenn mein Vater dich sieht bekommen wir beide Riesen Ärger!"
,,Dein Vater könnte mich momentan nicht weniger interessieren."
Er schnaufte und zog mich in unser Zimmer.
,,Geh duschen und zieh dich um!"
Ich warf ihm einen bösen Blick zu und ging dann ins Bad.

Als ich wieder ins Zimmer trat war Vico weg und ein Zettel lag auf dem Bett.
,,Sind etwas erledigen, kommen um 8pm zurück."
Alles klar, ich hatte das ganze Zimmer für mich.
Ich bediente mich an der Mini-Bar und schaute TV, bis ich einschlief.

Ich blinzelte und öffnete meine Augen.
Sofort erblickte ich Vic, der mich mit einem Grinsen beobachtete.
,,Na Sonnenschein, auch mal wach?"
,,Hast du mich beim Schlafen beobachtet du Creep?"
Er räusperte sich und schüttelte den Kopf.
,,Ja ja.",Lachte ich.
,,Ich wollte dich fragen, ob du mit zum Strand willst."
,,Ja, ich zieh mich nur um.",Sagte ich und ging ins Bad, um mich umzuziehen.

Der Strand war wunderschön abends. Die Sonne ging gerade unter und färbte den Ozean in ein wunderschönes Orange.
Vico breitete eine Decke auf dem warmen Sand aus, setzte sich und holte eine Zigarette raus.
Ich zog meine Schuhe aus und ging ans Ufer.
Das warme Wasser berührte meine Füße und ich spürte den Wind in meinem Haaren.
Es war das schönste Gefühl, das ich seit langem erleben durfte.
Langsam ging ich wieder auf Vic zu und setzte mich zu ihm.
,,Rauchst du Gras?",Fragte er mich.
,,Gelegentlich."
Er holte einen Beutel raus und legte ihn vor mir hin.
Ich zog einen perfekt gedrehten Blunt heraus.
,,Wow, sieht gut aus.",Sagte ich grinsend.
Er nickte nur und gab mir sein Feuerzeug.

Nach ein Paar Zügen entspannte ich mich und legte mich hin.
,,Hey, wegen gestern. Es tut mir Leid, ich war nur so sauer auf mich und hab es an dir ausgelassen. Ich hab dich nicht mal gefragt was passiert ist. Ich meine, ob du sexuell missbraucht..."
,,Es ist okay, ich erinnere mich nicht und will mich auch nicht erinnern.",Unterbrach ich ihn.
,,Okay, cool."
Er stand auf und zog mich an meiner Hand hoch.
,,Willst du schwimmen?",Fragte er mich grinsend.
Ich nickte und zog mein Kleid aus, während er schon aufs Wasser zulief.
Das Wasser war inzwischen kalt geworden und löste in Kombination mit dem Gras ein unbeschreibliches Gefühl in mir aus.
Vic grinste und zog mich tiefer ins Wasser.
Die Sonne war untergegangen und der Mond stand am Himmel und spiegelte sich auf den dunklen Wasser wieder.
Vico stand nun ganz dicht bei mir und schaute in meine Augen.
Seine grünen Augen reflektierten den Mond und seine nassen Haare fielen ihm ins Gesicht.
Er sah noch nie so attraktiv aus wie jetzt gerade.
Ich grinste ihn an und spritzte ihm Wasser ins Gesicht.
Sofort löste er sich aus seiner Trance und fing an zu lachen.
,,Du Arsch!"
Schnell schwamm ich zum Ufer und legte mich erschöpft auf den nassen Sand. Vico folgte mir und legte sich neben mich.
,,Das kriegst du irgendwann zurück.",Lachte er.
Aus meinen Augenwinkeln sah ich wie er mich beobachtete.
Als ich meinen Kopf zu ihm drehte schaute  er in meine Augen.
Ich konnte nicht anders als zu beobachten wie Wassertropfen langsam über seine Lippen flossen und an seinem Kinn herunter tropften.
Ich spürte wie er mit seinen Fingern kleine Kreise auf meinen Arm malte.
Ich schloss meine Augen und genoss die entspannende Atmosphäre, bis ich merkte wie er sich aufsetzte und sich mit einem Arm neben mir abstützte. Sein Gesicht näherte sich dem meinen, bis wir nur ein paar Centimeter voneinander entfernt waren.
Er schaute mich zögerlich an und legte dann seine Lippen auf meine.
Ich bewegte meine Lippen im Rhythmus zu seinen und vernahm einen salzigen Geschmack vom Wasser, welcher mich jedoch nicht störte.
Mit seiner freien Hand fuhr er mir durch die Haare und drückte meinen Kopf näher zu sich.
Ich spürte wie er mit seiner Zunge über meine untere Lippe strich und ich öffnete meine Lippen ein Stück um seine Zunge in meinen Mund zu lassen.
Im Moment konnte ich über nichts denken.
Mein Gehirn war blank, das einzige was ich fühlte war eine angenehme Wärme, obwohl inzwischen ein sanfter kalter Wind um uns fegte.
Nach einer Zeit löste er sich von meinen Lippen und schaute mir wieder in die Augen, bevor er aufstand.
,,Es wird langsam spät, sollen wir zurück?"
Ich schaute ihn verwirrt an. Er wirkte als hätte er nicht gerade die letzten Zehn Minuten mit mir rumgemacht.
,,Hm, ja. Ok.",Erwiderte ich perplex.

Als wir im Hotel ankamen war es etwas später als 12 Uhr, also legte ich mich schlafen.

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Hey,
Ich weiß, dass ich schon lange nichts mehr hochgeladen habe, deswegen sorry.
Aber ja, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr hinterlasst mir ein bisschen Feedback. 🤗

RecklessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt