Chapter 7

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(Bild: Vico)
Er sah mich mit strengem Blick an und ich stieg nur unwillig in sein Auto.
Eine Weile herrschte eine unangenehme Stille zwischen uns.
,,Warum willst, oder wolltest du, dass ich am leben bleibe?", fragte ich ihn neugierig.
Er machte keine Anstalten meine Frage zu beantworten und ich wollte sie schon wiederholen, als er schließlich den Mund öffnete:,,Ich.. Ich konnte deinen Vater gut leiden."
Das war's? Ich war also gar nichts wert?
,,Aha.", erwiderte ich, leicht enttäuscht.

Nach circa einer halben Stunde waren wir bei meiner Wohnung angekommen und ich verließ zügig den Wagen.
Ich knallte die Tür zu und wollte zur Tür gehen, als Vico meinen Namen rief.
,,Gib mir deine Handy-Nummer."
Also auf ein Date mit ihm hatte ich ja echt keinen Bock.
Er seufzte.
,,Ich muss dich doch irgendwie kontaktieren können."
In dem Moment kam ich mir echt dumm vor.
Ich zog eine Servierte aus meiner Handtasche und kritzelte meine Handy-Nummer darauf.
Diese schmiss ich dann durch das Fenster auf den Beifahrersitz und lief rüber zum Eingang meiner Wohnung.

Als ich die Wohnung betrat, fand ich meine Mum vor, die auf der Couch lag und ganz schön nach Alkohol stank.
Wie konnte sie überhaupt jeden Morgen mit einem Hangover zur Arbeit?
Ich ging leise in mein Zimmer und zog mich aus.
Ich war so müde, dass ich mich einfach auf das Bett plumpste und einschlief.
•••
Brrrrrrrrrrrr. Brrrrrrrrrrrrr.
Wer wagte es, mich zu wecken?!
Ich griff nach meinem Handy und hielt es an mein Ohr.
,,Ja bitte?"
,,Ivy! Verdammte Scheiße! Ich habe dich den ganzen Abend lang angerufen!"
Es war Jane, falls ihr selber noch nicht drauf gekommen seid.
Schnell und mit ruhigem Ton unterbrach ich ihr Gemeckere.
,,Es tut mir Leid. Ich war ganz schön müde und mein Akku war leer."
,,Wer war der Typ gestern?!"
Meine Gesichtsmuskeln spannten sich an.
Was sollte ich ihr erzählen?
,,Er.. Er ist ein alter Bekannter von mir."
Sie lachte sarkastisch.
,,Natürlich. Alte Bekannte jagen einen auch nachts durch ganz New York!"
,,Man Jane. Ich wusste doch erst nicht, dass er es war! Er sah aus wie ein Vergewaltiger oder so."
Ich konnte hören, wie ihre Atmung langsamer wurde und sie sich einigermaßen beruhigte.
,,Ich war gestern schon kurz davor, Mateo nach dir zu schicken!"
Oh Gott, der hatte mir noch gefehlt!
,,Gott sei Dank, hast du das nicht getan."
Sie lachte und ich stimmte mit ein.
Trotzdem konnte ich merken, dass sie mir die Geschichte mit dem ,,alten Bekannten" nicht ganz abkaufte.
,,Ich muss jetzt los, wir sehen uns später."
Ich legte auf und ging ins Bad.

Als ich das Café betrat stand Jane noch an der Theke und redete mit Mateo.
Den wollte ich gerade wirklich nicht sehen.
Schnell huschte ich in den hinteren Teil des Cafés und zog mir eine Schürze um die Hüfte.
Ich hörte die kleine Glocke und hoffte, dass Mateo weg war.
Jane rief nach mir und ich trat hinter die Theke.
,,Hey."
,,Hi, ist Mateo weg?", fragte ich sie mit Hoffnung in den Augen.
,,Ja, aber du kannst dich nicht ewig vor ihm verstecken."
Sie grinste mich an und ging nun ins Hinterzimmer.
Einen Versuch war es wert.

Mein Handy vibrierte und der Bildschirm zeigte eine Nachricht von Unbekannt.
Ich wusste genau, wer die Person war.

Unbekannt: Ich bin in 5 Minuten beim Café.

Ich antwortete nicht und seufzte nur.
,,Ivy, ist alles okay?", hörte ich Janes besorgte Stimmte hinter mir.
Shit, was sollte ich sagen?
,,Ja, es.. Es ist nur die Sache mit Mateo.", log ich.
Sie nickte verständnisvoll und ging zurück ins Hinterzimmer.
,,Ich gehe dann, wir sehen uns morgen!", rief ich und verließ das Café.
Vico stand bereits dort und lehnte sich an seinen Wagen.
Mir war gar nicht aufgefallen, wie heiß er war.
Na ja, ein bisschen alt, vielleicht 25 oder so, aber dennoch heiß.
Er öffnete mir die Tür und schloss sie hinter mir wieder.
,,Also was gibt's?", fragte ich ihn, nachdem auch er sich reinsetzte.
,,Ich muss dir noch ein paar Sachen über uns beibringen und dann musst du noch etwas erledigen."
Alles klar, das hörte sich nicht gut an.

Wir hielten an einem alten Rastplatz und gingen rüber zu einer verlassenen Werkstatt.
Er setzte sich auf eine kleine Mauer und ich nahm neben ihm Platz.
,,Also.", fing er an.
,,Ich werde dir einfach mal die 3 Grundregeln erklären.
1.Du darfst, natürlich, niemandem etwas über uns erzählen, selbst deinen Freunden und deiner Familie nicht. Auch nicht, wenn man dich foltert, du musst standhalten, sonst bist du tot!
2.Du vollbringst jeden Auftrag, der dir aufgetragen wird, selbst wenn es bedeutet, jemanden den du liebst zu verlieren oder weiteres!
3.Jedes Mitglied muss eine ,,Mutprobe", na ja wohl eher einen Vertrauensbeweis erledigen."
,,Das war's?"
Er nickte und stand auf.
,,Folg mir."
Ich folgte ihm zu einer Metall-Tür und er stieß sie auf.
Ein Mann saß auf einem Stuhl, festgebunden und geknebelt.
Vico drückte mir eine Knarre in die Hand.
Ich wusste, was ich zu tun hatte.
Ich entsicherte die Waffe, was ich übrigens von meinem Vater gelernt hatte. Das nennt man eine gute Elternschaft.
Ich zielte auf den Kopf des Mannes und drückte ab, dann sicherte ich die Knarre wieder und gab sie Vico zurück.
Er schaute mich überrascht an.
,,Hast nicht erwartet, dass ich das mach', oder?"
,,Ich wusste schon, dass du es tun würdest, nur dachte ich du würdest dabei heulen oder so." Er grinste.
,,Ich würde alles für meine Familie tun!"
Er nickte.
,,Na dann, willkommen in meiner Familie."
Ich schüttelte den Kopf und lachte sarkastisch.
,,Ich bin vielleicht ein Mitglied der Mafia, doch ich werde niemals zu deiner Familie gehören."
Sein Blick wurde wieder ernst.

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Hi Leute, ich hoffe es hat euch gefallen :)

RecklessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt