Chapter 3

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Ich wickelte mir also, statt meine Haare zu föhnen, ein Handtuch um den Kopf und ging in die Küche, um mir etwas zum Frühstück zu machen.

Als ich den letzten Pfannkuchen auf den großen Teller legte hörte ich Schritte und ein halb-nackter Mann grinste mich an.
Ich stellte die Pfannkuchen auf die Theke und holte noch zwei Teller und Nutella aus dem Schrank.
,,Wie aufmerksam.", witzelte er und sein Grinsen wurde breiter. Gott, taten dem nicht die Mundwinkel weh?
Ich nickte ihm nur zu und gab ihm einen von den Tellern, den anderen stellte ich auf die Theke und ging wieder zum Regal.
Diesmal holte ich zwei Gläser raus und eine Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank.
Ich setzte mich an die Theke und fing an Nutella auf einem Pfannkuchen zu verteilen, dabei spürte ich die ganze Zeit seinen Blick auf mir.
Die Stille war ziemlich unangenehm.
,,Wo ist deine Mum eigentlich?", fragte er dann schließlich.
,,Sie ist schon bei der Arbeit.", erwiderte ich und lächelte ihn gekünstelt an.
,,Hat sie öfters Männer-Besuch?", er grinste mich wieder an.
,,Wieso? Bist du eifersüchtig?"
Er schmunzelte und schüttelte dann langsam den Kopf.
,,Es scheint nur so, als wärst du es schon gewohnt, dass halb-nackte Männer hier rein und raus stolzieren."
Guter Punkt.
Ich zuckte mit den Schultern und goss mir Orangensaft ins Glas.
,,Übrigens tut es mir Leid, dass wir gestern Abend einfach so reingeplatzt sind."
Er war anscheinend der Erste, der Gefühle besaß.
,,Schon okay.", erwiderte ich nur.
Er lächelte mich schüchtern an und ich erkannte kleine Grübchen in seinen Wangen. Süß.
Ich aß meinen Pfannkuchen zu Ende und stellte meinen Teller dann in die Spülmaschine.
,,Hast du vor noch auf meine Mum zu warten oder...?", fragte ich ihn, als auch er seinen Teller wegräumte.
,,Eigentlich nicht. Wann kommt sie denn?"
,,In ca." Ich schaute auf meine Uhr.
,,7 Stunden. Weil sie jedoch wieder etwas trinken wird, könnte sie sich um ein paar Stunden verspäten."
Er lachte leise und schaute mich verdutzt an, als er merkte, dass ich nicht lachte.
,,Du meinst das ernst?"
Ich nickte bloß.
,,Sie hat sich doch gestern erst betrunken."
Ich nickte wieder.
Er stoß ein wenig Luft aus und schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ich nickte wieder nur und fing an meine Jacke und Schuhe anzuziehen.
,,Wo willst du denn hin?"
Hörte dieser Typ nie mit den Fragen auf?
,,Ich gehe ein bisschen shoppen. Willst du mit?", fragte ich ihn aus Spaß.
,,Na ja, nicht unbedingt shoppen, aber kannst du mich vielleicht bei der Arbeit absetzten?"
Ich seufzte und nickte wieder mit den Kopf.
Er lief ins Schlafzimmer und kam in sekundenschnelle wieder zurück. Wie machten Jungs das nur?
Wir verließen die Wohnung und stiegen in meinen MINI Cooper, was bei ihm ziemlich lustig aussah, denn er war um einiges zu groß für dieses Auto.
,,Geht's?", fragte ich ihn mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
,,Ja ja, klappt schon."
Er quetschte sich auf den Beifahrersitz und schnallte sich an.
Ich startete das Auto und fuhr mit Schwung aus der Ausfahrt.
,,Oh shit.", hörte ich leise aus dem Mund meines ,,Gefährten" kommen.
,,Ich hätte die U-Bahn nehmen sollen." Er schaute mich mit leichtem Schrecken an.
,,Zu spät!" Ich grinste und fuhr, wieder mit viel Schwung, los.

Nachdem er mir die Adresse nannte tippte ich diese in den Navi ein und folgte der Karte auf dem Bildschirm.
,,Wie heißt du eigentlich?" Er lächelte mich freundlich an.
,,Yvonne, aber meine Freunde nennen mich Ivy."
Er grinste und sagte:,,Ich heiße Joseph, aber meine Freunde nennen mich Joe."
,,Okay Joe, ich glaube wir sind gleich da."
Ich fuhr um eine Kurve und hielt vor einem Laden.
,,Joe's Bar... Du hast ne' Bar?"
Er nickte und grinste mich an.
,,Manchmal achte ich nicht so auf Ausweise, also schau mal vorbei.", sagte er und stieg aus dem Wagen. Ich lächelte und winkte ihm noch zu, bevor ich mit Vollgas in die Innenstadt fuhr.
•••
Mit Tüten vollgepackt ging ich ins Auto und verstaute diese im Kofferraum.
Da ich heute nicht arbeiten musste und es schon langsam spät wurde, entschied ich mich wirklich in Joe's Bar zu gehen.
Ich zog mir ein kurzes, schwarzes Kleid aus einer der Tüten und stieg in das Auto. Mit Mühe und sehr viel Flexibilität schaffte ich es, das Kleid anzuziehen, ohne dass mich jemand sah.
Kurz darauf rief ich Jane an und bat sie mich in die Bar zu begleiten.
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Hey Leute, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :) Es tut mir Leid, dass es wieder einmal nicht so spannend war und auch nicht besonders lang... Ich hoffe ihr gebt mir mal n' bisschen Feedback, wie es euch bisher gefällt:)

RecklessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt