Chapter 16

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,,Willst du mich eigentlich komplett verarschen?!"
,,Ivy, bitte. Ich weiß doch auch nicht wieso es so gekommen ist."
Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte, also legte ich einfach auf.
In dem Moment war mir egal, dass seine Gefühle verletzt waren oder was auch immer er da hatte.
Ich zog mir meine Schuhe an und fuhr zum Café, wo Jane an der Theke stand und Kunden bediente.
,,Jane! Ich muss mit dir reden!",Rief ich durchs komplette Café und stampfte auf sie zu.
Sie gab einem Kunden schnell das Wechselgeld und zog mich dann in ihr Büro.
,,Geht's um Mateo?",Fragte sie.
Ich nickte.
,,Hat er es dir erzählt oder hast du dich daran erinnert?"
,,Ich erinnere mich an kaum Etwas von letzter Nacht."
Sie nickte.
,,Seit wann mag er mich?"
,,Keine Ahnung, ich hab es auch erst gestern erfahren."
,,Und was soll ich jetzt tun?! Ich kann ihn doch kein Stück leiden!"
,,Beruhig dich erstmal. Du musst doch gar nichts machen. Er wird sich schon wieder einkriegen."
Ich nickte langsam. Sie hatte Recht, ich musste nichts machen. Er würde nach ner Zeit zum Verstand kommen und wieder der alte sein.
,,Vielleicht nimmst du dir für ein paar Wochen Urlaub, damit ihr Abstand habt?"
,,Aber ich hatte doch gerade erst Urlaub."
,,Ist schon okay."

Langsam klopfte ich an die große Tür von Joes Bar und hörte kurz darauf das Klimpern von Schlüsseln.
Die Tür öffnete sich und ein alter Mann schaute mich grimmig  an.
,,Wir machen um 18 Uhr auf.",Sagte er und wollte die Tür zuschlagen.
,,Warten sie! Ich möchte zu Joe?"
Er zog sie wieder auf und zeigte auf eine Treppe, die nach oben führte.
,,Danke."
Ich lief die Treppe hoch und klopfte an die einzige Tür, die dort war.
Nach ein paar Minuten wurde diese geöffnet und Joe stand verschlafen vor mir.
,,Ivy?",Fragte er und presste seine Augen zusammen.
,,Hi, ich bin hier um mich zu entschuldigen.",Sagte ich und spürte, wie das Blut in meine Wangen schoss.
,,Wofür?"
Man war das peinlich.
,,Jane hat mir erzählt, ich hätte dich geküsst?"
Seine Augen blitzten auf.
,,Achso, ja. Kein Problem."
,,Okay, eh... Das war's eigentlich schon. Ich mache mich dann mal wieder auf den Weg."
,,Tschüss.",Rief er mir noch hinterher, bevor ich die Treppe runterlief um aus dieser peinlichen Situation zu fliehen.

Draußen angekommen stand Vico vor einem Motorrad. Gott, sah er heiß aus.
,,Steig auf. Wir müssen uns beeilen.",Sagte er und stieg lässig auf das Motorrad.
,,Nein. Ganz bestimmt nicht! Wo ist mein Auto?!"
,,Haben die abgeschleppt."
Na toll. Ich stieg auf den hinteren Sitz und zog mir den Helm über.
,,Wo müssen wir überhaupt hin?"
Er antwortete nicht und startete den Motor.

,,Kannst du mir jetzt endlich sagen wo wir hinfahren?",Fragte ich, inzwischen ziemlich sauer, während wir meine Wohnung betraten.
,,Du wirst es noch früh genug erfahren. Du musst jetzt erstmal deinen Koffer packen."
Ich ging in mein Zimmer und holte meinen alten Koffer heraus. Ich war schon lange nicht mehr richtig verreist.
,,Was für Klamotten soll ich einpacken?!",Rief ich Vico zu.
,,Das Wetter ist warm, also pack luftige Sachen ein, am besten kurz!",Rief er zurück.
Das hätte er wohl gern.
Ich nahm luftige Kleider, Shorts und eine Menge Tops und Shirts aus meinem Schrank.
Außerdem packte ich offene Schuhe und meine Kosmetik in den Koffer.
,,Hast du es bald? Wir müssen in einer Stunde beim Flughafen sein."
Eine Stunde?! Und ich weiß noch nicht einmal wohin wir fliegen.
Ich schloss den Koffer und brachte ihn ins Wohnzimmer, wo Vico auf dem Sofa saß und Fernsehen schaute.
,,Beweg mal deinen Arsch und hilf mir!",Rief ich dem faulen Sack zu.
Er machte keine Anstalten aufzustehen.
Na toll. Ich musste noch meinen Reisepass suchen.

,,Darf ich jetzt endlich wissen wo wir hinfliegen?",Fragte ich Vico nun wohl zum hundertsten Mal.
Inzwischen saßen wir im Auto unterwegs zum Flughafen.
,,Hör auf zu nerven."
Ich konnte es nicht glauben. Dieser Arsch zwingt mich dazu mit ihm irgendwo hinzufliegen und ich weiß weder den Grund noch den Zielort.
Ich lehnte mich beleidigt and Fenster und redete den Rest der Fahrt nicht mehr mit ihm.

,,Bleib im Wagen.",Befahl Vico mir, bevor er ausstieg und auf seinen Vater loslief.
Dass der mitkommt hatte mir gerade noch gefehlt.
Ich konnte sehen wie die Beiden diskutierten und Mister Adessi ständig auf unser Auto schaute, also auf mich.
Nach einer Weile kam Vico zu mir und öffnete die Tür des Wagens.
,,Steig aus."
Er wirkte ziemlich mies gelaunt, also tat ich besser alles was er sagte.

Nachdem wir durch die Gepäckkontrolle waren, gingen wir auf den riesigen Parkplatz/Landeplatz und stiegen in einen Privatjet.
Ich war noch nie auch nur in der ersten Klasse gewesen und nun flog ich im Privatjet?
Vico und ich setzten uns gegenüber und sein Vater sich vor uns, umrandet von anderen ,,Familien-Mitgliedern".
Ich traute mich nicht Vico noch einmal zu fragen, wohin wir fliegen würden, also nahm ich meine Kopfhörer, steckte sie in mein Handy und hörte auf voller Lautstärke meine Musik.
Nach einer Weile nickte ich ein.

,,Ich will aber, dass sie dabei ist!"
,,Du bist so starrköpfig, du..."
Ich öffnete meine Augen und bemerkte, dass Vico und sein Vater mich anstarrten.
Hatten sie über mich geredet?
,,Ist was?",Fragte ich die Beiden.
Sie schüttelten ihren Kopf und widmeten sich wieder ihrem Kram.
Ich schaute aus dem Fenster, es war stockduster.
,,Wie lange habe ich geschlafen?",Fragte ich Vico leise.
,,Vier Stunden ungefähr."
,,Und wann werde ich erfahren, wohin wir fliegen?"
,,Wenn wir angekommen sind."
War das sein Ernst? Ich war inzwischen wirklich sauer.
Wütend steckte ich die Kopfhörer wieder in meine Ohren.
Diesmal konnte ich jedoch nicht einfach wieder einschlafen, also checkte ich meine Nachrichten.

Jane: Hey, wo bist du?
Jane: Warum bist du nicht in deiner Wohnung?
Jane: Ich warte hier schon seit zwei Stunden auf dich.

Shit. Ich nahm mein Handy und ging auf die Toilette, wo ich sie anrief.
,,Ivy?",Fragte Jane ungläubig.
,,Ja, Hey. Ich bin in einem Flugzeug."
,,Du fliegst in den Urlaub?"
,,Nein. Ja. Ich weiß nicht. Ich bin hier mit Caleb."
Das war jedenfalls der Name, den Vico ihr genannt hatte.
,,Ja dann. Ich wünsche euch viel Spaß, du hast dir den Urlaub verdient."
,,Danke. Sag Mateo, dass ich mit ihm reden werde, wenn ich zurück komme."
Damit legte ich auf und ging zurück auf meinen Platz.

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Hey Leute,
Es tut mir wirklich Leid, dass ich so lange nichts gepostet habe. Meine Motivation war nicht wirklich anwesend und dazu war ich auch noch auf Studienfahrt.
Ich hoffe trotzdem, dass das Kapitel euch gefällt und wünsche euch noch einen schönen Tag. ❤️

RecklessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt