Kapitel 1

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Verzweifelt sitze ich zusammen gekauert auf einer der roten und bequemen Couch der Salvator Gebrüder. Es ist bereits eine Woche vergangen, in der wir weiterhin versucht haben nach einem Weg zu suchen, um Bonnie aus dieser Gefängniswelt zu befreien. Damon hat es durch den Aszendeten geschafft, wieder zurück zukommen, jedoch ohne Bonnie. Dort sitzt sie mit diesem Psycho von Kai Parker fest. Wie ich diesen Mistkerl hasse, für seine gesamten Taten. Ich mein, wie kann man so einen tiefen Hass zu seiner Familie und der gesamte Menschheit entwickeln, dass man das Bedürfnis hat, jeden einzelnen umbringen zu wollen? Ich verstehe es bis heute noch nicht. Wir müssen schnellstmöglich Wege finden um Bonnie von diesem Psychophaten wegzuschaffen. Andererseits, hätte sie ihn nicht versucht zu töten, wäre sie wohlmöglich jetzt hier. Nur, weil dieser Kerl so rachesüchtig ist, hat er Bonnie einfach so verletzt und somit verhindert, dass sie flieht. Ja, sie könnte jetzt hier sitzen und wir würden über die Geschehnisse lachen. Leider sieht die Realität anders aus.

Ein quietschendes Geräusch erklingt und ich wache aus meinen tiefsitzenden Gedanken auf. Damon und Elena sind zurück gekehrt. Ruckartig stehe ich auf und komme auf die beiden zu. Im Hintergrund hört man das leise knistern des lodernden Kaminfeuers. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass so ein kleiner Kamin, so viel Wärme in dieses rießige Wohnzimmer bringen kann.

"Da seid ihr ja endlich. Habt ihr...-?", wollte ich gerade fragen, als ich sehe, dass sie nicht alleine gekommen sind. Zwei blonde, etwas nervöse Gestalten tauchten hinter Damon und Elena auf. Liv und Luke. "Ich denke, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben, um Bonnie zurück zu holen.", stottert Elena. "Jedoch mit möglichen Konsequenzen.", kommentiert Luke hinzufügend. Ich runzel die Stirn. Frage mich, von welchen Konsequenzen Luke sprach. Ich drehe mich um und setzte mich zurück auf das Sofa, an die selbe Stelle, an der ich die ganze Zeit auf Damon und Elena gewartet habe. Im Schlepptau mit den Zwillingen kommen sie auf mich zu und lassen sich ebenso auf die Couch nieder. "Von welchen Konsequenzen sprichst du, Luke?", frage ich vorsichtig nach. Luke sieht zu Boden, ehe er mir die etwas seltsame Nachricht mitteilt.

"Es gibt da einen mächtigen Zauber, der jedoch von einer Hexe gesprochen werden soll, die vom Gemini-Zirkel prophezeit wurde. Sie sollte sich zum Ausstausch hingeben um eine unschuldige Person aus einer Zwischenwelt, in dem Fall die Gefängniswelt, zurück zu holen."

"Und wisst ihr, wer diese Hexe sein soll?", hake ich nach. Ich sehe Luke eindringend an, der mich mit einem bedrückenden Blick ansieht und daraufhin widerum wegschaut. Es durchdrang eine unangenehme Stille den Raum. Gleichzeitig spürte ich, wie sich die Gänsehaut auf meiner Haut ausbreitete. Ich schaute abwechselnd von Damon, über Elena zu Luke und Liv, die nervös mit ihren Händen spielte. "Jetzt sagt schon!", forderte ich. "Du bist es.", kam es ohne weiteres aus Liv's Mund heraus. Sie sah mich irgendwie traurig an. Ich starrte sie an. Was? Das konnte nicht sein. Unmöglich. Mir stockte mein Atmen. Ich stand auf und hielt meine Hand gegen meine Stirn um gerade zu begreifen, was Liv mir gerade gesagt hatte.

Wie konnte es möglich sein, dass der Gemini-Zirkel ausgerechnet mich für diesen Zauber prophezeit hat? Ich hatte nicht mal im entferntesten Sinne etwas mit dem Zirkel zu tun gehabt. Abgesehen von meiner Mutter, die sehr eng mit Joshua, Liv's und Luke's Vater, befreundet war. "Wie kann das Möglich sein? Ich versteh das alles nicht.", sagte ich mit zitternder Stimme. "Als Kai damals, unsere Geschwister nacheinander getötet und der Gemini-Zirkel ihn endlich weggesperrt hatte, fingen die Alpträume meines Vaters an. Und eines Tages war einer seiner Alpträume sehr viel schlimmer, als die bisherigen. Er hat geschrien und irgendwann fiel in dem ganzen Gebrüll dein Name. Er hat uns damals erzählt, dass du in seinen Träumen als Engel aufgetaucht seist und ihn vor Kai beschützt hättest.", erklärte Liv schniefend. Sie stand den Tränen nah. Ich vermute jedoch, dass eher mit der unerträglichen Vergangenheit zu tun hat.

"Aber, wieso gerade ich? Wieso nicht jemand anderes. Das passt doch alles gar nicht zusammen.", spekulierte ich und lief vor dem Kamin auf und ab. Wie konnte ihr Vater, damals von mir träumen? Ich mein, natürlich kannte ich die Parkers, durch meine Mutter, da ich früher selbst mit Liv und Luke immer zusammen gespielt habe. Aber, wie konnte es sein, dass ich diejenige sein sollte, die nun diese Prophezeiung erfüllen sollte? "Ich weiß es auch nicht. Unser Vater meinte jedenfalls, dass du irgendwann ein Missverständnis klären und gegen Kai handeln würdest." Luke ist inzwischen aufgestanden und stand mir gegenüber. Es fühlte sich an, als hätte man mir vor dem Kopf gestoßen. Aus irgendeinem Grund musste ich weinen, woraufhin Luke mich in den Arm nahm. Jedoch, verstand ich nicht so wirklich, wieso ich eigentlich weinte. Ich mein, wir könnten Bonnie wieder zurück bringen, nach dem ganzen Theater mit den Travellers, wäre sie endlich wieder hier. Jedoch, macht mir die Tatsache angst, alleine mit Kai zu sein. Er würde bestimmt versuchen mich auf brutalste Art und Weise immer wieder umzubringen. Ich kannte diesen Menschen kaum, schließlich habe ich ihn das letzte mal vor über Achtzehn Jahren gesehen, aber ich hatte große Angst vor ihm.

Aber, ich wollte dieses Risiko eingehen, damit meine beste Freundin wieder zurück kommen kann. "In Ordnung, ich mache es.", schluchzte ich und befreite mich aus Lukes Armen. "Nein! Das kannst du nicht tun, Kate!", streikt Elena. Ich wischte meine Tränen weg und versuche meine harte Schale wieder um mich herum aufzustellen. "Elena, es ist immerhin eine Möglichkeit Bonnie wieder zurück zu bringen. Und außerdem ist es wohl meine Bestimmung." Es blieb wohl keine andere Möglichkeit um Bonnie wieder zurückzubringen. Ich musste mir einreden, dass ich es solange mit Kai aushalten müsse, bis sie auch mich aus der Zwischenwelt befreien würden.

"Es muss noch andere Wege geben, um Bonnie zurück zubringen. Wir können Kate nicht auch noch verlieren." Man hörte die Verzweiflung aus Elenas Stimme. Sie hatte Angst. In den vergangenen Jahren, Monaten sind soviele Menschen, die wir geliebt haben, von uns gegangen. Mitlerweile sind wir uns alle einig, dass wir niemanden mehr opfern wollten, aber wenn es nun meine Bestimmung ist, den Zauber zu sprechen und gegen Kai zu handeln, muss ich es tun.

"Aber wie lange sollen wir noch warten, Elena? Kai könnte wohlmöglich jeden Moment aus der Gefängniswelt fliehen und Bonnie wäre immernoch dort. Kate muss den Zauber sprechen.", meint Luke überzeugend. Er hat recht. Ich muss es tun. Eigentlich ist es auch total absurd, dass ich mir von jemand etwas sagen lassen muss, was ich zu tun und zu lassen habe. Jedoch in diesem Fall, muss ich es mir dieses Mal gefallen lassen. "Ich würde vorschlagen, dass wir direkt anfangen. Da ich diesen Zauberspruch nicht kenne, schätze ich mal, dass er irgendwo niedergeschrieben wurde."

Gefängniswelt | Kai Parker Fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt