Kapitel 12

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Kurze FRAGERUNDE: Was haltet ihr davon, wenn man die Song Titel, zu Beginn eines Kapitels hinschreibt? - Ich verlinke zwar immer die Songs, aber manche Songs werden dann einige Tage/Wochen/Monate später, aus Urheberschutzgründen gesperrt. Das nervt auf Dauer. Was haltet ihr davon? Ich persönlich finde es ganz gut! (Kleines Beispiel: Ich lese von XY eine Geschichte und dort ist ein Lied verlinkt, das gut zu dem Kapitel passt und dann kann man es wegen Urheberschutzgründen nicht abspielen.)

>Beyoncé - Broken-Hearted Girl<

"Wein. Kerzen.", analysierte ich. "Und du bist sicher, dass du nur reden möchtest?", fragte ich ihn und nahm noch einen Schluck von dem Wein. Er sah mich amüsiert an. "Ich würde mich auch noch zu weiteren Aktivitäten überreden lassen.", zwinkerte er mir zu und trank etwas vom Wein. "Kai.", meinte ich empört. "Ganz ruhig, Süße. Das war nur Spaß.", verteidigte er sich. Ich schüttelte genervt den Kopf und nahm einen weiteren Schluck. Bei diesem Kerl müsste man unter Alkoholeinfluss stehen, damit man es in seiner Gegenwart aushalten könne. Vielleicht sollte ich das sogar mal tun. Nein! Dieser Gedanke wird sofort auf die Seite geschoben!

Einige Minuten schauten wir uns an, ohne jegliche Kommunikation. Irgendwie genoss ich diesen Moment. Es herrschte einen Moment lang, Waffenstillstand zwischen uns und sahen uns einfach nur an. Wie er mich an sah. So als ob, ich jeden Moment weglaufen könnte, dass er widerum nicht zu lassen würde. Irgendwie komisch. Bei diesen Gedanken schaute ich weg und starrte mein Weinglas an. Ich bewegte mein Glas etwas und erkannte, dass nicht mehr viel Flüssigkeit drin befand.

"Kai?", fragte ich leise. "Ja?", gab er zurück. Ich schaute ihn an und versuchte diesen Menschen zu analysieren. "Kann ich dich etwas fragen?" Ich versuchte mich langsam heranzutasten. Für einen weiteren Kampf hatte ich nicht die geringste Kraft. Er wollte Reden? Also, reden wir!

"Selbstverständlich.", sagte er kurz. Ich dachte nocheinmal sorgfältig darüber nach, was ich sagen wollte, bevor er es wieder deutlich nahm. "Wieso bist du so?", sagte ich langsam. Er schaute von seinem Glas, fragend zu mir auf.

"Ich bin nun mal, wie ich bin. Was heißt das schon."

"Es muss doch einen Grund haben, wieso du so bist."

"Das geht dich nichts an."

Und wieder diese aufbrausende und abweisende Art. "Siehst du, genau das meine ich.", bestätige ich. Seine Miene verzog sich finster. Oh nein. Man konnte deutlich sehen, wie er seinen Kiefer anspannte. Ihm passte diese Konversation nicht, das war mehr als einleuchtend. Aber, ich wollte herausfinden, wieso. Wieso war er so?

"Hör zu.", fing er an. "Wenn du versuchen willst, mich zu ändern, dann ist das reine Energie-Verschwendung.", kontert er. Eindringend sah ich ihn an. Was sollte dieses Theater schon wieder? "Wer sagt, dass ich dich verändern will?", frage ich nach.

"Ach komm schon, Katy. Ich kenne diese Masche. Du fragst mich, wieso ich so bin und hoffst darauf resultieren zu können, wieso und weshalb um dann einen Weg zu finden, mich zu ändern.", sprudelt es aus ihm heraus. Wieso machte mir dieser Ton dabei so eine angst, als könnte er gleich zur nächsten Waffe greifen und mich umlegen.

Genervt verdrehte ich die Augen und setzte mich auf. "Ich versuche einfach nur zu verstehen, wieso du so bist!", sagte ich und hebte etwas meine Stimme. Dieser Typ ist doch unberechenbar. Nun stand er auf. "Und ich sage dir, dass ich nun mal so bin.", schreit er. Unbeeindruckt und mit verschränkten Armen stand ich vor ihm. Dass er mich anschreit, bezweckte nichts. "Du wolltest reden, Parker. Also reden wir!", entgegnte ich. "Reden, in dem Sinne von, wie wir es zusammen unter einem Dach aushalten werden.", korriegierte er. Ich seufzte. Wo sollte dieses Gespräch hinführen. Anscheinend, zu nichts guten. Wir reizen uns gegenseitig. Wir beide sind so aufbrausend. Wie sollte das bloß funktionieren.

Ich ließ mich zurück auf die Sitzbank fallen und schaute aus dem Fenster. Im gleichen Augenblick spürte ich, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Wieso ließ ich diese ganze Situation so nah an mich heran. Ich wischte schnell meine Träne weg. "Du weinst.", stellte er fest. Inzwischen hatte Kai sich auch zurück auf die Couch gesetzt. Ich sagte nichts. Besser gesagt, ich wollte nichts sagen. Dieser Moment war gerade mehr als verletztend. Ich schaffe es nicht mit diesen Mann. Ich kann mit ihm nicht hier zusammen leben.

"Katy.", flüsterte er. Ich kniff meine Augen zusammen, damit meine Angst und Trauer nicht schlimmer wurden, als sie eh schon waren. Ich hörte schwere Schuhe auf mich zu kommen und setzen. Als ich meine Augen öffnete, saß er vor mir auf der Sitzbank und sah mich eindringend an. "Wieso weinst du?" Wegen dir, du Idiot. Ich konnte auf diese Frage nichts erwidern. Was sollte ich schon darauf antworten? "Vergiss es.", meinte ich gekränkt.

Nun seufzte er. "Gib es zu, es ist wegen mir." Ich sah ihn empört an. Was dachte er sich bloß? Ich mein, natürlich hatte er recht, aber irgendwie hörte es sich so selbstverliebt an. "Sei nicht so ein selbverliebtes Arschloch.", fauchte ich und stand auf. Doch, im gleichen Augenblick zog er mich an meinem Handgelenk zurück. Nun stand ich direkt vor ihm. Er schaute mich an. Er hob seine andere Hand und strich eine Träne aus meinem Gesicht, während er mich mit seiner anderen Hand weiterhin festhielt.

In diesem Moment, als er meine Wange berührte, bekam ich dieses komische Gefühl in meiner Magengrube. Ich folgte seinem Blick. "Tu' mir diesen einen Gefallen und weine niemals, wegen meinen Fehlern. Okay?" Wie bitte? Im einen Moment ist er dieses Arschloch und jetzt das? Was sollte das jetzt bloß bedeuten? Trotz dieser verwirrenden Aussage und vor allem, meiner Gedanken, nickte ich.

Im selben Moment, ließ er mich los und verschwand aus dem Wohnzimmer. Hinter meinem Rücken hörte ich nur noch, die Haustüre, ins Schloss fallen. Was war das gerade?

Gefängniswelt | Kai Parker Fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt