Kapitel 38

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> Fransisca Hall - Until It Hurts <

Seine Augen wirken aufeinmal strahelnd hell. Er wirkt so erleichtert. Vielleicht sogar glücklich? Ich sehe ihn an und ich weiß nicht was ich auf seine Aussage erwidern soll.

Du bist genauso unausstehlich wie ich.

Immer wieder hallen diese Worte in meinem Kopf wieder, bis ich die angeneheme Stille zwischen uns breche. Einige Minuten standen wir einfach so da. Brust an Brust. Kopf an Kopf.

"Danke, dass du so ehrlich zu mir gewesen bist. Auch wenn es dich viel überwindung gekostet haben muss.", sage ich vorsichtig und hoffe, dass er es einfach hinnimmt.

Sein kleines Lächeln zeigt sich in seinem Gesicht. Und einen Augenblicklang starrt er auf meine Lippen. "Sehr viel Überwindung, musst du wissen. Ich bin nicht zu allen so, wie zu dir.", sagt er und stupst mich mit seinem Zeigefinger an meine Nase. Ich muss kichern und doch entfacht diese Geste ein Feuerwerk in mir.

Wieso musste es damals so kommen? Er hätte genau diese Art von Mensch sein können. Lieb, charmant, hilfsbereit. Ich erinnere mich noch vor einem Monat, als er mir Pancakes zubereitet hat, als ich die vergangene Nacht schlecht geschlafen habe. Das zu dem Thema Hilfsbereitschaft. Er kann jemand anders sein, wenn er auch will. Und er kann es definitiv. Aber, will er es wirklich?

Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken. "Der Unterschied dabei ist", fange ich an und streichle etwas seinen Nacken auf und ab. "dass hier niemand ist außer wir beide sind und dass, du die letzten Achtzehn Jahre genug Zeit hattest, um dich auf diese Situation vorzubereiten."

Er lächelt wieder. "Nur dass du die einzige bist, die es seither je geschafft hat, meine Vergangenheit auf den Tisch offen darzulegen." Ich sage nichts und drücke meine Lippen auf seine. Erneut entsteht diese Feuerwerk in meiner Magengrube. Ich kann nicht beschreiben, was das für ein seltsames Gefühl ist, doch ich habe so eine Ahnung.

Vielleicht ist das, das erste Mal, dass sich ein Kuss richtig für mich einfühlt. Dass sich meine Gefühle, vor allem für Kai, richtig an fühlen. Aber, wieso?

Kai ist so viele Jahre älter als ich, was ich solangsam akzeptieren muss. Doch, irgendwie spielt es für mich keine Rolle. Von Liebe kann ich noch nicht sprechen. In so einer kurzen Zeit geht das nicht. Oder doch?

Das ist absurd. Ich kenne Kai zu wenig. Das einzige, was ich sagen ist, dass sich diese Gefühle richtig anfühlen. Unser Kuss fühlt sich wie die Ewigkeit an. Als würden wir stundenlang auf diesen Rasen stehen und einfach so weiter machen.

Ich unterbreche unseren hitzigen Kuss und muss kichern. "Was ist los?", höre ich ihn flüstern. Ich schaue zu ihm hinauf. "Gar nichts. Es ist bloß", sage ich und weiß nicht wie ich die richtigen Worte finden soll. Woraufhin ich erneut kichern muss.

"Es ist bloß, dass es sich gut anfühlt. Bei dir." Seine Hände wandern hinauf zu meinem Gesicht. Eindringend sieht er mich an. "Geht mir genauso, Süße.", zwinkert er.

"Hatten wir das Thema nicht schon mal?", frage ich ironisch nach und muss lächeln. Er lacht bloß, bevor er auf meine Frage eingeht. "Vielleicht. Aber, ich liebe es, wenn du so herrisch wirst. Das macht dich so anziehend, weißt du." Er drückt mir einen erneuten Kuss auf meine Lippen und fühlt sich wunderbar an.

Nach einigen kurzen Gesprächen, mit Unterbrechungen, weil sich Kai nicht zurückhalten konnte mich zu ärgern, sind wir nun wieder zuhause angekommen. Zuhause, mit anderen Worten, das Familienhaus der Parkers.

Da es schon spät ist, beschließe ich mich Bettfertig zu machen. Schnell schlüpfe ich aus der etwas weiteren Jeans und dem doch etwas engeren T-Shirt. Ich reiße den Kleiderschrank auf und suche nach passabeln Schlafsachen.

Gefängniswelt | Kai Parker Fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt