Kapitel 42

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>Adam Lambert - Runnin'<

Kai sieht mich eindringend an. Nun habe ich keine andere Wahl, ich muss es ihm sagen. Schließlich war ich schon aufbrausend zu ihm. Ich atme einmal tief ein und wieder aus, bevor ich es ihm gestehe. Einen Momentlang überlege ich wieder, ob ich es ihm einfach verschweige, schiebe den Gedanken aber schnell wieder auf Seite.

"Es könnte die Möglichkeit bestehen, dass", ich breche ab. Ich kann das nicht. Er wird ausrasten, wenn ich es ihm sage.

"Was Katy? Sag es mir!", bittet er mich. Mein Puls raßt. Es verletzt mich ja selbst. Was wird dann wohl Kai dazu sagen? Ich mein, es ist doch gerade alles perfekt zwischen uns. Er verändert sich positiv. Wir beide bauen uns gerade etwas auf. Wieso zieht das Schicksal dann ein Strich durch unsere Rechnung?

Ich halte wieder meine Hand gegen meine Stirn. Atme die Luft wieder aus. "Josette hat einige Briefe von unseren Eltern aufbewahrt. In einem entschuldigt sich meine Mutter bei deinem Vater, dass sie miteinander geschlafen haben. Ebenso ist ein Ultraschallbild dabei. Es könnte also die Vermutung bestehen"

Ich spreche nicht weiter, da Kai sich von mir abwendet. Er fährt sich durch seine braunen Haare. Er hat eindeutig eins und eins zusammengezählt. "Das kann nicht wahr sein", behauptet er. "Sag mir, dass das nicht wahr ist", fleht er. Doch ich kann an der Tatsache nichts ändern. "Wenn es wirklich so wäre Kai, dann würde es zwischen uns beiden anders aussehen. Aber, trotzdem weiß ich nicht was ich glauben soll. Ich mein, was ist wenn wirklich" Ich breche ab und mir steigen die Tränen in die Augen.

Kai macht auf Knopfdruck kehrt und kommt auf mich zu. Er schließt mich in seine Arme. "Hey! Nicht weinen. Am besten ist es, wenn wir dem Ganzen erstmal keine Bedeutung schenken", sagt er und streichelt mir über meine Haare um mich etwas zu beruhigen. Ich befreie mich vorsichtig aus seiner Umarmung. "Aber, denk doch mal weiter, Kai. Unsere Beziehung, sie wäre ruiniert", sage ich nun etwas lauter.

Der Gedanke, Kai nicht mehr so nahe stehen zu können, schmerzt. Meine Gefühle für ihn, sind unfassbar stark geworden in den vergangen Wochen. Auch er empfindet genauso. Ich glaube nicht daran.

"Katy, wenn ich eins bestätigen kann, dann dass du nicht so aussiehst wie mein Vater oder wie ich. Es besteht keine äußerliche Ähnlichkeit", bestätigt er mir. Ich mein, er kann es vielleicht auch besser einschätzen. Er ist schließlich ein Parker. "Vielleicht hast du Recht."

"Ich weiß, dass ich recht habe", meint er überzeugend. Ich lächel ihn gequält an. Er wandert mit seinen Händen zu meinem Gesicht und hebt es an. Wahrscheinlich sieht mein Gesicht total verschmiert aus von den Tränen. Dieses Theater treibt mich noch in den Wahnsinn. Gott, sag mir, wann wird das alles hier ein Ende nehmen?

"Ich glaube nicht daran. Lass uns einfach so weitermachen wie bisher, okay?"

"Ich kann aber nicht so tun, als würde das nicht zwischen uns stehen, Kai. Verstehst du das denn nicht?"

Nun befreie ich mich ganz aus seiner Umarmung. Will keine Nähe zu lassen. Es ist zum verrückt werden. Diese Ungewissheit macht verrückt. Ich weiß nicht, was wir tun sollen. Klar vielleicht sollten wir wirklich so weiter machen wie bisher, aber dennoch steht diese Tatsache zwischen uns. Wir wissen es jetzt. Natürlich wissen wir es nicht hundertprozentig, aber trotzdem. Ich sehe Kai an und frage mich, was das für Konsequenzen für uns bedeuten könnte.

Er kommt auf mich zu und bleibt einige Zentimeter von mir entfernt. Und trotzdem stehen wir uns nahe. "Katy, ich weiß wie sehr dich das belastet. Mich genauso" sagt er und ergreift meine Hände. Ich lasse ihn gewähren und schaue von unseren Händen zu ihm hinauf. "Aber, wir können nichts tun. Wir müssen weitermachen. Egal, wie schwer es die nächsten Tage sein werden." Ich weiß, dass er recht hat.

"Sieh mich an", befiehlt er. Ich komme seinem Befehl nach und sehe ihn an. "Wir schaffen das, versprochen!" Er lächelt mich an und ich zwinge mir ebenfalls ein Lächeln auf. Ich überwinde meine Sturheit und begebe mich in Kais Arme. Ich brauche ihn. Ich liebe ihn.

Ich lasse seine Worte in meinem Kopf revue passieren. Wir werden das schaffen. Ich bin zwar auch der Meinung, dass es schierunmöglich ist, aber Kai hat recht. Vielleicht verrennen wir uns einfach nur in etwas und es ist letztendlich nicht wahr. Gott, bitte lass es nicht so sein.

Ich befreie mich kurzfristig aus unserer Umarmung, um ihn anzusehen. Seine blauen Augen wirken bedrückt. Diese Nachricht hat ihn auch einen Schlag in den Magen verpasst. Doch wir dürfen nicht aufgeben. "Ich liebe dich", flüstere ich.

Er lächelt mich an und drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich auch", flüstert er zurück. Wieder begegnen sich unsere Blicke. Ich wage den Schritt und küsse ihn.

In diesem Kuss steckt so viel Verzweiflung und gleichzeitig Hoffnung. Hoffnung auf Besserung. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals, während seine Hände an meine Tailie wandern. Für einige Sekunden stehen wir einfach so da. Stehen in der Mitte des Wohnzimmers. Es fühlt sich an, als würde der Moment nie vergehen. Doch nach einigen Sekunden beenden wir beide den Kuss.

Mein Herz schlägt schnell. Immer wieder verschafft mir dieser Mann einen Adrenalinschub. Doch genau das liebe ich an ihn. Er gibt mir das Gefühl geliebt zu werden. Nicht ausgenutzt, sondern geliebt. Und ich hoffe, dass ich ihm das selbe Gefühl bereiten kann.

"Weißt du was?", höre ich die angenehme Stille unterbrechen. "Ich hab eine Idee" Ich sehe ihn stirnrunzelnd an. Doch er lächelt mich nur etwas vergnügt an und hebt seine Augenbrauen. "Kleine Überraschung", zwinkert er mir zu. Was führt er wohl jetzt wieder im Schilde...

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Tjaaa... Was führt wohl Kai im Schilde? :D Seid mal gespannt. Diese Idee, ist mir unteranderem gerade durch den Kopf geschossen. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Ich freue mich über eure Kommentare und Likes ! :)

~ Jasmin

Gefängniswelt | Kai Parker Fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt