Kapitel 45

254 8 1
                                    

Und damit beginnen wir auch direkt mit dem nächsten Kapitel. Ich musste zwischendurch die anderen Kapitel nochmal nach lesen und sogar Vampire Diaries schauen, um wieder up-to-date zu sein. Total crazy :D - Viel Freude beim Lesen, ihr lieben :)

-

Das Wochenende verging eindeutig viel zu schnell. Als wir alles abgebaut und wieder in den Jet verstaut haben, machen wir uns relativ schnell wieder auf den Weg zu dem Parker-Haus. Das Wochenende war sehr schön!, sagt Kai durch sein Mikro. Ich lächle ihn an und denke an die vergangenen zwei Tage zurück.

Gitarre spielen am Lagerfeuer, Sternenhimmel beobachten und Wandern durch die Wälder. Nichts großartiges, aber die Zeit mit Kai zu verbringen macht mich glücklich genug. Das fand ich auch, entgegne ich ihm.

Ich schaue aus dem Fenster bestaune diese kleine Welt unter uns. Wie klein die Häuser, Wälder und Felder aussehen, wenn man sie von oben herab betrachtet. Der Gedanke daran, nur ein winzig kleiner Teil von so einem großen Planenten zu sein, ist etwas erschreckend und wunderschön zu gleich. Im Gegensatz dazu, wie klein ein Problem plötzlich sein kann.

Wenn Kai und ich hier raus kommen, werde ich meine Mutter zur Rede stellen. Immer wieder durchdringt mich der Gedanke, dass Kai mein Bruder sein könnte. Aber ich glaube es nicht. Es sprechen so viele Dinge dagegen. Schon allein unser Aussehen bestätigt, dass ich nicht Joshuas Tochter sein kann. Selbst wenn doch, wäre unsere Beziehung ruiniert. Kai ist der erste richtige Mann in meinem Leben, auf dem ich mich endlich einlasse und ehrliche Gefühle hege. Dylan war mehr oder weniger eine flüchtige Beziehung, in der ich nur Mittel zum Zweck für ihn gewesen bin.

Meine Gedanken fahren Karussell. Ich lehne mich zurück und versuche eine Gedankenpause einzulegen. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr Kopfschmerzen werde ich davon bekommen. Ich schaue rüber zu Kai, der auf seinen Flug fokussiert ist.

Was wird wohl geschehen, wenn wir hier irgendwann draußen sind? Ich mein, zwischen uns liegen einige Jahre. Er wird sich in der realen Welt wieder biologisch weiterentwickeln. Tag für Tag, bis er sein eigentliches Alter erreicht hat. Und doch soll es mir egal sein, wie alt er dann sein wird. Gedanklich rechne ich, wie alt er in der Realität ist. 40.

Aktuell ist er hier 22. Nun ja, zwischen uns würden 20 Jahre Altersunterschied liegen. Aber das soll mir egal sein. Liebe kennt kein Alter. Und wenn ich so darüber nachdenke, sind 18 Jahre Gefängniswelt, alleine zu verbringen, echt hart.

Ich denke an unsere erste intensive Begegnung zurück, als ich ihm ein Messer in sein Bein hab fliegen lassen. Amüsant war es schon, aber anhand von unserer jetzigen Beziehung unvorstellbar, dass wir anfangs unsere Differenzen hatten. Aus Hass wurde Liebe. Aus Spielerei wurde Ernsthaftigkeit. Verrückt wie das Schicksal sich wendet. Denn eigentlich war mein Ziel, Bonnie wieder zurück zu bringen und mich eingeschlossen. Mich in Kai zu verlieben, war nicht Teil des Plans. Aber das Schicksal hatte andere Pläne. Und jetzt sind wir hier. Ich denke an das erste gemeinsame Frühstück mit Kai und wie es eskalierte. Ich denke an so viele Aussagen, die zwischen uns gefallen sind.

Wenn du versuchen willst, mich zu verändern, dann ist das reine Energieverschwendung.

Ich versuche einfach nur zu verstehen, wieso du so bist!

Und denk bloß nicht, dass ich mich dir so schnell unterwerfe

Wir werden es ja sehen

Ich denke, an den Tag zurück, als Kai mir den See gezeigt hat, um mit mir Frieden zu schließen. An dem Tag bemerkte ich die ersten Gefühle für ihn, und wusste gleichzeitig nicht wie ich ihm trauen sollte. Zwar war ich vorher auch nicht abgeneigt von seiner Schönheit, aber es durfte eigentlich nicht sein, dass ich so etwas dachte. Eigentlich.

Es ist total naiv von mir, dass ich das hier tue, aber ich werde dir die Chance geben, dass du mein Vertrauen gewinnst. Aber, es wird Regeln geben und keine Spielchen, Parker.

Ich denke an den ersten Flug zu seinem Lieblingsplatz in Seattle. Als er mich auf andere Gedanken bringen wollte, nach meinem Alptraum mit Dylan. Er mir sagte, dass er mitkommen würde um für mich auch so einen Platz zu finden. An diesem Tag begriff er, dass er ein besserer Mensch werden wollte. Durch mich.

Und ich erinnere mich, an das gemeinsame Abendessen und den Tanz. Der Tanz. Es war so wunderschön! Der Tag an dem sich mit nur einem Kuss alles veränderte.

Seither hat sich unsere Beziehung deutlich verändert. Kai und ich sind uns wohl ähnlicher als wir vermuten. Meine und seine Vergangenheit sind unterschiedlich, aber wir beide waren letztendlich emotional verletzte Kinder. Kinder, die ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung in falschen Absichten gesucht haben. Wir haben Fehler gemacht.

Egal wie gestört es klingen mag, dass dieser Mann seine Geschwister umgebracht hat, aber meine Gefühle zu ihm sind eindeutig stärker. Wenn wir hier raus kommen, werde ich ihm helfen, ein normales Leben wieder aufzubauen. Wir werden das gemeinsam schaffen.

Katy?, höre ich ihn sagen. Ich wache aus meinen Gedanken auf und starre ihn an. Komm wieder in die Realität. Wir sind gelandet. Erst jetzt bemerke ich, dass der Jet wieder am Boden steht. Doch ich kontere. Nun ja, wir befinden uns in einer Zwischenwelt. Die Realität liegt ganz wo anders., albere ich. Kai verdreht nur lachend die Augen. Wir nehmen unser gesamtes Gepäck, werfen alles in den Kofferraum des Pick-Ups und steuern den Nachhauseweg an.

Auf der Fahrt dachte ich weiter nach. Dafür, dass ich eigentlich gedanklich abschalten wollte, geling mir dies nicht besonders gut. Will Kai sich immer noch mit Jo verschmelzen? Will er immer noch Anführer werden? Ich will nicht, dass jemand stirbt. Seine Geschwister liegen mir viel zu sehr am Herzen. Und ihn liebe ich. Was ist wenn, Jo doch die Stärkere Hexe wäre?

Kai?, frage ich etwas zögerlich. Wir befuhren gerade irgendein Highway. Das Gruselige daran, es bewegte sich kein anderes Fahrzeug auf dieser Strecke, außer unsers.

Ja? Ich hatte Angst wie er reagieren könnte. Das er wohlmöglich während der Fahrt doch nochmal einen Wutausbruch haben könnte. Aber dafür hat er sich in den vergangenen Wochen viel zu sehr ins positive verändert.

Wenn wir wieder hier raus kommen. Willst du dich dann immer noch mit Jo verschmelzen um Anführer des Zirkels zu werden? Ein Augenblick der Stille. Ich sah ihn an und seine Mundwinkel verzogen sich nach unten. Immerhin schien er nicht wütend zu werden. Er wirkte irgendwie bedrückt und nachdenklich. Als ob er seinen eigentlichen Plan genauso vergessen hat, wie ich.

Darüber habe ich ehrlich gesagt schon lange nicht mehr nachgedacht., sagte er und sah mich kurz an, bevor er wieder zurück auf die Straße schaute. Im nächsten Moment, fuhren wir den Highway ab. Seit dem Tag, als ich festgestellt habe, dass ich dich liebe und Gefühle wieder spüren kann, habe ich nicht mehr darüber nachgedacht. Ehrlich.

Diese Worte aus seinem Mund zuhören beruhigen mich. Er scheint das Thema völlig vergessen zu haben. Es scheint Hoffnung zu geben für uns.

Der Gedanke daran, dass Kai es endlich geschafft hat, nicht mehr besessen davon zu sein, seine Familie zu rächen, beruhigt mich. Nachdem er gesagt hat, dass er an die Verschmelzung lange nicht mehr gedacht habe, lege ich meine Hand auf seinen Oberschenkel. Ihm entgeht ein Lächeln und er legt seine Hand auf meine. Und dabei beließen wir zunächst das Thema und fuhren weiter nach Oregon.

Am Parker Haus angekommen vernahm ich eine eigenartige Stimmung. Ich spürte, dass etwas anders war, obwohl sich optisch nichts verändert hatte. Ich würde sagen, dass ist mein siebter Sinn als Hexe. Ich runzelte die Stirn und schnallte mich ab. Verwirrt sah ich mich um.

Alles in Ordnung?, fragt Kai besorgt. Hier stimmt etwas nicht, sage ich und steige aus. Was sollte denn nicht stimmen?, kichert Kai und steigt auch aus. Doch im nächsten Moment hören wir etwas zu Bruch fallen, als hätte jemand ein Glas fallen lassen. Kai und ich sehen uns zeitgleich an. Wir beide nehmen uns an die Hand und gehen langsam zur Haustür. Vorsicht gehen wir die Veranda hinauf. Ich lasse die Tür durch einen Zauberspruch vorsichtig öffnen.

Kai und ich sehen uns im Haus um, doch es sieht aus wie immer. Ich lasse von seiner Hand ab und gehe zunächst ins Wohnzimmer. Ich sehe mich um. Doch auch hier ist alles wie immer.

Plötzlich höre ich schnelles gepolter. Ich drehe mich um und kann meinen Augen nicht trauen wen ich da vor mir sehe.

Gefängniswelt | Kai Parker Fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt