Kapitel 8

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Hey ihr Lieben!! Ja, da bin ich wieder :D Es hat lange gedauert, ich weiß. Heute stelle ich zwar ein etwas kurzes Kapitel hoch, aber anschließend folgt noch ein weiteres. Dieses Kapitel hier ist aus folgendem Grund kurz, weil ich erst mal wieder in die Geschichte rein kommen muss und zunächst mal noch nicht viel rumschweifen will, bevor es richtig weiter geht! Ich hoffe, dass ihr mir alle verzeihen könnt, dass ich solange nicht geupdatet habe. In zwei Wochen habe ich auch Zehn Tage Urlaub. Und da werde ich definitiv wieder etwas häufiger updaten! :) Und ich freue mich so sehr, dass diese Story immer mehr an Lesern gewinnt. Es freut mich wirklich sehr!! DANKE!! - Viel Spaß beim lesen :*

>Jason Walker - Echo<

Nach dem etwas ereignissreichen Nachmittag haben Kai und ich bisher kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt. Als ich ihn hab schweben und letztendlich auf den Boden fallen lassen, und nach der kurzen verwirrenden Situation, flüchtete ich schnell ins Haus und verkroch mich in irgendeinem Zimmer seiner Geschwister. Inzwischen ist mir bewusst geworden, dass es das Zimmer seiner Zwillingsschwester Josette gewesen sein muss. Ich wollte nur noch allein sein. Darüber nachdenken, wie ich so eine gewaltige Kraft anwenden konnte. Wie war das bloß möglich? Ich konnte mir darauf absolut kein Reim machen.

Ich wusste, dass meine Mutter selbst auch eine sehr mächtige Hexe war. Genauso wie Sheila Bennett. Mit dem Unterschied, dass die Bennett Generation weit um Jahre voraus ist, als wir. Die Begabung zu hexen wurde von Generation zu Generation immer weitergeführt. Meine Mutter erzählte mir einst, dass jede Frau unserer Familienabstammung, die Begabung besäße, eines Tages zu hexen. Es liege praktisch in unseren Genen. Darauß kann man schließen, weshalb ich eine Hexe bin. Aber, es beantwortet mir immernoch nicht meine Frage auf das Warum! Warum bin ich so stark? Mein Vater ist kein Hexer. So viel steht schon mal fest. Es hätte durchaus eine Möglichkeit sein können, weshalb ich so stark wäre. Nichts, aber rein gar nichts meines Wissens nach liefert mir irgendwelche Antworten.

Zusammengekauert sitze ich auf dem Himmelbett von Josette im Jahre 1994. Stelle mir eine Frage nach der anderen und bete zu Gott, schnellst möglich hier raus zu kommen. Weg von dieser irrsinnigen Zwischenwelt. Zurück zu meinen Freunden in die Realität. Ich fühle mich einsam. Zurückgelassen. Alleine mit Kai. Er müsste inzwischen daran gewöhnt sein, allein zu sein. Vielleicht ist es ihm mitlerweile nicht mal mehr aufgefallen, dass ich überhaupt nicht mehr da bin.

Erst jetzt bemerke, ich die warme salzige Flüssigkeit, die langsam über meine Wange rinnt. Ich schluchze. Wieso bekomme ich das Gefühl, dass ich alleine bin? Ich mein, eigentlich bin ich doch gar nicht alleine. Kai ist hier. Sozusagen. Es gäbe selbstverständlich so viel andere Plätze, an denen ich jetzt lieber wäre, als hier in diesem Haus, in dem ich meine Kindheitstage verbracht habe. Mal von der Tatsache abgesehen, dass das Zimmer ziemlich verwüstet ist. Die Schranktüren des Kleiderschrankes sind leicht geöffnet, auf dem Boden kleine Blutpfützen. Dieser Anblick lässt mich noch tiefer in meine Trauer hinabstürzen. Eine Schande. Ich lasse mich Rückwärts auf das Bett fallen und drehe mich in Richtung Wand. Leise weine ich vor mich hin.

Das soll es also sein? Mit Tränen hier liegen und darauf warten, dass Elena, Damon oder sogar Bonnie hier auftaucht und mich befreit? Leider bleibt mir wohl oder über nichts anderes übrig, als die unendlichen Stunden und Minuten zu zählen und vorallem zu warten und zu warten. Inzwischen ist mein Schluchzen lauter geworden, dass ich mittlerweile nach Luft ringe und mir ein unheimliches Stechen in die Brust setzt. Wie tief konnte ich bloß sinken?

Es klopfte. Schnell versuchte ich zu verstummen und ruhig zu wirken. Wer weiß, was Kai mir jetzt vorwirft. Ehrlich gesagt, war ich absolut nicht in Stimmung auf Streitigkeiten. Besonders nicht mit ihm. Meine Ohren lauschten der knitschenden Tür, die vorsichtig geöffnet wurde. "Katy? Ist alles in Ordnung?", hörte ich Kai's tiefe Stimme sanft fragen. Ich erwiderte nichts. Er sollte bloß verschwinden. In seiner Anwesendheit wollte ich nicht, das kleine zerbrechliche Mädchen sein, dass ich jetzt gerade bin. Denn, das bin ich eigentlich nicht.

Meine Mutter hatte mich immer anders erzogen. Zielstrebig und Furchtlos. Aber, mein jetziger Zustand war alles andere als das. Ich war allein. Wieso machte mich das alles so fertig? Ich schätzte, es liegt daran, dass ich es nicht kenne wirklich alleine zu sein. Vollkommen allein gelassen. So etwas, wie Verlustängste hatte ich nie. Natürlich macht man sich über die Menschen gedanken, die man liebt und will sie nicht verlieren. Aber, darüber hinaus verlief es nie.

Schwere Schuhe schleiften vorsichtig über den Laminatboden, bis sich schließlich eine dunkle Gestalt vor mir breit machte. Kai kniete sich nun vor das Bett und sah mich erwartungsvoll an. Ich habe immernoch nicht auf seine Frage reagiert. Und erst jetzt verzogen sich eine Gesichtszüge. Er sah mich erschrocken an. Mitsicherheit sah ich schlimm aus. Gerötete Augen und eine gerötete Nase, vom stundenlangen weinen. "Katy, ich...", setzte er an, doch ich ließ ihn nicht aussprechen. "Verschwinde!", schrie ich ihn an und setzte mich etwas auf. Irgendetwas in mir ist gerade geplatzt. Erschrocken zuckte er zusammen und fiel rückwärts auf den Boden.

"Geh einfach Kai. Ich will dich nicht sehen.", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Erneut kamen mir die Tränen und ich spürte, wie sie wie ein Wasserfall über meine Wangen rinnten. Ich brauchte seine gefälschte Mitleidigkeit nicht. Letztendlich hörte ich nur noch schwere Schritte davon laufen und eine knarrende Tür, die sich vorsichtig schloss. Ich war wieder alleine.

Gefängniswelt | Kai Parker Fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt